Nachruf auf Dieter Hagedorn
handwerkliches Wissen in papyrologischen Fragen und in der Editionstechnik der
klassischen Philologie allgemein.
Dieter Hagedorn wurde als Sohn von Friedrich Hagedorn (1906-1998) und
dessen Ehefrau Irene Hagedorn, geb. Rottsieper (1900-1991), am 19. April 1936 in
Köln-Lindenthal geboren.
Nach dem Abitur am altsprachlichen Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in Köln
studierte er von 1956 bis 1962 Klassische Philologie und Alte Geschichte an der
Universität zu Köln. Dort wurde er 1961 mit einer von Albrecht Dihle als Dok-
torvater betreuten Arbeit Zur Ideenlehre des Hermogenes promoviert. Kurz danach
legte Hagedorn 1962 das Erste Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien ab.
Ein Stipendium der DFG ermöglichte ihm einen Forschungsaufenthalt von 1962
bis 1963 in Kairo. Im Kölner Institut erhielt er eine wissenschaftliche Assistenz.
Besonders prägend für seine weitere wissenschaftliche Entwicklung eiwies sich
ein Aufenthalt als Gastwissenschaftler an der University of Michigan (1966/1967),
wo er mit Herbert C. Youtie zusammenarbeiten konnte, der vor allem im Bereich
der dokumentarischen Papyri Maßstäbe gesetzt hatte and als einer der bedeutends-
ten Forscher auf diesem Gebiet galt. Dieter Hagedorns weitere wissenschaftliche
Arbeit als Papyrologe lässt den Einfluss von C. Youtie erkennen z. B. in seiner
Vorliebe für Papyri, die Aspekte des Lebens im griechisch-römischen Ägypten be-
leuchten oder der Bereitschaft zu Gemeinschaftspublikationen.
Im Jahre 1971 habilitierte sich Dieter Hagedorn im Fach Klassische Philo-
logie mit der Arbeit Der Hiobkommentar des Arianers Julian, eine Erstausgabe dieses
Werkes, dessen komplexe Überlieferungsgeschichte er detailliert und grundlegend
aufarbeitete (Der Hiobkommentar des Arianers Julian. Patristische Texte und Stu-
dien. Band 14, De Gruyter, Berlin/New York 1973). Nach der Habilitationsschrift
folgten weitere Bände mit Teilen des Kommentars in Zusammenarbeit mit sei-
ner Frau Ursula Hagedorn, geborene von Lauenstein, die ihre Dissertation der
Überlieferung des ersten Buches des Alexanderromans gewidmet hatte. Im Jahre
1972 wurde er im Kölner Institut für Altertumskunde zum Akademischen Rat
und Außerplanmäßigen Professor, 1973 zum Akademischen Oberrat ernannt. Im
Jahr 1981 erhielt Dieter Hagedorn den Ruf auf eine Professur für Papyrologie an
das neugegründete Institut für Papyrologie der Ruprecht-Karls-Universität Hei-
delberg. Dort entfaltete er bis zum Eintritt in den Ruhestand 2001 eine sehr um-
fangreiche, engagierte und erfolgreiche Forschungs- und Lehrtätigkeit.
Durch seine wissenschaftliche Tätigkeit in Köln und später in Heidelberg er-
warb sich Dieter Hagedorn einen weltweiten Ruf als herausragender Editor von
Papyri. Viele seiner Vorschläge, Probleme von Textstellen zu lösen, sind als Emen-
dationen allgemein anerkannt. Er verfasste - häufig mit Co-Autoren - mehr als 20
Monografien, unter anderem zu den Papyri in den Sammlungen der Universitäten
Hamburg, Heidelberg und Köln.
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handwerkliches Wissen in papyrologischen Fragen und in der Editionstechnik der
klassischen Philologie allgemein.
Dieter Hagedorn wurde als Sohn von Friedrich Hagedorn (1906-1998) und
dessen Ehefrau Irene Hagedorn, geb. Rottsieper (1900-1991), am 19. April 1936 in
Köln-Lindenthal geboren.
Nach dem Abitur am altsprachlichen Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in Köln
studierte er von 1956 bis 1962 Klassische Philologie und Alte Geschichte an der
Universität zu Köln. Dort wurde er 1961 mit einer von Albrecht Dihle als Dok-
torvater betreuten Arbeit Zur Ideenlehre des Hermogenes promoviert. Kurz danach
legte Hagedorn 1962 das Erste Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien ab.
Ein Stipendium der DFG ermöglichte ihm einen Forschungsaufenthalt von 1962
bis 1963 in Kairo. Im Kölner Institut erhielt er eine wissenschaftliche Assistenz.
Besonders prägend für seine weitere wissenschaftliche Entwicklung eiwies sich
ein Aufenthalt als Gastwissenschaftler an der University of Michigan (1966/1967),
wo er mit Herbert C. Youtie zusammenarbeiten konnte, der vor allem im Bereich
der dokumentarischen Papyri Maßstäbe gesetzt hatte and als einer der bedeutends-
ten Forscher auf diesem Gebiet galt. Dieter Hagedorns weitere wissenschaftliche
Arbeit als Papyrologe lässt den Einfluss von C. Youtie erkennen z. B. in seiner
Vorliebe für Papyri, die Aspekte des Lebens im griechisch-römischen Ägypten be-
leuchten oder der Bereitschaft zu Gemeinschaftspublikationen.
Im Jahre 1971 habilitierte sich Dieter Hagedorn im Fach Klassische Philo-
logie mit der Arbeit Der Hiobkommentar des Arianers Julian, eine Erstausgabe dieses
Werkes, dessen komplexe Überlieferungsgeschichte er detailliert und grundlegend
aufarbeitete (Der Hiobkommentar des Arianers Julian. Patristische Texte und Stu-
dien. Band 14, De Gruyter, Berlin/New York 1973). Nach der Habilitationsschrift
folgten weitere Bände mit Teilen des Kommentars in Zusammenarbeit mit sei-
ner Frau Ursula Hagedorn, geborene von Lauenstein, die ihre Dissertation der
Überlieferung des ersten Buches des Alexanderromans gewidmet hatte. Im Jahre
1972 wurde er im Kölner Institut für Altertumskunde zum Akademischen Rat
und Außerplanmäßigen Professor, 1973 zum Akademischen Oberrat ernannt. Im
Jahr 1981 erhielt Dieter Hagedorn den Ruf auf eine Professur für Papyrologie an
das neugegründete Institut für Papyrologie der Ruprecht-Karls-Universität Hei-
delberg. Dort entfaltete er bis zum Eintritt in den Ruhestand 2001 eine sehr um-
fangreiche, engagierte und erfolgreiche Forschungs- und Lehrtätigkeit.
Durch seine wissenschaftliche Tätigkeit in Köln und später in Heidelberg er-
warb sich Dieter Hagedorn einen weltweiten Ruf als herausragender Editor von
Papyri. Viele seiner Vorschläge, Probleme von Textstellen zu lösen, sind als Emen-
dationen allgemein anerkannt. Er verfasste - häufig mit Co-Autoren - mehr als 20
Monografien, unter anderem zu den Papyri in den Sammlungen der Universitäten
Hamburg, Heidelberg und Köln.
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