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12. GUTACHTEN FUR DEN ULMER RAT
seye, das sie sich versehen1 2 mit anderen gemahelen, die, inen ehliche dienst zu lei-
sten, vermoglich1 seind. Es sie2 soliche vnwiderbringliche3 vntauglikeyt von an-
gepornera oder zufelliger vnuermeglikeyt zu ehlichen wercken, die man zu Latein
impotentiam nennet oder von vnsinnikeyt4 oder beraubungb menschlicher sinn
oder anderemc, ddadurch iede erbarkeyt5 die vnwiderbringhche vntauglikeyt er-
kennen mage'k Es seind vil zufel inn der eh, dadurch eins dem anderen zu ehlichem
dienst ein zeitlang vnvermoglich würdt; so lanng aber nach gememer ordnung got-
tes hoffnung sein kan - welche hoffnung sich auch, wa ware ehliche lieb ist, gar
reichliche erstrecket mag der gotselig mann vnnd das gotselig weib mtf schliessen,
das ineng got ire11 12 gemahel ‘noch der' zeyt6 benommen habe), der halb ksie sich mit
iren^ krancken gemahelen1 vff hoffnung gothcher hilff, zu deren noch mittel vnnd
bey allen recht mbilligem, gotsforchtigem verstand vertrostungm lst - nach dem got
on wunderwerck durch soliche mittel" in gleichen fellen offt anderen geholffen hat
vnnd hilffet -, sich leiden7 vnnd der gnaden gottes °harren werden“, Welchen auch
Gott inn solichem fal, dieweil sie sich noch m semer berüffung8 mit tren krancken
gemahelen erkennen vnnd darauff m vmb hilff anrüffen9, sein genad vnnd geist,
sichp zu enthalten, nimmer versagen wurdt^10, Dazu auch das hertz- I 65 v I hch mit-
leiden mit dem vnfal11 irer1 gemahel vnnd dan deren last, so dem gantzen hauß daher
komets, by recht erbaren, gotseligen leüten1, dte inn warem glauben vff gottes willen
sehen vnnd ire gemahel recht lieben, nitt wenig thün würdt.
Wo es aber ie12 gott also schicket, das kein artzet oder recht uerstendiger nach ge-
z) versehe: b; vermeheln: Ed. 1—3.
a) vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen für gestr.: naturlicher: a.
b) von beraubung: b; beraubter in Ed. 1-3. - c) anders: Ed. 1-3. - d)—d) fehlt in Ed. 1-3.
e) redlich: Ed. 3. - f) nicht so balde: Ed. 1-3. - g) fehlt in Ed. 1-3. - h) ir: b; dem: Ed. 1-3.
i) —i) so er die [der: Ed.i, Ed. 3] vermugligkeit ein: Ed. 1—3.
j) drumb nicht wolle wider geben: Ed. 1—3.
k) -*; sie sich mit ihrem: b; mus das gesunde mit seinem: Ed. 1—3. — 1) gemahel: b, Ed. 1—3.
m) —m) billichem vnd Gottsförchtigem verstandt vertröstung: b; Gottfürchtigen vertrostung:
Ed. 1; Gottfürchtigen verstorung: Ed. 2; Gottsforchtigen verstorung: Ed. 3.
n) fehlt in Ed. 1-3. - o)-o) erwarten: Ed. 1-3. - p) fehlt in Ed. 1-3.
q) wirt: b, Ed. 3; wird: Ed. 1, Ed. 2. - r) des krancken: Ed. 1-3. - s) danach gestr.: so fil: a.
t) Personen: b.
1. fähig.
2. sei.
3. mcht mehr rückgängig zu machende, endgültige.
4. Geisteskrankheit.
5. jede ehrbare Person.
6. danach, nachher.
7. (mit lhren kranken Ehepartnern) Geduld haben, deren Not mit lhnen tragen.
8. Vgl. Jes 43,1; Röm 8,28; I Kor 7,20; Eph 4,1; II Thess 1,11.
9. Vgl. Ps 50,15 u. a.
10. wird. Martin/Lienhart II, S. 847; zum gesamten Satz vgl. Mt 21,22 par.; 7,7.11 par.
11. dem Unglück, der Not.
12. jemals, lrgendwann.
