57<5
19. TRAUPREDIGT BUCERS
gleich sein vnd anderer sund vnd mishandlung32 mit ein lauffet33, so sihet er doch vff
die wort des Herren: »Was Got zusamen gefugt«34 etc., vnd zweiffelet nicht, Got
habe 1m das weib gegeben, nimmets an als von der hand Gottes, semes himlfischen]
vatters, Wie ein theure gotliche gabe. Dann der Herre spricht: »Lasset vns im ein ge-
hulffen machen«35, Ein gehilffen on zweifel zu dem seligen vnd ewigen leben, dazu
der Herre die seinen geschaffen vnd geordnet hat. Tn dem zeicht36 der Gotselig man
ab sein sinne vnd vernunfft von allem dem jenigen, das 1m an seinem gemahel ver-
drußlich oder beschwerhch sein möchte, Sihet gentzhch m Gottes wort37, haltet sich
des selbigen vnd schleusset daraus, wie Salomon zeüget38, das er von Got empfan-
gen hab ein grosse gotliche gutthat vnd gabe39, ja ein leib vnd gehilffen zu einem
recht seligen leben an leib vnd sele Tue vnd mn ewigkeit. Gleich also hat auch das
weib zugedencken vnd sich inn Gottes güte vnd fursehung zu richten. Das wort:
»Was Got zusamen gefuget hat«, solle iax mehr bei ir gelten dann alles, das lr an lrem
gemahel immer abschewlich ader verletzlich40 sein mage41. Aus disem wort wurt sie
I I danny versicheret, das irz der liebe GoL den man anders mcht dann zum
haupt vnd heiland42 gegeben habe, durch den sie zu allem guten vnd gewisser selig-
keit geregieret vnd gefurderet43 werde.
Vnd so fil mer durch die menschliche blodigkeit44 anstös vnd verletzung gegen
solcher hohen liebe, einigkeit, hülff vnd trost, so die Ehleutb einander beweisen vndfc
von einander empfahen sollen, einfallen, so fil mer ursach vnd treibensc ist mn dem
Ehstand zu dem wort vnd der verheissung Gottes, so fil mehr materi vnd übung des
glaubens. Also begeben sich auch annJ gesundheit, narung, ehren vnd anderen gaben
Gottes der Ehleuten selb, irer kinder, beder seitene fnndschafftenf gar fil seltzamer
x) übergeschr. und eingewiesen.
y) vor den Zeilenanfang geschrieben.
z) übergeschr. und eingewiesen.
a) danach gestr.: jr.
b—b) von Konrad Hubert vor den linken Rand geschneben und eingewiesen.
c) danach gestr.: »zu d-«.
d) danach gestr.: eigner.
e) übergeschr. und eingewiesen.
f) danach gestr.: auch.
32. üble Tat, Vergehen.
33. eintritt, zusammenläuft, lat.: mtrare.
34. Mt 19,6.
35. Vgl. Gen 2,18.
3 6. sc. zieht.
37. Anklang an II Kor 10,5 und Phil 4,7.
38. Gemeint lst das biblische Buch der Sprüche Salomos, eine Sammlung von Weisheitsspriichen
unterschiedlicher Herkunft; vgl. RGG3 6, Sp. 285-289.
39. Vgl. Prov 18,22; 19,14; vgl. auch Prov 31,10-31 und Sir 26,1-4.16-24.
40. verletzend.
41. kann.
42. Vgl. Eph 5,23.
43. gefördert.
44. Schwachheit, Unvollkommenheit.
19. TRAUPREDIGT BUCERS
gleich sein vnd anderer sund vnd mishandlung32 mit ein lauffet33, so sihet er doch vff
die wort des Herren: »Was Got zusamen gefugt«34 etc., vnd zweiffelet nicht, Got
habe 1m das weib gegeben, nimmets an als von der hand Gottes, semes himlfischen]
vatters, Wie ein theure gotliche gabe. Dann der Herre spricht: »Lasset vns im ein ge-
hulffen machen«35, Ein gehilffen on zweifel zu dem seligen vnd ewigen leben, dazu
der Herre die seinen geschaffen vnd geordnet hat. Tn dem zeicht36 der Gotselig man
ab sein sinne vnd vernunfft von allem dem jenigen, das 1m an seinem gemahel ver-
drußlich oder beschwerhch sein möchte, Sihet gentzhch m Gottes wort37, haltet sich
des selbigen vnd schleusset daraus, wie Salomon zeüget38, das er von Got empfan-
gen hab ein grosse gotliche gutthat vnd gabe39, ja ein leib vnd gehilffen zu einem
recht seligen leben an leib vnd sele Tue vnd mn ewigkeit. Gleich also hat auch das
weib zugedencken vnd sich inn Gottes güte vnd fursehung zu richten. Das wort:
»Was Got zusamen gefuget hat«, solle iax mehr bei ir gelten dann alles, das lr an lrem
gemahel immer abschewlich ader verletzlich40 sein mage41. Aus disem wort wurt sie
I I danny versicheret, das irz der liebe GoL den man anders mcht dann zum
haupt vnd heiland42 gegeben habe, durch den sie zu allem guten vnd gewisser selig-
keit geregieret vnd gefurderet43 werde.
Vnd so fil mer durch die menschliche blodigkeit44 anstös vnd verletzung gegen
solcher hohen liebe, einigkeit, hülff vnd trost, so die Ehleutb einander beweisen vndfc
von einander empfahen sollen, einfallen, so fil mer ursach vnd treibensc ist mn dem
Ehstand zu dem wort vnd der verheissung Gottes, so fil mehr materi vnd übung des
glaubens. Also begeben sich auch annJ gesundheit, narung, ehren vnd anderen gaben
Gottes der Ehleuten selb, irer kinder, beder seitene fnndschafftenf gar fil seltzamer
x) übergeschr. und eingewiesen.
y) vor den Zeilenanfang geschrieben.
z) übergeschr. und eingewiesen.
a) danach gestr.: jr.
b—b) von Konrad Hubert vor den linken Rand geschneben und eingewiesen.
c) danach gestr.: »zu d-«.
d) danach gestr.: eigner.
e) übergeschr. und eingewiesen.
f) danach gestr.: auch.
32. üble Tat, Vergehen.
33. eintritt, zusammenläuft, lat.: mtrare.
34. Mt 19,6.
35. Vgl. Gen 2,18.
3 6. sc. zieht.
37. Anklang an II Kor 10,5 und Phil 4,7.
38. Gemeint lst das biblische Buch der Sprüche Salomos, eine Sammlung von Weisheitsspriichen
unterschiedlicher Herkunft; vgl. RGG3 6, Sp. 285-289.
39. Vgl. Prov 18,22; 19,14; vgl. auch Prov 31,10-31 und Sir 26,1-4.16-24.
40. verletzend.
41. kann.
42. Vgl. Eph 5,23.
43. gefördert.
44. Schwachheit, Unvollkommenheit.