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1. verteidigung der kindertaufe gegen marpeck
25. Die Apostl haben die allte ¹ täuffet, vnnd die nit ² ,sybekanten dann
vor. Jst aber die vrsach, das Lucas wolte bschreyben, was das gepredigt Ebangely
³ᶠ gewurcket. Wo dan verstandt vnnd red ist, gätt auch byllich die bekantnuß
vor, wie das mit der beschneydong auch gehalten ist.
26. Der tauff ⁴ bedeütet das absterben ⁵ ;das hatt auch die beschneydong
bedeuttet, noch ⁶ wolte gott, das man sy den kindern gebe, denen mann bat
vmb das absterben der ᵍ alten vnnd das leben der ʰ neuwen Adams ⁷ ;also soll
es bey vnns auch sein.
27. Unnd so man sagt, der herr leget den kindern die henndt auff ⁸ vnnd
tauffet sy nit, Sagen wir, Erhatt auch kein alten ⁹ getaufft. Der tauff ist, wie
die beschneydong, das ordenlich vnnd anfengklich bundt zeychen. So dann
vnsere kinth nit weniger zum bundth gottes dann der alten gehören, geben
wir in ¹⁰ billich auch des selbigen bundts zeychen, das wir eben dazue zu brauchen
empfanngen, da zu die alten jre beschneydong, dann sy gleychs bedeuten,
Col. 2[11].
28.Auß dem sicht ain ieder,das wir,nach dem der Herr vnns den tauff befolhen
vnnd dar zu aber weder iugent noch alter bestymmet, das wir vnnß
hierinn halten, wie Christus | 7 ᵛ / 738 |vnnd Paulus gelert vnnd selbs gepraucht
haben. Wier sehen, was gott vor zeytten in gleychen ¹¹ mitt seynem
volck gehandlet vnnd zu handlen befolhen, dan sollichs alles vnns einn vor
billd ist, darinn wir den wyllen Gottes leren ¹² sollen, 1. Cor. 10[6.11], vnnd
wie wiers finden, das ers by ⁱ den alten hatt haben wellen in dem, das auch
vnns angätt, alls da ist alles das yenig, so den bundt vnnd preyß göttlicher genaden
belanget: zu samen haltung seiner gemeyn, brauch des eussern worts
vnnd sacramenten, so vyl wir deren vom herren empfangen haben. Darumb
ist vnser ding vff dem wort vnnd ordnong gottes gegrundt.
f) VonHand 2 (vgl. oben S.25, textkritische Anmerkung d) über der Zeile nachgetragen
und eingewiesen.
g) wohl fälschlich für: des.
h) wohl fälschlich für: des.
i) über der Zeile nachgetragen und eingewiesen.
1. sc. die Erwachsenen.
2. sc. und sie nur unter der Bedingung.
3. sc. Evangeli. Diese möglicherweise von Marpecks selbst stammende Ergänzung ähnelt
in ihrer Schreibweise der Orthographie seines Bekenntnisses (vgl. unten die Beilage zu
Nr. 2), in welchem der Schreiber oft »b« für »w« (»albeg«) und »w« für »b« (»Offenwarung«)
benutzt.
4. Zum Maskulinum vgl. oben S.27, Anm. 3.
5. Vgl. Röm 6,4 und Kol 2,12.
6. dennoch.
7. Vgl. IKor 15,22.45.
8. Mt 19,15 par.
9. Vgl. oben Anm. 1.
10. ihnen.
11. Gleichnissen.
12. lernen.
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1. verteidigung der kindertaufe gegen marpeck
25. Die Apostl haben die allte ¹ täuffet, vnnd die nit ² ,sybekanten dann
vor. Jst aber die vrsach, das Lucas wolte bschreyben, was das gepredigt Ebangely
³ᶠ gewurcket. Wo dan verstandt vnnd red ist, gätt auch byllich die bekantnuß
vor, wie das mit der beschneydong auch gehalten ist.
26. Der tauff ⁴ bedeütet das absterben ⁵ ;das hatt auch die beschneydong
bedeuttet, noch ⁶ wolte gott, das man sy den kindern gebe, denen mann bat
vmb das absterben der ᵍ alten vnnd das leben der ʰ neuwen Adams ⁷ ;also soll
es bey vnns auch sein.
27. Unnd so man sagt, der herr leget den kindern die henndt auff ⁸ vnnd
tauffet sy nit, Sagen wir, Erhatt auch kein alten ⁹ getaufft. Der tauff ist, wie
die beschneydong, das ordenlich vnnd anfengklich bundt zeychen. So dann
vnsere kinth nit weniger zum bundth gottes dann der alten gehören, geben
wir in ¹⁰ billich auch des selbigen bundts zeychen, das wir eben dazue zu brauchen
empfanngen, da zu die alten jre beschneydong, dann sy gleychs bedeuten,
Col. 2[11].
28.Auß dem sicht ain ieder,das wir,nach dem der Herr vnns den tauff befolhen
vnnd dar zu aber weder iugent noch alter bestymmet, das wir vnnß
hierinn halten, wie Christus | 7 ᵛ / 738 |vnnd Paulus gelert vnnd selbs gepraucht
haben. Wier sehen, was gott vor zeytten in gleychen ¹¹ mitt seynem
volck gehandlet vnnd zu handlen befolhen, dan sollichs alles vnns einn vor
billd ist, darinn wir den wyllen Gottes leren ¹² sollen, 1. Cor. 10[6.11], vnnd
wie wiers finden, das ers by ⁱ den alten hatt haben wellen in dem, das auch
vnns angätt, alls da ist alles das yenig, so den bundt vnnd preyß göttlicher genaden
belanget: zu samen haltung seiner gemeyn, brauch des eussern worts
vnnd sacramenten, so vyl wir deren vom herren empfangen haben. Darumb
ist vnser ding vff dem wort vnnd ordnong gottes gegrundt.
f) VonHand 2 (vgl. oben S.25, textkritische Anmerkung d) über der Zeile nachgetragen
und eingewiesen.
g) wohl fälschlich für: des.
h) wohl fälschlich für: des.
i) über der Zeile nachgetragen und eingewiesen.
1. sc. die Erwachsenen.
2. sc. und sie nur unter der Bedingung.
3. sc. Evangeli. Diese möglicherweise von Marpecks selbst stammende Ergänzung ähnelt
in ihrer Schreibweise der Orthographie seines Bekenntnisses (vgl. unten die Beilage zu
Nr. 2), in welchem der Schreiber oft »b« für »w« (»albeg«) und »w« für »b« (»Offenwarung«)
benutzt.
4. Zum Maskulinum vgl. oben S.27, Anm. 3.
5. Vgl. Röm 6,4 und Kol 2,12.
6. dennoch.
7. Vgl. IKor 15,22.45.
8. Mt 19,15 par.
9. Vgl. oben Anm. 1.
10. ihnen.
11. Gleichnissen.
12. lernen.
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