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Sommer, Andreas Urs; Nietzsche, Friedrich; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]
Historischer und kritischer Kommentar zu Friedrich Nietzsches Werken (Band 5,1): Kommentar zu Nietzsches "Jenseits von Gut und Böse" — Berlin, Boston: De Gruyter, 2016

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.69929#0293
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Stellenkommentar JGB 36, KSA 5, S. 54 273

von seiner Grenze, rnichts Verschwimmendes Verschwendetes'' nichts unend-
lich Ausgedehntes, sondern als bestimmte Kraft einesm bestimmten Raumes
eingelegt, und nicht einem Raume, der irgendwo ,leer‘ ist, sondern ''selber''
weder voll, noch leer, vielmehr als Kraft überall, als Spiel von Kräften [u Kraft-
wellen] hier sich häufend, dort sich mindernd, ein Meer in sich ''selber'' stür-
mender und fluthender Kräfte, ewig sich wandelnd, ewig zurücklaufend, als
mit ungeheuren Jahren desr Wiederkehr, mit einer Ebbe u. Fluth der Gestaltun-
gen, aus den einfachsten in die vielfältigsten hinaustreibend, aus den stillsten
kältesten einförmigsten ''fort'1 in die glühendsten, wildesten, viel sSich-rsel-
beUwidersprechendsten, und ebenso rdann wiedern aus der Fülle ''wieder'' zu-
rüekrheim''kehrend zum Einfachen, aus dem Spiel des Kampf Widersprüche in
die rzurück bis zur'' Lust des Einklangs, sich-selber bejahend noch in dieser
Gleichheit seiner Jahre, rseiner Ebben u Fluthen-1 sich-selber-segnend als das,
was ewig E wiederkommt, m rund an sich seiber'1 kein Müde- u Sattwerden, an
sich selber rkeine Müdigkeitn kennt - : diese meine dionysische Welt des rSich
selber ewig"1 Schaffens, u rSich-ewig'' Zerstörens, wer hat sie gleich mir rdiese
Künstler-Welt, welche'' diese rGeheimniß-''Welt der großen ''doppelten'' Wollüs-
te der rvon'' Zeugung u. des Todes ru Tod"1, [von Vernunft u. Narrheit,] rdiese
Weit'1 ohne Ziel, wenn nicht im Glück im des Kreises ein Ziel liegt, rdiese Weit'1
ohne Willen, wenn nicht in dem Zurückkehren zum Ringe rim der Ring selige
Ring des Werdens sich immer selber will-1 [ein Ring] guten Willens ist / hat,
nicht auf seiner eigenen ''alten'1 Bahn zu bleiben u sich ''immer'' um sich ru nur
um sich'1 zu drehen? - wer hält dieser ''meiner'1 Welt des Dionysischen ''großen'1
Spiegels, wie ich sie schaute, seine ''eigene'' Seele entgegen, rdiese meine
Welt - wer ist stark rheir genug dazu, sie zu schauen, ohne blind zu werden?
sStark genug, dem großen Spiegel seine eigene Seele entgegenzuhalten?'' sei-
nen ''eigenen'' Spiegel dem ''Dionysos-'' Spiegel?, sein Gleichniß sein ''eigenes''
Geheimniß dem Dionysos rSphinx-''Geheimniß,? Und wer es vermöchte, müßte
er dann nicht noch mehr thun? wer verlobt sich dem ,Ring der Ringe4 mit dem
Gelöbniß rsich selber anverloben? Mit dem Gelöbniß"1 der eigenen Kreis'1 Wie-
derkunft? rMit dem Ringe"1 Der ewigen [Selbstsegnung, Se] Selbst-Bejahung,
rSelber-segnung u. Selbst-Bestätigung—, Selbster-segnung?"1 Selbst-Heimkehr
[u Heimsuchung?] rder ewigen-1 Selbst-Segnung, rMit dem Willen'1 Zum Ringe
der ewigen Selbst-Heimsuchung u. [Wiederkehr?] zum ewigen Wieder- ru
Noch ein Mal'1 Wünschen Wollen?, der ewigen Heimkehr, Zum ''Zurückwollen''
Wollen aller Dinge, die je waren? rgewesen sind?-1 Zum Hinauswollen zu allem,
was je sein muß? - Wißt ihr nun, was mir die Welt ist? Und was ich will, wenn
ich diese Welt - will?
In diesem frühen Stadium der kosmologischen Verkündigung und Selbst-
verständigung - immerhin gegenüber einem imaginierten Publikum - spielt
 
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