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Kreative Impulse. Innovations- und Transferleistungen religiöser Gemeinschaften im mittelalterlichen Europa <Veranstaltung, 2019, Heidelberg>; Burkhardt, Julia [Hrsg.]
Kreative Impulse und Innovationsleistungen religiöser Gemeinschaften im mittelalterlichen Europa — Klöster als Innovationslabore, Band 9: Regensburg: Schnell + Steiner, 2021

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https://doi.org/10.11588/diglit.72131#0316
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Segmentiert und zugehörig.
Zur gesellschaftlichen Relevanz religiöser Gemeinschaften
in den spätmittelalterlichen Herzogtümern Mecklenburg
und Pommern
Andreas Rüther

Bei der Überlassung von Zehnteinkünften aus zwei Dörfern an das Johannes-
kloster Lübeck sprach Bischof Brunward von Schwerin 1219 davon, dass von
den Landesfürsten in die bisher nur teilweise bebaute Diözese Ritter, Bauern,
aber auch Ordensleute berufen worden seien, um einen neuen Weinberg der
Christenheit zu errichten (... non solum milites et agricolas, verum etiam religio-
sos traherent ad novam vineam christianitatis excolendam).1
Eine solche Arbeitsteilung - die Trennung von Aufgaben und gegenseitige
Austauschbeziehungen - beschrieb auch Bischof Konrad von Cammin, als er
1176 die Schenkung Herzog Kasimirs von Pommern an Kloster Kolbatz bestä-
tigte und begründete: „Sie [die Fürsten] haben auch geistliche Männer aus weit
entfernten Ländern herbeigerufen, verteilen sie auf die verschiedenen Orte ihres
Gebietes und stellen ihnen für die leiblichen Bedürfnisse die zeitlichen Güter."
(Viros quoque religiosos de longinquis provinciis evocatos per diversa regionis sue
loca disponentes, ad necssarios usus eis temporalia subministrant).2

1 Urkunden und erzählende Quellen zur deutschen Ostsiedlung im Mittelalter, hg. von Her-
bert Helbig (Diplomata et chronica historiam locationis teutonicorum illustrantia), Bd. 1:
Mittel- und Norddeutschland. Ostseeküste (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte
des Mittelalters. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe 26 a), Darmstadt 1968, Nr. 65,
S. 268-271; Urkunden und erzählende Quellen zur deutschen Ostsiedlung im Mittelalter, hg.
von Dems. (Diplomata et chronica historiam locationis teutonicorum illustrantia), Bd. 2:
Schlesien, Polen, Böhmen-Mähren, Österreich, Ungarn-Siebenbürgen (Ausgewählte Quel-
len zur deutschen Geschichte des Mittelalters. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe 26 b),
Darmstadt 1970; Klosterbuch Schleswig-Holstein und Hamburg. Verzeichnis der Klöster,
Stifte und Konvente nördlich der Elbe von den Anfängen bis zur Reformation, hg. von Katja
HiLLEBRAND/Oliver AuGE/Thomas Riis, Regensburg 2019, Bd. 1, S. 763-791.

2 Urkunden, hg. von Helbig (wie Anm. 1), Nr. 81, S. 312-315; Pommersches Urkundenbuch,
Bd. 1, 1: 786-1253. Regesten, Berichtigungen und Ergänzungen zum Codex Pomerania dip-
lomaticus von Hasselbach und Kosegarten, hg. von Robert Klempin (Veröffentlichungen
der Historischen Kommission für Pommern 2), Stettin 1868, Nr. 67, S. 51; Pommersches
 
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