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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]; Schulz, Hans [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 10): Schriften zu Ehe und Eherecht — Gütersloh, 2001

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https://doi.org/10.11588/diglit.30230#0478
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474

13. SCRIPTUM MAIUS

Ehgericht, wo es die sachen alsso gestalt befinde, dem verlassenen gemahel, sich mitt
eynem anderen zuuerheyradten, vergunnet; Dann ie Gottes ordnung ist vnnd durch
keynen vnfal ymand benomen werden mag, dasw geschnben ist: »Es ist nit güt, das
der mensch allein seye«, vnd: »ein ieder habe sein weib«414 etc.
115. Wo dann Gott xdem noch*415 gebe, das ein solchs, so in ferren landen vonn fein-
den gefangen gewesen were, widerkeme, müste ein Ehgericht des guts vnnd kinder
halben ordnen, das yemem solicherü' sein gepürender teyl würde alßs, so die Eh »ex
bona gratia« gescheyden were, das nemlich üedem1 dasienigeb wider zugestelletc,
das es yn die Ehe gebracht, vnd, das yn der eh gewunnen, gepurender masen getey-
letd Vnd, das die kinder' dem, das2 die besser ziehen mochte, zugestellet würden,
fdem vatter oderf der müter, Const. 117 §§: Sed et illud416.
116. Vrsachen: das in solichem fall das Jenige, so wider keme, solte die Ehe seynes
vorigen I 152^ I gemahels, das sich in zeit seyns aussbleybens mitt eynem anderen
auss vergunst des Ehgerichts verheyradt hette, recht in Gottes namen bleyben lassen
vnnd seyne freyheit auch haben, sich mitt eyner anderen zuuerheyradten, seind dar-
gethan vom end des 153. blats biss ins 156.417, ^dah von^ denn gehandlet würdt, das
wider zu synnen keme418, nach dem es der onsynmgheit halben vonn seynem gema-
hel gescheyden vnnd seyn vong gemahel sich mitt eynem anderen verheyradt hette.
117. Jnn solchem fall were wol füglich419, wa es on besonder nachteyl seyn mochte,

w) korr. aus: den; danach gestr.: die da.
x—x) korr. aus: dennoch.
y~y) erstes Wort von Bucer korr. aus: ym; zweites Wort von lhm am Zeilenende ergänzt.
z—z) von Bucer vor den linken und am unteren Seitenrand geschrieben und eingewiesen für
gestr.: dem man, so er.
a) von Bucer vor dem Zeilenrand der Randnotiz ergänzt und eingewiesen.
b) erste Worthälfte von Bucer korr. aus: dem; zweite Worthälfte von lhm iibcrgeschr. und einge-
wiesen.
c) danach gestr.: wurde.
d) danach gestr.: wurde.
e) danach gestr.: by.
f —f) von Bucer übergeschr. und eingewiesen für gestr.: wa mcht.
g—g) von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen für gestr.: auch.
h) danach von Bucer m der Randbemerkung ebenfalls gestr.: auch.

414. Gen 2,18 und I Kor 7,2.
415. danach, später.
416. Nov. 117,7; Haloander., Nov. II, S. 191. Zur Abweichung des von Bucer angegebenen Inci-
pits von demjenigen der übhchen lateimschen Fassung der Novellen (CICiv III, S. 5 56: »Illud quo-
que«) vgl. oben S. 253, Anm. 12.
417. Diese Angaben entsprechen m der unserer Edition zugrunde hegenden Handschrift (vgl.
oben S. 170) fol.93v—9^r; vgl. oben S. 395,14-399,20.
418. zu Verstand käme (Redensart, vgl. Grimm 16 (= X,i), Sp. 1127.
419. passend, angemessen.
 
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