12. VON DER EHE UND EHESCHEIDUNG
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ten1, mtt verursachet? werde, müß mann auch mn diesen fellen nit wöllen weiser
sein vnnd die erbarkeyt ‘vnderstohn baß2 zu’ fürderen dann gott selb, der inns sei-
nem gesatz inn diesen sachen solichen leuten' die eh, die warlich11 ein eh seye, dav
zwey ein fleisch sein konden vnnd wöllen3, gar vil weniger versperret hat, dan man
5 letz lange zeyt eyn brauch hat lassen einreissen, welcher braüch dan auch nichs meer
dan fil laster vnd üppikeyt bracht hat4. Aber des selbigen seind wir gewohnet, dar-
umb kan man vil wbaß5 offentlich ehbrüch vnnd alle büberey gedulden“’, dann nach
gothchem gesatz heyraht zu geben6, die etwas wider der menschen ordnungx we-
ren, welche doch nur auß vnzeytiger7 liebe der keuscheit8, wie das verpot der pfaf-
10 fen eh9 vnnd vil andersy, zu zerstörung recht warer zucht vnnd erbarkeyt vffkom-
men seindz.
Erstlich were einem ieden das best, wie Paulus sagt10, also götlichem thün anhangen
vnnd dema reich gottes, durch lere vnnd leben by mencklichenn6 zu fürderen, die-
nenc, das derd man weder willen noch weil11 hette, ein weib zu berüren12, des glei-
15 chen das weib ein mann. cDas nechst werec, wann mann der ehlichen dienstbarkeyt
ein mal quit worden - das1 were I 92 r I dann komen, wo her es wolte, auß des anderen
bosen oder güten willcn, mißhandlung»13, gewalt, leibs not oder todt - das mann
auß dieser vrsach, ein himlisch11 leben desto freyer vnnd fruchtbarer zu füren, sich
mt wider begerete zu verstricken14, wie das der hfeihge] Paulus leeret15. Noch dem
20 aber wenig dis fassen16, befilcht17 ‘Paulus, das man die jungen wytfrawen heysse,
r)—r) im schein besser: Ed. 1—3. — s) mit: Ed. i — 3. — t) Personen: b.
u) inn warheit: b; fehlt in Ed. 1-3. - v) das: Ed. 1-3.
w) -w) bas offentlichen Eebruch vnd Huerey erdulden: b; treglicher offentlichen Ehebruch vnd
alle hurerey dulden: Ed. 1-3.
x) ordnungen: Ed. 1-3. - y) anders mehr: Ed. 1-3. - z) ist: Ed. 2, Ed. 3. - a) das: Ed. 1-3.
b) menniglichen also: Ed. 1-3. - c) fehlt in Ed. 1-3. - d) fehlt in Ed. 1-3.
e) —e) des nechst were: b; Item so were es zu vielen dingen nutzer: Ed. 1—3.
f) es: b. — g) aus handlung: Ed. 1—3. — h) wahr Chnstenlich gottsehg: b.
i)—i) er, das die jungen wittfrawen mn die Ee sollen: b.
1. Vgl. I Kor 7,2.
2. mehr, besser.
3. Vgl. Gen 2,24.
4. Vgl. oben S. 178,1-181,3.
5. eher.
6. zugeben.
7. unpassender.
8. Zur Hochschätzung der Ehelosigkeit vgl. oben S. 181,4-182,12.
9. Zum Priesterzölibat vgl. oben S. 179,16-180,4.
10. Vgl. I Kor 7,1.8.32.
11. Zeit, Muße.
12. Vgl. I Kor 7,1.
13. Vergehen, Verbrechen, Ubeltat.
14. verpfhchten.
15. Vgl. I Kor 7,26-27.32.38.40.
16. Vgl. Mt 19,11.
17. empfiehlt, befiehlt.
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ten1, mtt verursachet? werde, müß mann auch mn diesen fellen nit wöllen weiser
sein vnnd die erbarkeyt ‘vnderstohn baß2 zu’ fürderen dann gott selb, der inns sei-
nem gesatz inn diesen sachen solichen leuten' die eh, die warlich11 ein eh seye, dav
zwey ein fleisch sein konden vnnd wöllen3, gar vil weniger versperret hat, dan man
5 letz lange zeyt eyn brauch hat lassen einreissen, welcher braüch dan auch nichs meer
dan fil laster vnd üppikeyt bracht hat4. Aber des selbigen seind wir gewohnet, dar-
umb kan man vil wbaß5 offentlich ehbrüch vnnd alle büberey gedulden“’, dann nach
gothchem gesatz heyraht zu geben6, die etwas wider der menschen ordnungx we-
ren, welche doch nur auß vnzeytiger7 liebe der keuscheit8, wie das verpot der pfaf-
10 fen eh9 vnnd vil andersy, zu zerstörung recht warer zucht vnnd erbarkeyt vffkom-
men seindz.
Erstlich were einem ieden das best, wie Paulus sagt10, also götlichem thün anhangen
vnnd dema reich gottes, durch lere vnnd leben by mencklichenn6 zu fürderen, die-
nenc, das derd man weder willen noch weil11 hette, ein weib zu berüren12, des glei-
15 chen das weib ein mann. cDas nechst werec, wann mann der ehlichen dienstbarkeyt
ein mal quit worden - das1 were I 92 r I dann komen, wo her es wolte, auß des anderen
bosen oder güten willcn, mißhandlung»13, gewalt, leibs not oder todt - das mann
auß dieser vrsach, ein himlisch11 leben desto freyer vnnd fruchtbarer zu füren, sich
mt wider begerete zu verstricken14, wie das der hfeihge] Paulus leeret15. Noch dem
20 aber wenig dis fassen16, befilcht17 ‘Paulus, das man die jungen wytfrawen heysse,
r)—r) im schein besser: Ed. 1—3. — s) mit: Ed. i — 3. — t) Personen: b.
u) inn warheit: b; fehlt in Ed. 1-3. - v) das: Ed. 1-3.
w) -w) bas offentlichen Eebruch vnd Huerey erdulden: b; treglicher offentlichen Ehebruch vnd
alle hurerey dulden: Ed. 1-3.
x) ordnungen: Ed. 1-3. - y) anders mehr: Ed. 1-3. - z) ist: Ed. 2, Ed. 3. - a) das: Ed. 1-3.
b) menniglichen also: Ed. 1-3. - c) fehlt in Ed. 1-3. - d) fehlt in Ed. 1-3.
e) —e) des nechst were: b; Item so were es zu vielen dingen nutzer: Ed. 1—3.
f) es: b. — g) aus handlung: Ed. 1—3. — h) wahr Chnstenlich gottsehg: b.
i)—i) er, das die jungen wittfrawen mn die Ee sollen: b.
1. Vgl. I Kor 7,2.
2. mehr, besser.
3. Vgl. Gen 2,24.
4. Vgl. oben S. 178,1-181,3.
5. eher.
6. zugeben.
7. unpassender.
8. Zur Hochschätzung der Ehelosigkeit vgl. oben S. 181,4-182,12.
9. Zum Priesterzölibat vgl. oben S. 179,16-180,4.
10. Vgl. I Kor 7,1.8.32.
11. Zeit, Muße.
12. Vgl. I Kor 7,1.
13. Vergehen, Verbrechen, Ubeltat.
14. verpfhchten.
15. Vgl. I Kor 7,26-27.32.38.40.
16. Vgl. Mt 19,11.
17. empfiehlt, befiehlt.