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https://doi.org/10.11588/diglit.30651#0484
480 10. gespräch mit hessischen täufern
[Jorg]:
Antwort Jorg: Nein, Man thu vnrecht, das mans jnen nicht geb.
B[ucer]:
Ob wir vnrecht thun, wen wir den Sontagk fyren.
Nein.
Jorg:
5
B[ucer]:
So musße er auch die sach mit dem kinder tauffen nicht verdamen, ob man
schon des keinen vßgedrugkten beuelh ʳ ,weil man des guten grundt jn der
schrifft hat. Die Aposteln haben die ehren am ˢ Sabath vßgeraufft ¹ vnd nit 10
gesundigt, vnnd war dannocht ein vßdrugk wort widder sie, die solt vff den
Sabaath aller ding ² kein wergk thun ³ .Sobewert Christus auch die vfferstendtnus
| 22 ʳ |der thoten auch sonder ⁴ vßgedrugkt wort, das die vfferstendtnus
het gemeldet. Wie nu Christus seinen gnaden bundt erweitert hab
mit den heiden, wie sollen wir dan die kinder vsschliesßen? Wo vbertreten wir 15
jn dem ⁵ einich ⁶ wort gottes, wo vbertreten wir die liebe?
J[org]:
Jch wil bey dem ᵗ bleiben, des jch gewiß byn, das die Aposteln die bußfertigen
getaufft haben vnnd das faren lasßen, des jch vngewiß byn.
B[ucer]:
20
Wil euch vnsern grundt antzeigen. Matthei vltimo: »Mir [ist] gegeben aller gewalt«
⁷ etc. »So gehet nu hyn, nemet mir zu jungern an alle volker, teuffet sie
vnnd leret ᵘ sie halten« ⁸ .Dahaben wir den satten beuelh, das wir die kinder
annemen musßen. Sollen wir nu volker annemen, so mussen wir sie annemen,
wie das volk der ᵛ Jsraheliter angenomen | 22 ᵛ |worden. Wie das? Also: er 25
wolle jr vnd jrer kinder got sein ⁹ .Dafrag jch, ob nit auch da kinder vnder das
r) danach gestr.: hab.
s) danach gestr.: Sonnt.
t) danach gestr.: leib.
u) danach gestr.: seind.
v) danach gestr.: Jsah Jsraleu.
1. Mt 12,1 par.
2. aller ding: ganz und gar, überhaupt.
3. Ex 20,10; 35,1–3; Lev 23,3; Dtn 5,12–15.
4. ohne.
5. jndem: darin.
6. ein einziges, irgendein.
7. Mt28,18.
8. Mt 28,19–20.
9. Gen 17,7.
[Jorg]:
Antwort Jorg: Nein, Man thu vnrecht, das mans jnen nicht geb.
B[ucer]:
Ob wir vnrecht thun, wen wir den Sontagk fyren.
Nein.
Jorg:
5
B[ucer]:
So musße er auch die sach mit dem kinder tauffen nicht verdamen, ob man
schon des keinen vßgedrugkten beuelh ʳ ,weil man des guten grundt jn der
schrifft hat. Die Aposteln haben die ehren am ˢ Sabath vßgeraufft ¹ vnd nit 10
gesundigt, vnnd war dannocht ein vßdrugk wort widder sie, die solt vff den
Sabaath aller ding ² kein wergk thun ³ .Sobewert Christus auch die vfferstendtnus
| 22 ʳ |der thoten auch sonder ⁴ vßgedrugkt wort, das die vfferstendtnus
het gemeldet. Wie nu Christus seinen gnaden bundt erweitert hab
mit den heiden, wie sollen wir dan die kinder vsschliesßen? Wo vbertreten wir 15
jn dem ⁵ einich ⁶ wort gottes, wo vbertreten wir die liebe?
J[org]:
Jch wil bey dem ᵗ bleiben, des jch gewiß byn, das die Aposteln die bußfertigen
getaufft haben vnnd das faren lasßen, des jch vngewiß byn.
B[ucer]:
20
Wil euch vnsern grundt antzeigen. Matthei vltimo: »Mir [ist] gegeben aller gewalt«
⁷ etc. »So gehet nu hyn, nemet mir zu jungern an alle volker, teuffet sie
vnnd leret ᵘ sie halten« ⁸ .Dahaben wir den satten beuelh, das wir die kinder
annemen musßen. Sollen wir nu volker annemen, so mussen wir sie annemen,
wie das volk der ᵛ Jsraheliter angenomen | 22 ᵛ |worden. Wie das? Also: er 25
wolle jr vnd jrer kinder got sein ⁹ .Dafrag jch, ob nit auch da kinder vnder das
r) danach gestr.: hab.
s) danach gestr.: Sonnt.
t) danach gestr.: leib.
u) danach gestr.: seind.
v) danach gestr.: Jsah Jsraleu.
1. Mt 12,1 par.
2. aller ding: ganz und gar, überhaupt.
3. Ex 20,10; 35,1–3; Lev 23,3; Dtn 5,12–15.
4. ohne.
5. jndem: darin.
6. ein einziges, irgendein.
7. Mt28,18.
8. Mt 28,19–20.
9. Gen 17,7.