338 12. GUTACHTEN FÜR DEN ULMER RAT
seyn, xso fily des iedes von dem anderen nach gottes ordnung zbegeret vnnd dar-
ffez/*i, Item adas Paulus sagt: »bulerey“ zu vermeiden, habe bieder sein weib*, iede
iren mann«2, Item: »es sey besser heyrathen, dan brennen«3, vnnd des herren
wort: »cDas fassetc nit lederman .. .«“l4
eWie die zu halten, so vnvermöghcheyt5 halb des leybs gescheyden werden6:
Das wurt aber eigenthch gegen6 denen gemahelen, die got also zu ehlichem dienst
on hoffnung der besserung vntaughch gemacht vnnd des halb selb gescheiden hat,
zu halten sein, das sie von denen, welcher gemahel sie gewesen, an der leiplichen hilff
vnnd gütthat nimmermehr verlassen werden. Dann so der christ dem nechsten vnnd
zum fürnemsten den verwanten, die got die aller nechsten gemacht, nach allem sei-
nem vermögen helffen vnnd dienen solle7 8, würt warlich solich lieb vnnd dienst an
denen, so eyn fleysch gewesenn vnndf, so fil an inen, noch gern sem wolten, »deren
halb* mann auch vatter vnnd müter hat lassen sollens, zum aller furnembsten vnnd
trewhchsten zu üben sein. hDerhalb, so man wolte eygentlich reden, were mer zu sa-
gen, das das gesund ge- I 66v I mahel noch ein gemahel seiner noturfft nach neme,
dann das es das1 kranck von im scheidete, Dann das1 gesund diesem noch alle die eh-
liche trew vnnd dienst inn solichem fall leistete, deren das kranck mag fehig sein.
Vnnd eben darumb, das nieman verkurtzet9 vnnd der ehhch bund so lang vnnd
so weit gehalten werde, als das got imer zu gibt, wie nieman fur sich selb die schey-
dung furnemmen, sonder alweg solle durch die Oberkeyt erkennet werden, kob die
x) —x) vor den linken Rand geschneben und eingewiesen m a; fehlt m b.
y) wie auch: Ed. 1—3. — z)—z) begeren sol, so es bedarff: Ed. 1— 3.
a)—a) so spncht Paulus, hurerey: Ed. 1—3. - b)—b) ein jeder sein Weib vnd ein: Ed.3.
c) —c) Das ergreifft: b; fasset: Ed. 1—3.
d) danach kommentierender Zusatz (vgl. unten Beilage zu Nr. 12, Ergänzung 27, S.419,36—
420,17): Ed. 2, Ed. 3.
c)—e) Überschrift von Bucer am unteren Seitenrand notiert und auf Mitte m die letzte angefan-
gene Zeile eingewiesen; unter der Notiz von der Hand Johann Wilhelm Baums m Klammern: B[uce-
rus]: a; keine Überschnft, sondern Teil des vorherigen Absatzes: b.
f) danach gestr.: nit: b. - g)—g) derhalben: b. - h)—h) fehlt in Ed. 1-3. - i) fehlt in b.
j) das das: b. - \z)—k) fehlt m b (wohl wegen Homoioteleuton).
1. bedarf.
2. I Kor 7,2.
3. I Kor 7,9.
4. Mt 19,11.
5. Unfähigkeit, Impotenz.
6. mit.
7. Vgl. Mt 22,39 par.
8. Vgl. Gen 2,24; Mt 19,5.
9. vermindert, geschwächt, benachteiligt.
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seyn, xso fily des iedes von dem anderen nach gottes ordnung zbegeret vnnd dar-
ffez/*i, Item adas Paulus sagt: »bulerey“ zu vermeiden, habe bieder sein weib*, iede
iren mann«2, Item: »es sey besser heyrathen, dan brennen«3, vnnd des herren
wort: »cDas fassetc nit lederman .. .«“l4
eWie die zu halten, so vnvermöghcheyt5 halb des leybs gescheyden werden6:
Das wurt aber eigenthch gegen6 denen gemahelen, die got also zu ehlichem dienst
on hoffnung der besserung vntaughch gemacht vnnd des halb selb gescheiden hat,
zu halten sein, das sie von denen, welcher gemahel sie gewesen, an der leiplichen hilff
vnnd gütthat nimmermehr verlassen werden. Dann so der christ dem nechsten vnnd
zum fürnemsten den verwanten, die got die aller nechsten gemacht, nach allem sei-
nem vermögen helffen vnnd dienen solle7 8, würt warlich solich lieb vnnd dienst an
denen, so eyn fleysch gewesenn vnndf, so fil an inen, noch gern sem wolten, »deren
halb* mann auch vatter vnnd müter hat lassen sollens, zum aller furnembsten vnnd
trewhchsten zu üben sein. hDerhalb, so man wolte eygentlich reden, were mer zu sa-
gen, das das gesund ge- I 66v I mahel noch ein gemahel seiner noturfft nach neme,
dann das es das1 kranck von im scheidete, Dann das1 gesund diesem noch alle die eh-
liche trew vnnd dienst inn solichem fall leistete, deren das kranck mag fehig sein.
Vnnd eben darumb, das nieman verkurtzet9 vnnd der ehhch bund so lang vnnd
so weit gehalten werde, als das got imer zu gibt, wie nieman fur sich selb die schey-
dung furnemmen, sonder alweg solle durch die Oberkeyt erkennet werden, kob die
x) —x) vor den linken Rand geschneben und eingewiesen m a; fehlt m b.
y) wie auch: Ed. 1—3. — z)—z) begeren sol, so es bedarff: Ed. 1— 3.
a)—a) so spncht Paulus, hurerey: Ed. 1—3. - b)—b) ein jeder sein Weib vnd ein: Ed.3.
c) —c) Das ergreifft: b; fasset: Ed. 1—3.
d) danach kommentierender Zusatz (vgl. unten Beilage zu Nr. 12, Ergänzung 27, S.419,36—
420,17): Ed. 2, Ed. 3.
c)—e) Überschrift von Bucer am unteren Seitenrand notiert und auf Mitte m die letzte angefan-
gene Zeile eingewiesen; unter der Notiz von der Hand Johann Wilhelm Baums m Klammern: B[uce-
rus]: a; keine Überschnft, sondern Teil des vorherigen Absatzes: b.
f) danach gestr.: nit: b. - g)—g) derhalben: b. - h)—h) fehlt in Ed. 1-3. - i) fehlt in b.
j) das das: b. - \z)—k) fehlt m b (wohl wegen Homoioteleuton).
1. bedarf.
2. I Kor 7,2.
3. I Kor 7,9.
4. Mt 19,11.
5. Unfähigkeit, Impotenz.
6. mit.
7. Vgl. Mt 22,39 par.
8. Vgl. Gen 2,24; Mt 19,5.
9. vermindert, geschwächt, benachteiligt.
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