12. VON DER EHE UND EHESCHEIDUNG
3X3
"Vrsachen der keis[erlich]en° rechten, derenhalben sie dem man scheidung zuge-
benp, daq doch das weibe das leben nit verwurcket hat . \ 54r \
Die anderen vrsachen, so das gesatz Theodosii vnnd Valentimani melden, deren halb
der man, das weib von im zu thun, recht haben solle, seind: so eine on wissen ires
mans oder auch wider sein gepot pflegte, mit andercn mannen, die sie nit angehor-
ten1, zu zechen oder zu baden, Item, so sies wider ires mans willen vnnd on redliche
vrsach 'zu nachb außligen“2 vnnd anders wo, dann by lren elteren oder freünden,
Item', so sie on sein werlaubnüs vnd willen wolte zu sehen dem fechten xvmbs leben,
demx stechen vnd thurnieren oder anderen schawspyleny, itemz, da die menschen
mit den wilden thieren kempffen müssen, C. de repudfiis]3 4, et Const. 22, § Et rur-
4
sus .
Vergleichung adiser vrsachenn mit göthchem gesatza/“’:
In disen fellen ist wol zu achten, das die christlichen keyser vffs beharren mn diesen
stücken gesehen haben vnnd dasb sohche sachen nit konden ein erbar ansehen ha-
ben, Sunst, wo eine etwan sich mn diesen stücken übersehe0, hette mit anderen man-
nen dzechet, badet^, were auß irem hauß bliben on besondere vrsach, by den eüppi-
gen5 6 onweibischenc schawspilen gewesen1, wie wol diß alles keiner frommeng6
frawen wolanstohn mageh, ‘noch, so' sich eine davon diesse weisen; vnnd kein gewal-
n) —n) Überschrift von Konrad Hubert offenbar nachgetragen, weil die ersten fünf Worte noch
auf die letzte schon angefangene Zeile der Seite, die restlichen auf den Seitenrand darunter geschrie-
ben wurden in a.
o) fehlt in b. - p) korr. aus: zugben: a. - q) das: b. - r) fehlt in b. - s) sie des nachts: b.
t)-t) fehlt in b. - u) auslege: Ed. 1-3. - v) fehlt in Ed. 2, Ed. 3.
w) -^) von Konrad Hubert auf überklebtem Zettel notiert in a. Um Platz zu schaffen für die
nachträglich hinzugefügte Überschrift, hat Hubert einen Teil des Textes überklebt und den so ver-
deckten Abschnitt m gedrängter Form auf den Zettel neu geschrieben.
x) —x) fehlt m b. — y) Schawspilen, da man der Menschen mängel, feel vnd laster furbildet: b.
z) fehlt m Ed. 1—3. - a)-<z) der Vrsachen mit dem Götthchem wortt: b.
b) übergeschr. und eingewiesen m a; fehlt m Ed. 3. — c) vbersehen: b.
d)—d) gezechet, gebadet: Ed. 1-3. - e)—e) leichtfertigen, vnzichtigen: b; vppigen: Ed. 1—3.
f) gewesen etc. Vnd: Ed. 1—3. - g) fehlt m b. — h) übergeschr. und eingewiesen m a; kan: b.
i)—i) doch wa: b. - j)—j) last abweisen: b.
1. sc. die lhr mcht angehörten (Verwandtschaft und Umfeld).
2. auswärts übernachten.
3. Cod. Just. 5,17,8,3: Vir quoque pari fine claudetur, ClCiv II, S. 212.
4. Nov. 22,15,2, ClCiv III, S. 155 f.
5. sündhaften, wollüstigen.
6. rechtschaffenen, unbescholtenen.
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"Vrsachen der keis[erlich]en° rechten, derenhalben sie dem man scheidung zuge-
benp, daq doch das weibe das leben nit verwurcket hat . \ 54r \
Die anderen vrsachen, so das gesatz Theodosii vnnd Valentimani melden, deren halb
der man, das weib von im zu thun, recht haben solle, seind: so eine on wissen ires
mans oder auch wider sein gepot pflegte, mit andercn mannen, die sie nit angehor-
ten1, zu zechen oder zu baden, Item, so sies wider ires mans willen vnnd on redliche
vrsach 'zu nachb außligen“2 vnnd anders wo, dann by lren elteren oder freünden,
Item', so sie on sein werlaubnüs vnd willen wolte zu sehen dem fechten xvmbs leben,
demx stechen vnd thurnieren oder anderen schawspyleny, itemz, da die menschen
mit den wilden thieren kempffen müssen, C. de repudfiis]3 4, et Const. 22, § Et rur-
4
sus .
Vergleichung adiser vrsachenn mit göthchem gesatza/“’:
In disen fellen ist wol zu achten, das die christlichen keyser vffs beharren mn diesen
stücken gesehen haben vnnd dasb sohche sachen nit konden ein erbar ansehen ha-
ben, Sunst, wo eine etwan sich mn diesen stücken übersehe0, hette mit anderen man-
nen dzechet, badet^, were auß irem hauß bliben on besondere vrsach, by den eüppi-
gen5 6 onweibischenc schawspilen gewesen1, wie wol diß alles keiner frommeng6
frawen wolanstohn mageh, ‘noch, so' sich eine davon diesse weisen; vnnd kein gewal-
n) —n) Überschrift von Konrad Hubert offenbar nachgetragen, weil die ersten fünf Worte noch
auf die letzte schon angefangene Zeile der Seite, die restlichen auf den Seitenrand darunter geschrie-
ben wurden in a.
o) fehlt in b. - p) korr. aus: zugben: a. - q) das: b. - r) fehlt in b. - s) sie des nachts: b.
t)-t) fehlt in b. - u) auslege: Ed. 1-3. - v) fehlt in Ed. 2, Ed. 3.
w) -^) von Konrad Hubert auf überklebtem Zettel notiert in a. Um Platz zu schaffen für die
nachträglich hinzugefügte Überschrift, hat Hubert einen Teil des Textes überklebt und den so ver-
deckten Abschnitt m gedrängter Form auf den Zettel neu geschrieben.
x) —x) fehlt m b. — y) Schawspilen, da man der Menschen mängel, feel vnd laster furbildet: b.
z) fehlt m Ed. 1—3. - a)-<z) der Vrsachen mit dem Götthchem wortt: b.
b) übergeschr. und eingewiesen m a; fehlt m Ed. 3. — c) vbersehen: b.
d)—d) gezechet, gebadet: Ed. 1-3. - e)—e) leichtfertigen, vnzichtigen: b; vppigen: Ed. 1—3.
f) gewesen etc. Vnd: Ed. 1—3. - g) fehlt m b. — h) übergeschr. und eingewiesen m a; kan: b.
i)—i) doch wa: b. - j)—j) last abweisen: b.
1. sc. die lhr mcht angehörten (Verwandtschaft und Umfeld).
2. auswärts übernachten.
3. Cod. Just. 5,17,8,3: Vir quoque pari fine claudetur, ClCiv II, S. 212.
4. Nov. 22,15,2, ClCiv III, S. 155 f.
5. sündhaften, wollüstigen.
6. rechtschaffenen, unbescholtenen.