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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]; Schulz, Hans [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 10): Schriften zu Ehe und Eherecht — Gütersloh, 2001

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https://doi.org/10.11588/diglit.30230#0453
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13. GUTACHTEN FUR AUGSBURG

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sonder habe sein weib vnnd gehilfen, welchesd der Herr auch dem man gab, so bald
ers erschuffe, Gen ^[22?, alsso das die zwey ein mensch weren, das ein ieder sein
weyb vnd eyn lede yren man, vnzucht zuuermeyden, habe, fi. Cor. 7[2]f, Vnd das
der man des I 141^ I weibs haupt vnnd heyland vnd das weib des manns leib vnd ge-
hilf sein solle, Eph. 5[23.25]. Diss seindt die wort vnnd die ordnung Gottes, des All-
mechtigen, des aller weysesten vnnd heyligsten, vonn der Ehe, welchen worten
vnnd ordnungen himel vnd erden, nitt allein alle menschliche gesatz, preuch vnnd
freuele184 vrtheil weichen sollen. Disse wort vnnd ordnung Gottes bleyben auch,
wes sich loch185 die menschen an der Eh versünden oder wolhalten, was ynen glücks
oder vnglücks ymer begegnen mag; weder sünd noch vnfall186 zerstöret Gottes ord-
nung. Allweg muss das war bleyben: »Es ist nitt gut, das der mensch allein sey«18 ,
es ziehe dann Gott eynen selb auss disser ordnung durch vnüermögen seyns leibs,
dadurch er yn zu der Eh ontauglich machet, oder das er eynem vonns himelreichs
wegen ettwas höchers zuschaffen gebe, das er des ehlichen diensts vnnd geschefts
mtt ausswarten mag188, Math. 19^12], wie er denn den Ei[eiligen] Paulum vnd vil an-
dere vonn disser seyner ordnung ausszogen189 hatt, i. Cori. /[/]■
48. Sunst ist allweg Gottes recht vnd ordnung, das ein ieder sem weyb vnd em lede
yren man habe vnd alsso habe, das es diene, vnzucht vnd bulerey zuuermeyden,
vnnd das das weib an dem man yr haupt vnnd der man am weib seynen leib vnd ge-
hilfen habe, das ist, das sie bede ein fleisch seyen190.
49. Darumb ist nichts vnd mag nichts sein oder sich begeben güts oder böses in hi-
mel vnd erden, es würt dennoch allweg gut vnd recht sein vnd bleyben, so lang ein
man ein man, ein weib ein weib bleibt vnnd sie Gott nitt selb vonn seyner gmey-
ner191 ordnungen durch leibs vnüermögen oder himelische gescheft auss zeücht, das
der man sein weib, das weib yren man habe, vnd derhalben sie192 vonn yrem193 ett-
weder - die m der Eh mitteynander sind - oder vonn ynen beden vnd vonn aller welt
wol oder übel gehandlet nicht destoweniger, wens ymer dahin komet, das der man
sem weyb mtt hatt oder das weib yren man gnit hattg, vnd nemlich, wie gesagt, bule-
d) von Bucer korr. aus: welchs.
e) von Bucer [fälschlich: Gen 3] vor den linken Rand geschneben und eingewiesen.
f-f) von Bucer vor den linken Rand geschneben und eingewiesen.
g—g) von Bucer übergeschr. und eingewiesen.

184. freche, vermessene.
185. auch lmmer.
186. Unglück, Mißgeschick, Not.
187. Gen2,i8.
188. pflegen kann.
189. ausgenommen.
190. Vgl. I Kor 7,2; Eph 5,23.28.31; Gen 2,24.
191. allgemeinen.
192. sc. jeder von beiden.
193. sc. ihrem Ehegemahl.
 
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