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Kreative Impulse. Innovations- und Transferleistungen religiöser Gemeinschaften im mittelalterlichen Europa <Veranstaltung, 2019, Heidelberg>; Burkhardt, Julia [Hrsg.]
Kreative Impulse und Innovationsleistungen religiöser Gemeinschaften im mittelalterlichen Europa — Klöster als Innovationslabore, Band 9: Regensburg: Schnell + Steiner, 2021

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https://doi.org/10.11588/diglit.72131#0275
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274 I Andreas Rehberg

dagegen nur wenige Spezialuntersuchungen.3 Insbesondere fehlt es bis heute an
komparativen Studien, die die Charakteristika der einzelnen Klöster und Kon-
vente in größere Zusammenhänge einbetten. Dieses Manko mag mit der unglei-
chen Quellenerschließung zusammenhängen. Selbst jüngste Editionen - wie
diejenige von Isa Lori Sanfilippo zum Kloster S. Agnese an der Via Nomen-
tana4 - enden mit dem Jahr 1299. Mit dem erst danach gegründeten Konvent von
San Lorenzo in Panisperna hat sich immerhin in letzter Zeit ein Team um Ivana
Ait und Alfonso Marini intensiver beschäftigt.5 Nur von Kunsthistorikern ge-
streift wurde dagegen San Silvestro in Capite. Die beiden Klöster verdienen eine
gemeinsame Betrachtung, da sie in den entscheidenden Phasen ihres Übergangs
auf Klarissen-Gemeinschaften unter dem Einfluss der bedeutenden römischen
Baronalfamilie der Colonna standen.6 Die besondere Bindung bzw. Abhängig-
Bornstein, Chicago 2000; Sharon Strocchia, Nuns and Nunneries in Renaissance Floren-
ce, Baltimore 2009; Le Clarisse di San Michele a Trento tra XIII e XV secolo. Ricostruzione
dell'archivio ed edizione dei documenti, hg. von Giuliana Polli (Monografie. Nuova serie 4),
Trento 2014; Silvia Carraro, La laguna delle donne. Il monachesimo femminile a Venezia
tra IX e XIV secolo, Pisa 2015; Vita religiosa al femminile (secoli XIII-XIV), Atti del XXVI
Convegno Internazionale di Studi (Pistoia, 19-21 maggio 2017), Pistoia 2019.
3 Verwiesen sei auf Arbeiten von Vladimir J. Koudelka, Giulia Barone, Cristina Carbonetti
Vendittelli sowie - für einige kunstgeschichtliche Aspekte - von Serena Romano. Einen
Überblick über die diversen Ordensgemeinschaften bietet Alfonso Marini, Monasteri fem-
minili a Roma nei secoli XIII-XV, in: Archivio della Societä Romana di Storia Patria
(= ASRSP) 132 (2009), S. 81-108.
4 Isa Lori Sanfilippo, 11 monastero di S. Agnese sulla via Nomentana. Storia e documenti
(982-7299) (Codice diplomatico di Roma e della regione romana 8), Roma 2015.
5 Das Archiv der Klarissen von San Lorenzo in Panisperna wird im Archivio Generale dei
frati minori (= AGOFM) in der Via Santa Maria Mediatrice hinter dem Vatikanischen Hügel
aufbewahrt. Aus pragmatischen Gründen wurden die alten Archivsignaturen beibehalten.
Von einigen Urkunden gibt es Abschriften von Pier Luigi Galletti (1722-1788) in der Biblio-
teca Apostolica Vaticana (= BAV). Das Archiv von San Silvestro in Capite (= ASSC) befindet
sich in Roma, Archivio di Stato (= ASR). Seine Urkunden auf Pergament finden sich - auf die
Zeit der Schwestern bezogen - im Bestand ASR, Collezione delle pergamene (= collez. perg.),
cass. 39, nr. 160ff. Zum Archiv selbst siehe Antonio Montefusco, „Secondo: non conserva-
re". Per una riconstruzione dell'archivio del monastero di San Silvestro in Capite a Roma, in:
Archivio della Societä Romana di Storia Patria 135 (2012), S. 5-29.
6 Meine Beschäftigung mit den beiden Konventen geht auf die 1990er Jahre zurück. Damals
habe ich mich im Rahmen meiner Doktorarbeit mit dem Zusammenspiel von religiösen, kul-
turellen, politischen und wirtschaftlichen Interessen im Bereich des kurialen Pfründenmark-
tes auseinandergesetzt und mich dabei auf die Situation in Rom und insbesondere auf die
Strategien der Familie Colonna konzentriert: Andreas Rehberg, Kirche und Macht im rö-
mischen Trecento. Die Colonna und ihre Klientel auf dem kurialen Pfründenmarkt (1278-
1378) (Bibliothek des Deutschen Historischen Instituts 88), Tübingen 1999. Einschlägig für
die Geschichte der römischen Baronalfamilien ist Sandro Carocci, Baroni di Roma. Domi-
nazioni signorili e lignaggi aristocratici nel Duecento e nel primo Trecento (Nuovi Studi
Storici 23), Roma 1993.
 
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