12. GUTACHTEN FUR DEN ULMER RAT
seye, das sie sich versehen1 2 mit anderen gemahelen, die, inen ehliche dienst zu lei-
sten, vermoglich1 seind. Es sie2 soliche vnwiderbringliche3 vntauglikeyt von an-
gepornera oder zufelliger vnuermeglikeyt zu ehlichen wercken, die man zu Latein
impotentiam nennet oder von vnsinnikeyt4 oder beraubungb menschlicher sinn
oder anderemc, ddadurch iede erbarkeyt5 die vnwiderbringhche vntauglikeyt er-
kennen mage'k Es seind vil zufel inn der eh, dadurch eins dem anderen zu ehlichem
dienst ein zeitlang vnvermoglich würdt; so lanng aber nach gememer ordnung got-
tes hoffnung sein kan - welche hoffnung sich auch, wa ware ehliche lieb ist, gar
reichliche erstrecket mag der gotselig mann vnnd das gotselig weib mtf schliessen,
das ineng got ire11 12 gemahel ‘noch der' zeyt6 benommen habe), der halb ksie sich mit
iren^ krancken gemahelen1 vff hoffnung gothcher hilff, zu deren noch mittel vnnd
bey allen recht mbilligem, gotsforchtigem verstand vertrostungm lst - nach dem got
on wunderwerck durch soliche mittel" in gleichen fellen offt anderen geholffen hat
vnnd hilffet -, sich leiden7 vnnd der gnaden gottes °harren werden“, Welchen auch
Gott inn solichem fal, dieweil sie sich noch m semer berüffung8 mit tren krancken
gemahelen erkennen vnnd darauff m vmb hilff anrüffen9, sein genad vnnd geist,
sichp zu enthalten, nimmer versagen wurdt^10, Dazu auch das hertz- I 65 v I hch mit-
leiden mit dem vnfal11 irer1 gemahel vnnd dan deren last, so dem gantzen hauß daher
komets, by recht erbaren, gotseligen leüten1, dte inn warem glauben vff gottes willen
sehen vnnd ire gemahel recht lieben, nitt wenig thün würdt.
Wo es aber ie12 gott also schicket, das kein artzet oder recht uerstendiger nach ge-
z) versehe: b; vermeheln: Ed. 1—3.
a) vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen für gestr.: naturlicher: a.
b) von beraubung: b; beraubter in Ed. 1-3. - c) anders: Ed. 1-3. - d)—d) fehlt in Ed. 1-3.
e) redlich: Ed. 3. - f) nicht so balde: Ed. 1-3. - g) fehlt in Ed. 1-3. - h) ir: b; dem: Ed. 1-3.
i) —i) so er die [der: Ed.i, Ed. 3] vermugligkeit ein: Ed. 1—3.
j) drumb nicht wolle wider geben: Ed. 1—3.
k) -*; sie sich mit ihrem: b; mus das gesunde mit seinem: Ed. 1—3. — 1) gemahel: b, Ed. 1—3.
m) —m) billichem vnd Gottsförchtigem verstandt vertröstung: b; Gottfürchtigen vertrostung:
Ed. 1; Gottfürchtigen verstorung: Ed. 2; Gottsforchtigen verstorung: Ed. 3.
n) fehlt in Ed. 1-3. - o)-o) erwarten: Ed. 1-3. - p) fehlt in Ed. 1-3.
q) wirt: b, Ed. 3; wird: Ed. 1, Ed. 2. - r) des krancken: Ed. 1-3. - s) danach gestr.: so fil: a.
t) Personen: b.
1. fähig.
2. sei.
3. mcht mehr rückgängig zu machende, endgültige.
4. Geisteskrankheit.
5. jede ehrbare Person.
6. danach, nachher.
7. (mit lhren kranken Ehepartnern) Geduld haben, deren Not mit lhnen tragen.
8. Vgl. Jes 43,1; Röm 8,28; I Kor 7,20; Eph 4,1; II Thess 1,11.
9. Vgl. Ps 50,15 u. a.
10. wird. Martin/Lienhart II, S. 847; zum gesamten Satz vgl. Mt 21,22 par.; 7,7.11 par.
11. dem Unglück, der Not.
12. jemals, lrgendwann.