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https://doi.org/10.11588/diglit.30230#0159
155
sie ja ymerx, was gott gefellig, vnnd nicht, was jedem nach seinem fleischlichen sinn
vnnd mutwillen ge- I 6r I meynet, betrachten vnnd fürnemen sollen.
Nun aber, wie einer Lobhchen Herschafft Bern die zu halten sein, so solich ir gebot,
ein jar stil zu stohn vnd on erlaubnüß der ehrichteren sich nit wider zu vermehelen,
s übertretten, haben wir auß dem, das die schrifft bede von ehsachen vnnd gehorsam
der Oberkeyt leret, ein solichen bericht:
Ersthch lst soliche Vngehorsame in alle weg ernstlich zu straffen, wie es auch ein
gottloser freuel sein müß, da einer, über141 das er des, das er sein lebeny verwürcket,
genad erlanget hat, in so wichtiger2 sachen, ein gantze gemein so schwerlich zu erge-
io ren, sich nit schewetk
Dieweil aber dic, so befmden, das inen Gott nit geben, sich ein Jar also vnnder den
leüten vnnd in so vil anreitzungen, als sich dieb m gemeinem142 leben zutragen, zu
erhalten143, zu vor hynn vß offt gedachter satzung wissen, das man inen die Eh
inn144 jars frist nit erlaubet vnnd also dadurch von flehhchemc ansuchen by der
i; Oberkeyt abgeschrecket werden, hoffen aber - ^vnd das selbige^ vilicht auß vorbe-
schehnerr nachlassung145 so sie solich gebot übertretten vnnd des halb von Stat
vnnd land verwysen werden, die selbige straff bald abzubittenn, mags sich auch zu-
tragen, das etliche, diee in der warheyt, sich zu besseren, begeren, auß ir notturfft
vnnd der hoffnung, genad zu erlangen, solich vbertretten desto eer mögen146 und
20 sunst gar vngern also1 freuelen wolten». Deshalb achten wir, zur besserung m diesem
handel dienstlicher147 sein, das man milterung vilgemeldtes gebots, sich m jares frist
mcht zuverheyradten, nit gar148 abschlage, mann stelle hdie selbige^ gleich zu er-
x) korr. aus: lmer: a.
y) danach gestr.: ver-: a.
z) von Bucer korr. aus: wichtigen: a, b.
a) von Bucer korr. aus: schemmet: a, b (fälschhch: schemet mit u-Haken).
b) von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen: a, b.
c) die ersten zwei Silben am Zeilenanfang erg. für gestr.: »fleischli-«: a, b (für gestr.: fleischli-
chem).
d—d) von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen: a, b.
e) übergeschr. und eingewiesen: a.
f) erste Silbe übergeschr. und eingewiesen: a; Wort vor den linken Rand geschneben: b.
g) fehlt: b.
h—h) von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen für gestr.: sie: a, b.
141. darüber.
142. üblichen.
143. aufzuhalten, bewahren.
144. vor.
145. Erlaubnis, Nachsicht.
146. können.
147. dienhcher.
148. ganz.
sie ja ymerx, was gott gefellig, vnnd nicht, was jedem nach seinem fleischlichen sinn
vnnd mutwillen ge- I 6r I meynet, betrachten vnnd fürnemen sollen.
Nun aber, wie einer Lobhchen Herschafft Bern die zu halten sein, so solich ir gebot,
ein jar stil zu stohn vnd on erlaubnüß der ehrichteren sich nit wider zu vermehelen,
s übertretten, haben wir auß dem, das die schrifft bede von ehsachen vnnd gehorsam
der Oberkeyt leret, ein solichen bericht:
Ersthch lst soliche Vngehorsame in alle weg ernstlich zu straffen, wie es auch ein
gottloser freuel sein müß, da einer, über141 das er des, das er sein lebeny verwürcket,
genad erlanget hat, in so wichtiger2 sachen, ein gantze gemein so schwerlich zu erge-
io ren, sich nit schewetk
Dieweil aber dic, so befmden, das inen Gott nit geben, sich ein Jar also vnnder den
leüten vnnd in so vil anreitzungen, als sich dieb m gemeinem142 leben zutragen, zu
erhalten143, zu vor hynn vß offt gedachter satzung wissen, das man inen die Eh
inn144 jars frist nit erlaubet vnnd also dadurch von flehhchemc ansuchen by der
i; Oberkeyt abgeschrecket werden, hoffen aber - ^vnd das selbige^ vilicht auß vorbe-
schehnerr nachlassung145 so sie solich gebot übertretten vnnd des halb von Stat
vnnd land verwysen werden, die selbige straff bald abzubittenn, mags sich auch zu-
tragen, das etliche, diee in der warheyt, sich zu besseren, begeren, auß ir notturfft
vnnd der hoffnung, genad zu erlangen, solich vbertretten desto eer mögen146 und
20 sunst gar vngern also1 freuelen wolten». Deshalb achten wir, zur besserung m diesem
handel dienstlicher147 sein, das man milterung vilgemeldtes gebots, sich m jares frist
mcht zuverheyradten, nit gar148 abschlage, mann stelle hdie selbige^ gleich zu er-
x) korr. aus: lmer: a.
y) danach gestr.: ver-: a.
z) von Bucer korr. aus: wichtigen: a, b.
a) von Bucer korr. aus: schemmet: a, b (fälschhch: schemet mit u-Haken).
b) von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen: a, b.
c) die ersten zwei Silben am Zeilenanfang erg. für gestr.: »fleischli-«: a, b (für gestr.: fleischli-
chem).
d—d) von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen: a, b.
e) übergeschr. und eingewiesen: a.
f) erste Silbe übergeschr. und eingewiesen: a; Wort vor den linken Rand geschneben: b.
g) fehlt: b.
h—h) von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen für gestr.: sie: a, b.
141. darüber.
142. üblichen.
143. aufzuhalten, bewahren.
144. vor.
145. Erlaubnis, Nachsicht.
146. können.
147. dienhcher.
148. ganz.