44 1. verteidigung der kindertaufe gegen marpeck
worts, in dem alle andere geschlossen sein, der waren lieb, on die auch berg
versetzen ¹ ,all sein gutt den armen, den leyb in alle marter | 15 ᵛ / 754 |geben
² ,alles wissen vnnd kinden ³ nichs ist ⁴ ,sogroblich verfelen ⁵ vnnd dein
heylig wort vnnd kirch so in erschrocklichen haß vnnd vnwillen viller guthertzigen
bringen, dar durch solliche deine einfeltigen schwerlich verergeret 5
vnd alle gottlosen ᶜ erschrockenlich getröstet vnnd gestercket werden. Oheresis
⁶ –heyst sucht der sonderheyt vnnd rottung in geystlichen sachen –,
Du ⁷ gifftigs ⁸ ,verderblichs vbel, wie du im schein der strengeren gottsäligkeyt
auch zur Apostel vnnd Pauli zeyten alle gottsäligkeyth zerstöret hast,
also thuestu auch yetzundt! der herr wölle dich allen seinen glaubigen recht 10
zu erkennen geben, dann du das ärgest bist vnnder allen wercken des fleyschs,
wie fleyß vnnd liebe zur enigkeyth die höchste, heylsameste frucht des Geystes.
Amen.
Der Sathan, so sich verstellet zu Engl des liechts ⁹ ,der treybt alweg in seinenn
falschen Aposteln das ienig, so den Aposteln Christi zu statt, vor dem fleysch 15
scheinbarlicher ᵈ vnnd äffet dem herren in allem nach. Vonvngelerten einfeltigen
waren die Apostel erwölet, zogen daraffter ¹⁰ ,hetten kein ᵉ bleybende
statt ¹¹ ,litten verfolgong ¹² .Diß alles treyb der teuffel so scheinbarlich ᶠ in seinen
falschen apostelen zun zeyten Pauli ¹³ ,das der Paulus auch, der aller teurist
Apostel, bey vilen kyrchen gar nichts mer galte, da ¹⁴ man jn vor ¹⁵ lieb 20
hett, das man jm ¹⁶ die augen außgraben vnnd geben ¹⁷ hette, | 16 ʳ / 755 |woes
c) vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen.
d) konj. für: scheimbarlicher.
e) korr. aus: klein.
f) konj. für: scheimbarlich.
1. Vgl. Mt 17,20; 21,21; Mk11,23; IKor 13,2.
2. Vgl. BCor VI, S. 63,8.
3. Können.
4. Vgl. IKor 13,1–3; vgl. BCor VI, S.63,8 f.
5. Vgl. BCor VI, S. 125,11.
6. Vgl. BCor VI, S. 92,8 und S. 125,4–8; vgl. auch Greschat, Bucer, S. 141 (= 1. Aufl.,
S. 131) und neuerdings sehr ausführlich Hamm, Toleranz und Häresie, bes. S.95–101.
7. Der unvermittelte Adressatenwechsel inmitten dieses Gebets (bisher war Gott in der
zweiten Person angesprochen) überrascht.
8. Vgl. BCor VI, S. 125,11; vgl. auch Greschat, Bucer, S.141 (= 1.Aufl., S. 131).
9. Vgl. II Kor 11,14. Bucer greift oft aus dieses Bild zurück, um die Täufer anzugreifen,
etwa in seinem Brief an Margarethe Blarer vom 19. August 1531 (BCor VI, S. 63,13) sowie
in seiner Abhandlung gegen Melchior Hoffman vom Juli 1533 (BDS 5, S.40,15–25).
10. hin und her, auf und ab. Grimm 2, Sp. 752.
11. Hebr 13,14.
12. Vgl. Joh 15,20; IKor 4,12; IIKor 4,9; IITim 3,12.
13. Vgl. BCor VI, S.63,11–14.
14. sc. dort, wo.
15. zuvor, vorher.
16. sich.
