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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]; Buckwalter, Stephen E. [Oth.]; Schulz, Hans [Oth.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 10): Schriften zu Ehe und Eherecht — Gütersloh, 2001

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https://doi.org/10.11588/diglit.30230#0506
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5°2

15. GUTACHTEN I UR PHILIPP VON HESSEN

gottes sei, der gute, wolgefellige vnd vollckomene.«c. 1. Cor. 6[i9-2o]: »Wisset lr
nicht, das ewer leibe ein tempel ist des heiligen geistes, den ir habt von gott, vnd lr
seit nit ewer selb, dann lr seit thewer erkaufft. So preyset nun gott in ewrem leybe
vnd an ewren geist, die doch gottes semd.«“1 Gal. y[16.24]: »Ich sage euch: wandelt
nach dem geist vnd vol bringt nicht den lust des fleisches. Welch Christi seind, die
haben ir fleisch mit den lusten vnd begirden gekreuziget.«c Ephes. 1 [4—6]: »Er hat
vns erwelet, ee der welt grundt geleget wardt, dazu, das wir heilig vnd vor im
vnstrefflich seien m der liebe, wie er vns dann zu der kindschaft gegen im versehen94
vnd verordnet hat durch Jesum Chnstum nach seinem gefallen vnd guten willen, al-
les zum lob der herrhchkeit seiner gnaden.«1 Ephes. 4^21-24]: »Die warheit in Jesu
ist, dass ir den alten menschen, der durch die irrigen vnd verfürerischen luste I 10 I
zerstöret wirdt, auszieht vnd werdet ernewert im geist ewres gemütes vnd ziehct an
den newen menschen, der nach gott geschaffen ist in der gerechtigkeit vnd warhafti-
gen heyligkeit.«
Philipp. 2[i2-i6]: »Mits vorcht vnd zittern wirket ewer eigen heyl, dann gott ists,
der m euch beide95 das wollen und thun wirket nach dem guten gefallen. So thut alle
dinge on murmeln und gezenk, damit lr onstrefflich vnd ongefelschet96 seyt vnd on-
streffliche kmder gottes in mitten der krummen vnd verkerten art, under welchen lr
leuchtent, wie die lichter m der welt, weyl97 ir behaltent das wort gottes.«
Philipp. 4[8-<j]: »Nun, lieben brüder, alles das warhafft, alles das eerlich, alles das
gerecht, alles das rein, alles das lieblich, alles das eines guten geruches98, wo irgent
ein tugent vnd wo irgent ein lob denselbigen trachtet nach, welche dinge lr dann
auch gelernet vnd empfangen vnd gehöret vnd gesehen habt an mir, dieselbigen
thut.«'1
Dergleichen spruchen ist es alles voll bey dem heyligen Paulo, mit welchen er uns
chnsten vermanet, das wir in allen dingen nach dem allerheyligsten leben vnd
himmhschen wandel trachten sollen mer dann das alte volck, nach dem vns die
gnade Christi lst höher mitgeteylet worden.
Weyl dann aus vorangezogenen99 spmchen und historien ein leder frommer
c) am Rand: Siehe einer newen gantz göttlichen gestalt sollen die Christen sein.
d) am Rand: Siehe nach dem wolgefelligen vnd volnkomemsten sollen wir trachten.
e) am Rand: Darumb werden die Christen zum volckomemsten vnd heiligsten stand vnd leben
trachten.
f) am Rand: Siehe an vns soll gott uff erden zum höchsten gepnesen werden, m dem, das man
seine gnad vnd gaben an vns herrlicher dann verspüre und sehe.
g) konj. für fälschlich: Nit.
h) am Rand: Merke dis wort, alles das, Item was eerlich, was eines guten geruchs, wo irgent et-
wan [= lrgendwo, vielleicht] tugend vnd löbliches.

94. vorgesehen, bestimmt.
95. beide ... und: sowohl ... als auch.
96. aufrichtig.
97. solange, da doch.
98. Rufes.
99. vorher angeführten.
 
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