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Kreative Impulse. Innovations- und Transferleistungen religiöser Gemeinschaften im mittelalterlichen Europa <Veranstaltung, 2019, Heidelberg>; Burkhardt, Julia [Hrsg.]
Kreative Impulse und Innovationsleistungen religiöser Gemeinschaften im mittelalterlichen Europa — Klöster als Innovationslabore, Band 9: Regensburg: Schnell + Steiner, 2021

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https://doi.org/10.11588/diglit.72131#0260
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Traditionen und Innovationen
bei der Herausbildung des
Beginenwesens
Jörg Voigt

Das Beginenwesen zählte im Spätmittelalter zu den besonders verbreiteten
religiösen Lebensformen von Frauen und erstreckte sich über weite Teile West-
europas. Die allgemeinen Entwicklungen und die Vielgestaltigkeit dieser vita
religiosa sind ein lohnendes Forschungsfeld und haben zu einer Fülle von For-
schungsergebnissen geführt, die kaum noch zu überschauen sind.1 Der vor-
liegende Beitrag möchte daran mit Fragen zur rechtlichen Stellung des frühen
1 Die wichtigsten Studien zum Beginenwesen des niederländisch-belgischen Raumes, der zu
den Zentren dieser Lebensform zählt, sind Alcantara Mens, Oorsprong en betekenis van de
Nederlandse Begijnen- en Begardenbeweging. Vergelijkende Studie: Xllde-XIIIde eeuw
(Verhandelingen van de Koningklijke Vlaamse Academie voor Wetenschappen, Letteren en
Schone Künsten van Belgie, Klasse der Letteren 7), Antwerpen 1947; die Kernthesen seines
Buches und weiterführende Aspekte finden sich auch in Ders., Art. „Beghine, Begardi, Be-
ghinaggi", in: Dizionario degli Istituti di Perfezione, Bd. 1, Rom 1974, Sp. 1165-1180; Ernest
W. McDonnell, The Beguines and Beghards in Medieval culture, with special emphasis on
the Belgian scene, New Brunswick, N. J. 1954 und, nach Jahrzehnten wieder mit übergrei-
fenden Fragestellungen und reicher Quellengrundlage, Walter Simons, Cities of Ladies. Be-
guine communities in the Medieval Low Countries, 1200-1565 (The Middle Ages Series),
Philadelphia 2003. Von den älteren Werken, die noch heute gelegentlich konsultiert werden,
seien hier lediglich Joseph Greven, Die Anfänge der Beginen. Ein Beitrag zur Geschichte
der Volksfrömmigkeit und des Ordenswesens im Hochmittelalter (Vorreformationsge-
s chichtliche Forschungen 8), Münster 1912, und der Klassiker von Herbert Grundmann,
Religiöse Bewegungen im Mittelalter. Untersuchungen über die geschichtlichen Zusammen-
hänge zwischen der Ketzerei, den Bettelorden und der religiösen Frauenbewegung im 12.
und 13. Jahrhundert und über die geschichtlichen Grundlagen der deutschen Mystik, Darm-
stadt 31970 genannt. Zu den jüngeren umfassenderen Darstellungen zur Geschichte der Begi-
nen im deutschsprachigen Raum zählen u. a. Jörg Voigt, Beginen im Spätmittelalter. Frauen-
frömmigkeit in Thüringen und im Reich (Veröffentlichungen der Historischen Kommission
für Thüringen, Kleine Reihe 32), Köln/Weimar/Wien 2012, weiterhin Hannah Hien, Das
Beginenwesen in fränkischen und bayerischen Bischofsstädten (Veröffentlichungen der Ge-
sellschaft für fränkische Geschichte IX/59), Stegaurach 2013, sowie die einzelnen Beiträge in:
Das Beginenwesen in Spätmittelalter und Früher Neuzeit, hg. von Jörg VOIGT/Bernward
SCHMIDT/Marco A. Sorace (Studien zur christlichen Religions- und Kulturgeschichte 20),
Fribourg/Stuttgart 2015.
 
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