2. CONSILIUM DE CONIUGIO LEPROSORUM
35
gesunthait seynen freunden, by denen er wonet, sparen27; thut darin nicht vnbillich
der vssetzigen, deren28 er thut, das gott heisset.
Also volget auß disem, das der gesund man, des hausfraw ist vssetzig worden,
durch gott ir als seyns eegemahels beraubt lst. Dann ein eegemahel ein gehilff des
mans ist, die im zu kinder geperen, haushalten vnd freuntlicher beywonung solle be-
hilfflich seyn, wie Ge[n]. 18], i. Thi[m]. 5^14] vnd Titum 2^4-5] das ampt eelichs
weybs beschnben wurd, sy solle ye des mans gehilff seyn vnd alles verlassen vnd
dem man anhangen, jam als ein mensch mit 1m seyn. Diß verkleret29 weyter 1.
Thi[m]. 5 [14]: »so will lch, das die Jungen wittwen freyen30, kinder tragen, haushal-
ten«- Syhe: freyen oder eefraw seyn ist kinder tragen oder haushalten Also31 et
Titum 2^4-5]: Die alten frauwen sollen »die Jungen zucht leren, menner lieben, kin-
der lieben, zuchtig seyn, keusch, heußhch, gietig, vnderthon iren mennern«.
Zu den allen leren wir, die beywonung gehort zurn eelichen frauwen, das, ob sie
schon nit mag32 kinder tragen, doch sunst 1m haushalten des mans gehilff seye. Das
alles vermag die vssetzig mt mer, die vss dem geheiß gottes allein wonen. Darumb
hat sy gott gescheiden, vnd lst mit diser kranckait em andersth vnd sondersch33; vnd
hatt man hie der schaidung das° wort gottes, das man m andern kranckaiten nit hatt.
Auß disem volget nun, sytenmal der Christlich eeman seyn vssetzigen frauwen
Christlich verlaset vnd also durch got wider ir34 ledig worden lst, das er macht hat,
mit einer andern sich zu verheyraten, dan gott spncht, es sey mt gut, das der mensch
allein sey, Ge[n]. 2[i8], so sagt Paulus dis: hurerey35 zu uermeiden, hab ein yder
seyn eigin weyb, 1. cho[r]. 7^2].
Da wider ist nicht die scheidung - den Juden antwordt - mcht gepuren, den vmbs
eebruechs willen36, oder, das auch Paulus nicht will, das sichs weyb von man thue,
1. cor. 7[io— 11], denp der man m disem fal stosset das weyb nit von sich I 126r I auß
vnbilhcher vrsach, das der her hatt wellen den seynen abstricken37, sonder gott
l) korr. aus: dcr; danach gestr.: »g~«.
m) danach gestr.: »d-«.
n) korr. aus: zu.
o) korr. aus: »de-«.
p) korr. aus: der.
27. bewahren.
28. der, welcher.
29. erklärt.
30. heiraten.
31. cbenso.
32. kann.
33. Besonderes.
34. lhr gegenüber.
35. Unzucht.
36. sc. es gebührt sich mcht, dagegen ms Feld zu führen, was Jesus als Antwort auf die Frage der
Juden über die Eheschcidung gesagt hat; vgl. Mt 19,3—9 Par-
37. verbieten. - Vgl. Mt 19,3.8-9.
35
gesunthait seynen freunden, by denen er wonet, sparen27; thut darin nicht vnbillich
der vssetzigen, deren28 er thut, das gott heisset.
Also volget auß disem, das der gesund man, des hausfraw ist vssetzig worden,
durch gott ir als seyns eegemahels beraubt lst. Dann ein eegemahel ein gehilff des
mans ist, die im zu kinder geperen, haushalten vnd freuntlicher beywonung solle be-
hilfflich seyn, wie Ge[n]. 18], i. Thi[m]. 5^14] vnd Titum 2^4-5] das ampt eelichs
weybs beschnben wurd, sy solle ye des mans gehilff seyn vnd alles verlassen vnd
dem man anhangen, jam als ein mensch mit 1m seyn. Diß verkleret29 weyter 1.
Thi[m]. 5 [14]: »so will lch, das die Jungen wittwen freyen30, kinder tragen, haushal-
ten«- Syhe: freyen oder eefraw seyn ist kinder tragen oder haushalten Also31 et
Titum 2^4-5]: Die alten frauwen sollen »die Jungen zucht leren, menner lieben, kin-
der lieben, zuchtig seyn, keusch, heußhch, gietig, vnderthon iren mennern«.
Zu den allen leren wir, die beywonung gehort zurn eelichen frauwen, das, ob sie
schon nit mag32 kinder tragen, doch sunst 1m haushalten des mans gehilff seye. Das
alles vermag die vssetzig mt mer, die vss dem geheiß gottes allein wonen. Darumb
hat sy gott gescheiden, vnd lst mit diser kranckait em andersth vnd sondersch33; vnd
hatt man hie der schaidung das° wort gottes, das man m andern kranckaiten nit hatt.
Auß disem volget nun, sytenmal der Christlich eeman seyn vssetzigen frauwen
Christlich verlaset vnd also durch got wider ir34 ledig worden lst, das er macht hat,
mit einer andern sich zu verheyraten, dan gott spncht, es sey mt gut, das der mensch
allein sey, Ge[n]. 2[i8], so sagt Paulus dis: hurerey35 zu uermeiden, hab ein yder
seyn eigin weyb, 1. cho[r]. 7^2].
Da wider ist nicht die scheidung - den Juden antwordt - mcht gepuren, den vmbs
eebruechs willen36, oder, das auch Paulus nicht will, das sichs weyb von man thue,
1. cor. 7[io— 11], denp der man m disem fal stosset das weyb nit von sich I 126r I auß
vnbilhcher vrsach, das der her hatt wellen den seynen abstricken37, sonder gott
l) korr. aus: dcr; danach gestr.: »g~«.
m) danach gestr.: »d-«.
n) korr. aus: zu.
o) korr. aus: »de-«.
p) korr. aus: der.
27. bewahren.
28. der, welcher.
29. erklärt.
30. heiraten.
31. cbenso.
32. kann.
33. Besonderes.
34. lhr gegenüber.
35. Unzucht.
36. sc. es gebührt sich mcht, dagegen ms Feld zu führen, was Jesus als Antwort auf die Frage der
Juden über die Eheschcidung gesagt hat; vgl. Mt 19,3—9 Par-
37. verbieten. - Vgl. Mt 19,3.8-9.