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10. was bucer zu marburg disputierthat
481
volgk gehoren. Nu folgt nach dem tauff: »leret sie halten jre leben langk, was
jch beuolhen hab« ¹ .
Dießer gestalt gehet das leren nach dem tauffen, wiewol man nit schliesßen
kan, welcher ordenung die sachen vffeinander gehen sollen vß der ordenung,
wie etwan dauon meldung geschicht, dan wir haben Marci j[4– 5]: Jo[hann]es
kam, tauff vnnd predigt, die leut kamen, worden getaufft vnnd bekanten die
sunde, Vnnd ging doch die predig Jo[hanni]s dem tauffen fur ² ,wie auch die ʷ
leute jre sunde eher bekenten, eher dan sie getaufft worden. Wir haben hie
Matthei ultimo: »Machet mir jungern alle volker« ³ ,dasollen wir die kinder
nicht vsschliesßen. »Lasßet die kinder zu mir komen« ⁴ ,sie gehoren jn mein [227]
reich, jn mein kirche vnnd »wer nicht das reich gottes annimpt | 23 ʳ |wie die
kinder« ⁵ etc. Vnnd ist das vnser grund: wie die Juden angenomen, also seind
wir vnnd vnser kinder mit dem Sacrament der widdergeburt auch angenomen.
J[org]:
Der erst grundt, der von den Aposteln ist etc. ˣ ,der gefellet mir besser dan der
ewer; vnnd ob es schon also were, als es nit ist vnnd nit bewiesen magk werden,
So were doch vil mißbrauchs darbey Mit geuatter bitten ⁶ ,fresßen vnnd
sauffen.
B[ucer]:
Wo gebot, wo geschrifft etc. Jtem mit dem mißbrauch der geuatterschafft,
Abraham hat auch ein fest gehalten mit der beschneidung seins son vnnd man
hat jm Alten Testament vff den hochtzeitlichen tagen gesßen vnnd getruncken.
Die Geuatterschafft seie bey zeiten Augustini gewesen ⁷ vnnd kome vß
der liebe. Jtem da Jo[hann]es geboren ward, komen die nachpern zusamen ⁸ ,
da hab man auch gesßen vnnd getruncken. Aber den mißbrauch verdamen
wir. |23 ᵛ |
J[org]:
Man hab seinen grundt gehort, darbey wolle er es bleiben lasßen, vnnd hab
die schrifft keinen besßern grundt dan seinen.
w) danach gestr.: sund.
x) möglicherweise auch als »der« zu entziffern; in diesem Fall hätten wir es aber mit einer
Dittographie zu tun.
1. Mt28,20.
2. vor, voraus.
3. Mt28,19.
4. Mt 19,14 par.
5. Lk18,16–17.
6. Substantivierung des Verbes »zu Gevater bitten«; vgl. Grimm 6 (= IV,1,3), Sp. 4655–
4657 und 4663.
7. Vgl. Augustin, Epistola 98,7 (CSEL 34,2, S.528,8–529,10; PL33, Sp. 362f.).
8. Vgl. Lk 1,14.58.
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volgk gehoren. Nu folgt nach dem tauff: »leret sie halten jre leben langk, was
jch beuolhen hab« ¹ .
Dießer gestalt gehet das leren nach dem tauffen, wiewol man nit schliesßen
kan, welcher ordenung die sachen vffeinander gehen sollen vß der ordenung,
wie etwan dauon meldung geschicht, dan wir haben Marci j[4– 5]: Jo[hann]es
kam, tauff vnnd predigt, die leut kamen, worden getaufft vnnd bekanten die
sunde, Vnnd ging doch die predig Jo[hanni]s dem tauffen fur ² ,wie auch die ʷ
leute jre sunde eher bekenten, eher dan sie getaufft worden. Wir haben hie
Matthei ultimo: »Machet mir jungern alle volker« ³ ,dasollen wir die kinder
nicht vsschliesßen. »Lasßet die kinder zu mir komen« ⁴ ,sie gehoren jn mein [227]
reich, jn mein kirche vnnd »wer nicht das reich gottes annimpt | 23 ʳ |wie die
kinder« ⁵ etc. Vnnd ist das vnser grund: wie die Juden angenomen, also seind
wir vnnd vnser kinder mit dem Sacrament der widdergeburt auch angenomen.
J[org]:
Der erst grundt, der von den Aposteln ist etc. ˣ ,der gefellet mir besser dan der
ewer; vnnd ob es schon also were, als es nit ist vnnd nit bewiesen magk werden,
So were doch vil mißbrauchs darbey Mit geuatter bitten ⁶ ,fresßen vnnd
sauffen.
B[ucer]:
Wo gebot, wo geschrifft etc. Jtem mit dem mißbrauch der geuatterschafft,
Abraham hat auch ein fest gehalten mit der beschneidung seins son vnnd man
hat jm Alten Testament vff den hochtzeitlichen tagen gesßen vnnd getruncken.
Die Geuatterschafft seie bey zeiten Augustini gewesen ⁷ vnnd kome vß
der liebe. Jtem da Jo[hann]es geboren ward, komen die nachpern zusamen ⁸ ,
da hab man auch gesßen vnnd getruncken. Aber den mißbrauch verdamen
wir. |23 ᵛ |
J[org]:
Man hab seinen grundt gehort, darbey wolle er es bleiben lasßen, vnnd hab
die schrifft keinen besßern grundt dan seinen.
w) danach gestr.: sund.
x) möglicherweise auch als »der« zu entziffern; in diesem Fall hätten wir es aber mit einer
Dittographie zu tun.
1. Mt28,20.
2. vor, voraus.
3. Mt28,19.
4. Mt 19,14 par.
5. Lk18,16–17.
6. Substantivierung des Verbes »zu Gevater bitten«; vgl. Grimm 6 (= IV,1,3), Sp. 4655–
4657 und 4663.
7. Vgl. Augustin, Epistola 98,7 (CSEL 34,2, S.528,8–529,10; PL33, Sp. 362f.).
8. Vgl. Lk 1,14.58.