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Sommer, Andreas Urs; Nietzsche, Friedrich; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]
Historischer und kritischer Kommentar zu Friedrich Nietzsches Werken (Band 5,1): Kommentar zu Nietzsches "Jenseits von Gut und Böse" — Berlin, Boston: De Gruyter, 2016

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https://doi.org/10.11588/diglit.69929#0827
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Stellenkommentar JGB 296, KSA 5, S. 238-239 807

239, 17 menschlicher ...] In N.s Handexemplar sind die drei Punkte am Ende
von JGB 295 eingerahmt und am Rand in vier Punkte (....) korrigiert (Nietzsche
1886, 266). Auf die richtige Punktanzahl scheint N. wert gelegt zu haben. In
der Version von KGW IX 4, W I 5, 10, 20-25 folgt nach dem Satz: „Wir ''Men-
schen'' sind - menschlicher“ noch ein weiterer Absatz: „Und hiermit sind wir
angelangt und am rechten Orte: rnämlich am Ende.'' rEs handelt sich um ein
Buch, das ich damals machte: sein Titel ist:'' Incipit: ,Menschliches, Allzu-
menschliches. Ein Buch für freie Geister/“ Offensichtlich also war der Text,
der später JGB 295 werden sollte, auf dieser Bearbeitungsstufe als Vorrede zur
Neuauflage von MA gedacht.
296.
Röllin 2013, 58 rekonstruiert die Druckgeschichte von JGB 296 wie folgt: Dieser
Abschnitt (vgl. das Faksimile der fraglichen Druckmanuskriptseite in Born/
Pichler 2013, 351, Abb. 20) sollte in der ersten rekonstruierbaren Gesamtfas-
sung von JGB das dort „Masken“ genannte Neunte Hauptstück einleiten und
die Nummer 259 tragen. Im Fortgang der Arbeit gab N. die Idee eines so betitel-
ten Hauptstückes auf, verteilte dessen Abschnitte auf andere Stellen und setzte
dabei den fraglichen Text ans Ende des ganzen Buches und des letzten Haupt-
stücks „was ist vornehm?“. Dabei blieb es aber nicht, vielmehr setzte N. den
Text im nächsten Schritt an den Beginn der „Sprüche und Zwischenspiele“,
also des Vierten Hauptstücks, ohne Nummer, sondern zunächst mit dem Titel
„Selbstgespräch“, den er wieder strich, um ihn durch drei Sternchen zu erset-
zen (zur Funktion dort siehe NK ÜK JGB Viertes Hauptstück). Dies war der
Stand, als er Naumann die Druckvorlage von JGB zusandte. Kurz bevor der
Drucker das Vierte Hauptstück in Angriff nahm, schrieb N. Naumann am
13. 06.1886: „Das unnumerierte, mit drei Sternen bezeichnete Stück, welches
jetzt den Anfang vom vierten Hauptstück macht (,Ach, was seid ihr
doch etc?) soll von dieser Stelle weg und an das Ende des neunten Haupt-
stücks gerückt werden d. h. an den Schluß des Buches. Dort bekommt es die
letzte Nummer und verliert seine Sternchen“ (KSB 7/KGB III/3, Nr. 708, S. 194,
Z. 2-7). An dieser Stelle blieb der Text auch im Druck, wobei er durch den von
N. später noch nachgeschobenen lyrischen Text „Aus hohen Bergen. Nachge-
sang“ doch nicht ganz „das Ende“ des Werkes markiert.
Im Notizbuch N VII 2 hat N. Überlegungen notiert, die dann in JGB 296
Eingang fanden: „Sachen, die ich schon etwas zu gut ru zu lange"1 kannte,
lauter abziehende |u. erschöpfte) Gewitter, welk werdende u verrochene Ge-
fühle: - Gedanken= rSchmetterlinge Eidechsen'', welche ich feststach, weil ich
rsie selber"1 sie '"mich"' nicht genug mehr stachen ru plagten"1, etwas, das reben
 
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