12. VON DER EHE UND EHESCHEIDUNG
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ders was by dem gantzen hauffen nach gottesy willen geduldet vnnd erhalten werden
möge. Dieser hauff bekennet nunz mit worten vnnd der that, das ehliche gemein-
schafft aby im gar ein mercklichs thut, freintschafft, lieb vnnd dienst zu erhalten“* -
Da her das sprichwort by den keuschen priesterenb vffkommen, damit sie cire vnor-
denliche bysitzcl wöllen vertedig en1 2: Der beischlaffend11 freünd (sie redens, wie sie
sein, gröber) ist der beste3. Es ist ediess werckc ja ein torheit, narrenwerck vnnd ge-
prechen, wo mann mt kinder sucht vnd zu hoffen hat. Wann man aber die werck
gottes ansicht, wie vil hat er vnns1 5 geschaffen, das6 nurh dazu, das eins dem anderen
lust vnnd kurtzweil mache, dienet, Alles aber dahyn, das desto mehr lieb vnnd wil-
lens vnnder vnns were Vnnd dann dadurch auch desto mehr stat vnnd anleitung des,
das1 warlich nutzet, als da lst leer vnnd ermanung zu recht' guten wercken vnnd auch
lusthchek4 übung der selbigen. Torrecht vnnd kindisch ist der mensch von natur,
Darumb er lm on thorheit vnnd kinderspil nit helffen lasset. Vnnd dis lassct sich offt
by den aller strengsten leüten1 eben3 grob sehen: kurtzweilen sie mt mit leüten™, so
kurtzweilen sie naber etwan” mit eim vogelin, mit einem hündhn oder ketzlin, mit
eigen wercken, schmtzlen°6, würcken7, malen vnd anderem, das nit vil nutz bnn-
get, vnnd wo sie etwan meynen, dieser narrey8 allenp entlauffen zu sein, so fallen sie
erst mn die aller tiefeste, das ir spil vnnd kürtzwil9 inn dem ist, das sie jederman
außrichten10 11, verdammen vnnd also ir melancholisch, bitter, leüthessigq11 gemiet
ann einem leden durch ‘ir verdammen kielen’12
y) Clawenngottes [!]: b. — z) nur: b.
a) —a) lieb vnd dienst zu erhalten, die Ehe gehoret: Ed. 1—3.
b) von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen für gestr.: weiberen: a.
c) —c) lre vnordenhche beysitz: b; jren vnordentlichen beisitz: Ed. 1—3.
d) korr. in a. — e)—e) korr. aus: diese sach: a; dise Sach: b.
f) danach gestr.: »auch an-«: a. - g) vnd das: b; denn: Ed. 1 — 3.
h) von Bucer übergeschneben und eingewiesen für gestr. unleserliches Wort: a.
i) das da: Ed. 1-3. - j) rechten: b, Ed. 1-3. - k) lustige: b; lüstige: Ed. 3. - 1) Personen: b.
m) Menschen: b. - n)-n) aber: b; etwan: Ed. 1-3. - o) schmitzen: Ed. 1, Ed.2; schnitzen:
Ed. 3.
p) aller: Ed. 1—3. — q) vnd hessig: b.
r)—r) lr verdamen küelen: b; verdammen kulen vnd ausgissen: Ed. 1 — 3.
1. Beischlaf.
2. rechtfertigen.
3. Das Sprichwort läßt sich mcht nachweisen.
4. begierige, flinke.
5. geradezu.
6. (Holz-)Schmtzen.
7. Weben. Grimm 30 (= XIV,2), Sp. 554h
8. Torheit, Albernheit.
9. lhr Vergnügen, ihre Unterhaltung.
10. übel abfertigen, verspotten. Grimm 1, SP.937E
11. menschenfeindhches.
12. Sprichwort: ihre ... Laune ... auslassen. Röhrich, Sprichwörtliche Redensarten 2, S. 664.
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ders was by dem gantzen hauffen nach gottesy willen geduldet vnnd erhalten werden
möge. Dieser hauff bekennet nunz mit worten vnnd der that, das ehliche gemein-
schafft aby im gar ein mercklichs thut, freintschafft, lieb vnnd dienst zu erhalten“* -
Da her das sprichwort by den keuschen priesterenb vffkommen, damit sie cire vnor-
denliche bysitzcl wöllen vertedig en1 2: Der beischlaffend11 freünd (sie redens, wie sie
sein, gröber) ist der beste3. Es ist ediess werckc ja ein torheit, narrenwerck vnnd ge-
prechen, wo mann mt kinder sucht vnd zu hoffen hat. Wann man aber die werck
gottes ansicht, wie vil hat er vnns1 5 geschaffen, das6 nurh dazu, das eins dem anderen
lust vnnd kurtzweil mache, dienet, Alles aber dahyn, das desto mehr lieb vnnd wil-
lens vnnder vnns were Vnnd dann dadurch auch desto mehr stat vnnd anleitung des,
das1 warlich nutzet, als da lst leer vnnd ermanung zu recht' guten wercken vnnd auch
lusthchek4 übung der selbigen. Torrecht vnnd kindisch ist der mensch von natur,
Darumb er lm on thorheit vnnd kinderspil nit helffen lasset. Vnnd dis lassct sich offt
by den aller strengsten leüten1 eben3 grob sehen: kurtzweilen sie mt mit leüten™, so
kurtzweilen sie naber etwan” mit eim vogelin, mit einem hündhn oder ketzlin, mit
eigen wercken, schmtzlen°6, würcken7, malen vnd anderem, das nit vil nutz bnn-
get, vnnd wo sie etwan meynen, dieser narrey8 allenp entlauffen zu sein, so fallen sie
erst mn die aller tiefeste, das ir spil vnnd kürtzwil9 inn dem ist, das sie jederman
außrichten10 11, verdammen vnnd also ir melancholisch, bitter, leüthessigq11 gemiet
ann einem leden durch ‘ir verdammen kielen’12
y) Clawenngottes [!]: b. — z) nur: b.
a) —a) lieb vnd dienst zu erhalten, die Ehe gehoret: Ed. 1—3.
b) von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen für gestr.: weiberen: a.
c) —c) lre vnordenhche beysitz: b; jren vnordentlichen beisitz: Ed. 1—3.
d) korr. in a. — e)—e) korr. aus: diese sach: a; dise Sach: b.
f) danach gestr.: »auch an-«: a. - g) vnd das: b; denn: Ed. 1 — 3.
h) von Bucer übergeschneben und eingewiesen für gestr. unleserliches Wort: a.
i) das da: Ed. 1-3. - j) rechten: b, Ed. 1-3. - k) lustige: b; lüstige: Ed. 3. - 1) Personen: b.
m) Menschen: b. - n)-n) aber: b; etwan: Ed. 1-3. - o) schmitzen: Ed. 1, Ed.2; schnitzen:
Ed. 3.
p) aller: Ed. 1—3. — q) vnd hessig: b.
r)—r) lr verdamen küelen: b; verdammen kulen vnd ausgissen: Ed. 1 — 3.
1. Beischlaf.
2. rechtfertigen.
3. Das Sprichwort läßt sich mcht nachweisen.
4. begierige, flinke.
5. geradezu.
6. (Holz-)Schmtzen.
7. Weben. Grimm 30 (= XIV,2), Sp. 554h
8. Torheit, Albernheit.
9. lhr Vergnügen, ihre Unterhaltung.
10. übel abfertigen, verspotten. Grimm 1, SP.937E
11. menschenfeindhches.
12. Sprichwort: ihre ... Laune ... auslassen. Röhrich, Sprichwörtliche Redensarten 2, S. 664.