19. TRAUPREDIGT BUCERS
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eingon66. Die heiden vnd vngleubigen haben auch ein Ehe67, aber nicht imm Herren
vnd darumb auch mcht ein götliche, ware Ehe.6S Ir aber seit nit ewer, sonder Christi
Jhesu, v[nseres] H[erren], der euch mit semem blut zu einem heiligen vnd seligen le-
ben erkauffet hat.69 Der halben, was inn ewer vermehelung imer mehr sich zutra-
gen70 hette, das Chnsto, v[nserem] H[err]en, misfelhg sein möchte, das lasset euch
leid sein, begeren von lm genad vnd verzeihung, so wirt er sie euch nit versagen. Ja,
inn seinem namen sage lch euch die selbige zu nach seinem beuelch71; vnd nemet ietz
euch selb an wie durch seine hand vnd geheis72, das weib den man als sein haubt vnd
heiland, Christo, vnserem herren, allein zu loben vnd zu dienen, Der man das weib
auch also zu seinem leib vnd gehulffen.
Dises hab lch E[euere] Liebe also ennneren wöllen, das ir desto bas73 erkenneten
vnd bedechten die hohe wirde vnd heihgkeit des Ehstandsv, sagten dem Herren de-
sto hertzlicher lob vnd danck, der euch mn disen stand berüffet I rjh' I hat, vnd ne-
met einander" an inn warem, steiffem74 glauben als die theuristen, seligsten gaben,
die ir vom Herren zeithch empfohen mogen, nehmmhch das weib den mann wie
sein haubt vnd heyland, der man das weib als seinen leib vnd gehülffen imm Herren
zu ewiger sehgkeitx.
[II.]
Nun das ander75, wie man sich mn der h[eihgen] Ehe halten solle76, Das leret der
Apostel mn disen worten: Die weiber sollen lren menneren als dem herren mn allen
v) korr. aus: Estands.
w) danach gestr.: selb.
x) Hier endet die Abschnft der unbekannten zeitgenössischen Hand, Konrad Hubert setzt die
Kopie fort bis zum Ende der Predigt.
66. Seit dem 4./5. Jahrhundert kam die Sitte auf, die Eheschheßung m der Kirche stattfinden zu
lassen; vgl. TRE 9, S. 327.
67. Zur Ehe unter religionsgeschichthchem Aspekt vgl. TRE 9, S. 308—311.
68. Die heidmschcn Ehen galten schon aus kanomscher Sicht als »matnmoma legitima, sed non
rata«. Vgl. Decr. Grat. II, C. 28, qu. 1, Dictum Gratiani post c. 17, Friedberg I, Sp. 1089. Dort
schreibt Gratian eine Aussage Ambrosiasters lrrtümhch Augustin zu. Vgl. Ambrosiaster, Epistola
B. Pauli ad Connthios Pnmam VII, PL 17, Sp.219: »non emm ratum est matnmomum, quod sine
Dei devotione est«. Vgl. auch Decr. Grat. II, C.27, qu.2, Dictum Gratiani post c. 34, Friedberg I,
Sp. 1073; Liber Extra, lib.4, tit. 19, c. 7, Friedberg II, Sp. 723.
69. Vgl. etwa I Kor 3,23 und Eph 1,7.
70. je sich zugetragen.
71. Vgl. dazu etwa Mt 6,12; 9,2.6; 18,18.21-22 und RGG3 6, Sp. 511-513.
72. Vgl. Röm 1 5,7.
73. besser.
74. starkem, festem, unerschütterlichem.
75. Zweite.
76. Vgl. oben S. 573,6—13.
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eingon66. Die heiden vnd vngleubigen haben auch ein Ehe67, aber nicht imm Herren
vnd darumb auch mcht ein götliche, ware Ehe.6S Ir aber seit nit ewer, sonder Christi
Jhesu, v[nseres] H[erren], der euch mit semem blut zu einem heiligen vnd seligen le-
ben erkauffet hat.69 Der halben, was inn ewer vermehelung imer mehr sich zutra-
gen70 hette, das Chnsto, v[nserem] H[err]en, misfelhg sein möchte, das lasset euch
leid sein, begeren von lm genad vnd verzeihung, so wirt er sie euch nit versagen. Ja,
inn seinem namen sage lch euch die selbige zu nach seinem beuelch71; vnd nemet ietz
euch selb an wie durch seine hand vnd geheis72, das weib den man als sein haubt vnd
heiland, Christo, vnserem herren, allein zu loben vnd zu dienen, Der man das weib
auch also zu seinem leib vnd gehulffen.
Dises hab lch E[euere] Liebe also ennneren wöllen, das ir desto bas73 erkenneten
vnd bedechten die hohe wirde vnd heihgkeit des Ehstandsv, sagten dem Herren de-
sto hertzlicher lob vnd danck, der euch mn disen stand berüffet I rjh' I hat, vnd ne-
met einander" an inn warem, steiffem74 glauben als die theuristen, seligsten gaben,
die ir vom Herren zeithch empfohen mogen, nehmmhch das weib den mann wie
sein haubt vnd heyland, der man das weib als seinen leib vnd gehülffen imm Herren
zu ewiger sehgkeitx.
[II.]
Nun das ander75, wie man sich mn der h[eihgen] Ehe halten solle76, Das leret der
Apostel mn disen worten: Die weiber sollen lren menneren als dem herren mn allen
v) korr. aus: Estands.
w) danach gestr.: selb.
x) Hier endet die Abschnft der unbekannten zeitgenössischen Hand, Konrad Hubert setzt die
Kopie fort bis zum Ende der Predigt.
66. Seit dem 4./5. Jahrhundert kam die Sitte auf, die Eheschheßung m der Kirche stattfinden zu
lassen; vgl. TRE 9, S. 327.
67. Zur Ehe unter religionsgeschichthchem Aspekt vgl. TRE 9, S. 308—311.
68. Die heidmschcn Ehen galten schon aus kanomscher Sicht als »matnmoma legitima, sed non
rata«. Vgl. Decr. Grat. II, C. 28, qu. 1, Dictum Gratiani post c. 17, Friedberg I, Sp. 1089. Dort
schreibt Gratian eine Aussage Ambrosiasters lrrtümhch Augustin zu. Vgl. Ambrosiaster, Epistola
B. Pauli ad Connthios Pnmam VII, PL 17, Sp.219: »non emm ratum est matnmomum, quod sine
Dei devotione est«. Vgl. auch Decr. Grat. II, C.27, qu.2, Dictum Gratiani post c. 34, Friedberg I,
Sp. 1073; Liber Extra, lib.4, tit. 19, c. 7, Friedberg II, Sp. 723.
69. Vgl. etwa I Kor 3,23 und Eph 1,7.
70. je sich zugetragen.
71. Vgl. dazu etwa Mt 6,12; 9,2.6; 18,18.21-22 und RGG3 6, Sp. 511-513.
72. Vgl. Röm 1 5,7.
73. besser.
74. starkem, festem, unerschütterlichem.
75. Zweite.
76. Vgl. oben S. 573,6—13.