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12. GUTACHTEN FUR DEN ULMER RAT
ware scheidungy,1 geben aber nit zux, das zeins frey were, sich mit eim anderen zu
vermehelenz, C. 32, q. 7, Hia, qui2, etb Neque furiosus3. I 6/r I
cGegen haltung der päpstlichen dgesetz von^ scheydung der vnvermöghchen gegen
dem gesatz gottesc:
eGrundt dieser irer haltungf ist, das sie sagen, der Herrr habe diese seine wort: »Wer
sein weib verlasset, sonder1 vrsach der hürey«4 etc.s, von ledem1, weib vnnd mann,
die einmal1 einander erkant vnnd mit ehhchen wercken irr eh bestettiget haben, ge-
redt5. Wie aber, so sie sehen, das des herren antwort eygenthch von sohchem weib
gange vnnd zu verstohn ist>, die schon mit trem mann durch ehliche werck einn
fleisch worden istk, das sie nit auch sehen, das sohch1 des herren antwortm auch von
solichem weib "gangen vnnd” zu verstohn ist, das noch° ein ehweib vnnd also mit
irem mann ein fleisch sein wil vnnd kan, ab deren scheydung auch die gemein erbar-
keyt6 scheühet? Darumb auch der Juden frag ware, ob emer sein weib scheyden
möchte vmb ieder vrsachen willen7 - freylich tnn sohchen fellen, von denen wir
hiep reden8, würdt by niemand zweifel oder frag gewesen sein. Dann schlecht9 10 wo
got nit zu hoherem berüffet vnnd begabet, ists nit güt, das der mensch allein seye,
Dan qnieman solichs fassen kan, dem es nit besonders gegeben1710. Darumb soller ie-
der sein weib, iede iren mann haben, vnnd das selbige, bulereys zu vermeiden11,
y) fehlt in Ed. 1 — 3. - z)—z) man sich wider mit andern zuuermehlen moge: Ed. 1—3.
a) Ei: b. - b) fehlt in b; §: Ed. 1-3.
c) —c) Uberschrift von Bucer am oberen Seitenrand über den nachfolgenden Text geschrieben
m a.
d) —d) gesetzen vnd: Ed. 1 —3. - e)—e) Der grundt diser lrer mainung: b. — f) ohn: b.
g) fehlt in b, Ed. 1—3. - h) korr. aus: dem: a.
i) übergeschr. und eingewiesen für gestr.: schon: a; schon: b.
j) danach gestr.: das noch ein ehweib: a. - k) danach gestr.: wie: a; lst wie: b.
1) solche: b, Ed. 1 —3. — m) wortt: b. - n)—n) fehlt m Ed. 1-3. - o) fehlt in Ed. 1-3.
p) alhie: b. — q)—q) solches mcht ainem jeden von Gott gegeben lst: b.
r) soll ain: b; sol ein: Ed. 1—3. — s) hurerey: Ed. 1 —3.
1. Vgl. oben S. 331,15-332,6.
2. Decr. Grat. II, C. 32, qu. 7, c. 22: Hii vero, qui, Friedberg I, Sp. 1146.
3. Decr. Grat. II, C. 32, qu. 7, c. 26, Friedberg I, Sp. 1147.
4. Mt 19,9.
5. Vgl. oben S. 330, Anm. 11 und die Ausführungen Gratians in Decr. Grat. II, C. 33, qu. 1, pars
1, Friedberg I, Sp. 1148 f.
6. der öffentliche Anstand.
7. Vgl. oben S. 234,19-235,11.
8. Gemeint sind die Ausführungen über die schweren Scheidungsgründe nach kaiserlichem
Recht von S. 280,3 an.
9. eben, gerade.
10. Vgl. Mt 19,11-12 und Gen 2,18.
11. Vgl. I Kor 7,2.
12. GUTACHTEN FUR DEN ULMER RAT
ware scheidungy,1 geben aber nit zux, das zeins frey were, sich mit eim anderen zu
vermehelenz, C. 32, q. 7, Hia, qui2, etb Neque furiosus3. I 6/r I
cGegen haltung der päpstlichen dgesetz von^ scheydung der vnvermöghchen gegen
dem gesatz gottesc:
eGrundt dieser irer haltungf ist, das sie sagen, der Herrr habe diese seine wort: »Wer
sein weib verlasset, sonder1 vrsach der hürey«4 etc.s, von ledem1, weib vnnd mann,
die einmal1 einander erkant vnnd mit ehhchen wercken irr eh bestettiget haben, ge-
redt5. Wie aber, so sie sehen, das des herren antwort eygenthch von sohchem weib
gange vnnd zu verstohn ist>, die schon mit trem mann durch ehliche werck einn
fleisch worden istk, das sie nit auch sehen, das sohch1 des herren antwortm auch von
solichem weib "gangen vnnd” zu verstohn ist, das noch° ein ehweib vnnd also mit
irem mann ein fleisch sein wil vnnd kan, ab deren scheydung auch die gemein erbar-
keyt6 scheühet? Darumb auch der Juden frag ware, ob emer sein weib scheyden
möchte vmb ieder vrsachen willen7 - freylich tnn sohchen fellen, von denen wir
hiep reden8, würdt by niemand zweifel oder frag gewesen sein. Dann schlecht9 10 wo
got nit zu hoherem berüffet vnnd begabet, ists nit güt, das der mensch allein seye,
Dan qnieman solichs fassen kan, dem es nit besonders gegeben1710. Darumb soller ie-
der sein weib, iede iren mann haben, vnnd das selbige, bulereys zu vermeiden11,
y) fehlt in Ed. 1 — 3. - z)—z) man sich wider mit andern zuuermehlen moge: Ed. 1—3.
a) Ei: b. - b) fehlt in b; §: Ed. 1-3.
c) —c) Uberschrift von Bucer am oberen Seitenrand über den nachfolgenden Text geschrieben
m a.
d) —d) gesetzen vnd: Ed. 1 —3. - e)—e) Der grundt diser lrer mainung: b. — f) ohn: b.
g) fehlt in b, Ed. 1—3. - h) korr. aus: dem: a.
i) übergeschr. und eingewiesen für gestr.: schon: a; schon: b.
j) danach gestr.: das noch ein ehweib: a. - k) danach gestr.: wie: a; lst wie: b.
1) solche: b, Ed. 1 —3. — m) wortt: b. - n)—n) fehlt m Ed. 1-3. - o) fehlt in Ed. 1-3.
p) alhie: b. — q)—q) solches mcht ainem jeden von Gott gegeben lst: b.
r) soll ain: b; sol ein: Ed. 1—3. — s) hurerey: Ed. 1 —3.
1. Vgl. oben S. 331,15-332,6.
2. Decr. Grat. II, C. 32, qu. 7, c. 22: Hii vero, qui, Friedberg I, Sp. 1146.
3. Decr. Grat. II, C. 32, qu. 7, c. 26, Friedberg I, Sp. 1147.
4. Mt 19,9.
5. Vgl. oben S. 330, Anm. 11 und die Ausführungen Gratians in Decr. Grat. II, C. 33, qu. 1, pars
1, Friedberg I, Sp. 1148 f.
6. der öffentliche Anstand.
7. Vgl. oben S. 234,19-235,11.
8. Gemeint sind die Ausführungen über die schweren Scheidungsgründe nach kaiserlichem
Recht von S. 280,3 an.
9. eben, gerade.
10. Vgl. Mt 19,11-12 und Gen 2,18.
11. Vgl. I Kor 7,2.