17. Vgl. den Kommentar Jean Rotts in QGT 7 (Elsaß I), S. 410,39.
worts, in dem alle andere geschlossen sein, der waren lieb, on die auch berg
versetzen ¹ ,all sein gutt den armen, den leyb in alle marter | 15 ᵛ / 754 |geben
² ,alles wissen vnnd kinden ³ nichs ist ⁴ ,sogroblich verfelen ⁵ vnnd dein
heylig wort vnnd kirch so in erschrocklichen haß vnnd vnwillen viller guthertzigen
bringen, dar durch solliche deine einfeltigen schwerlich verergeret 5
vnd alle gottlosen ᶜ erschrockenlich getröstet vnnd gestercket werden. Oheresis
⁶ –heyst sucht der sonderheyt vnnd rottung in geystlichen sachen –,
Du ⁷ gifftigs ⁸ ,verderblichs vbel, wie du im schein der strengeren gottsäligkeyt
auch zur Apostel vnnd Pauli zeyten alle gottsäligkeyth zerstöret hast,
also thuestu auch yetzundt! der herr wölle dich allen seinen glaubigen recht 10
zu erkennen geben, dann du das ärgest bist vnnder allen wercken des fleyschs,
wie fleyß vnnd liebe zur enigkeyth die höchste, heylsameste frucht des Geystes.
Amen.
Der Sathan, so sich verstellet zu Engl des liechts ⁹ ,der treybt alweg in seinenn
falschen Aposteln das ienig, so den Aposteln Christi zu statt, vor dem fleysch 15
scheinbarlicher ᵈ vnnd äffet dem herren in allem nach. Vonvngelerten einfeltigen
waren die Apostel erwölet, zogen daraffter ¹⁰ ,hetten kein ᵉ bleybende
statt ¹¹ ,litten verfolgong ¹² .Diß alles treyb der teuffel so scheinbarlich ᶠ in seinen
falschen apostelen zun zeyten Pauli ¹³ ,das der Paulus auch, der aller teurist
Apostel, bey vilen kyrchen gar nichts mer galte, da ¹⁴ man jn vor ¹⁵ lieb 20
hett, das man jm ¹⁶ die augen außgraben vnnd geben ¹⁷ hette, | 16 ʳ / 755 |woes
c) vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen.
d) konj. für: scheimbarlicher.
e) korr. aus: klein.
f) konj. für: scheimbarlich.
1. Vgl. Mt 17,20; 21,21; Mk11,23; IKor 13,2.
2. Vgl. BCor VI, S. 63,8.
3. Können.
4. Vgl. IKor 13,1–3; vgl. BCor VI, S.63,8 f.
5. Vgl. BCor VI, S. 125,11.
6. Vgl. BCor VI, S. 92,8 und S. 125,4–8; vgl. auch Greschat, Bucer, S. 141 (= 1. Aufl.,
S. 131) und neuerdings sehr ausführlich Hamm, Toleranz und Häresie, bes. S.95–101.
7. Der unvermittelte Adressatenwechsel inmitten dieses Gebets (bisher war Gott in der
zweiten Person angesprochen) überrascht.
8. Vgl. BCor VI, S. 125,11; vgl. auch Greschat, Bucer, S.141 (= 1.Aufl., S. 131).
9. Vgl. II Kor 11,14. Bucer greift oft aus dieses Bild zurück, um die Täufer anzugreifen,
etwa in seinem Brief an Margarethe Blarer vom 19. August 1531 (BCor VI, S. 63,13) sowie
in seiner Abhandlung gegen Melchior Hoffman vom Juli 1533 (BDS 5, S.40,15–25).
10. hin und her, auf und ab. Grimm 2, Sp. 752.
11. Hebr 13,14.
12. Vgl. Joh 15,20; IKor 4,12; IIKor 4,9; IITim 3,12.
13. Vgl. BCor VI, S.63,11–14.
14. sc. dort, wo.
15. zuvor, vorher.
16. sich.
17. Vgl. den Kommentar Jean Rotts in QGT 7 (Elsaß I), S. 410,39.