538 12. schmalkaldener gutachten
beyne vnnd fleisch« ¹ . Vnnd zu denn Röm., j. Cap.: »vonn seinem sohn, der jme geborn
ist aus dem Samen Dauid, nach dem fleisch« ² .
Wiewol wir nun auch lerenn, das Christus wharer Gott vnnd Mensch ist, der do
sitzt zu der | 970 ᵛ | rechtenn seines Himlischenn vaters, jhnen ³ anruffenn vnnd anbethenn
vnnd bekennenn, das die Menschlich Natur, mitt vnausprechlicher herli- 5
ckeitt gezierett vnnd vnsterblich sey, so bekennenn wir doch, das die Menschliche
natur do sey vnnd ˣ her khomen ˣ sey auß Maria, der jungfrawenn ʸ , Wilche Maria
ist auß dem samen Abrahe ⁴ vnnd Dauid. Darumb sagenn wir, das die Menscheit ein
Creatur sey, vnnd habenn dordurch ein mechtigenn, großenn trost jnn Christo,
dann wir erkennenn jhnen ⁵ vor ⁶ vnnsern Bruder. Wie der Spruch zu denn Ephe- 10
siern leutett Cap. V: »den wyr sind gelieder seines leybes, vonn seinem fleisch vnnd
vonn seynem gebeyne« ⁷ . Vnnd wie die ᶻ Epistel zu denn Hebreern etc. sagt ᵃ :
»Darumb muß er allennthalb sein Brudern gleich werdenn« ⁸ .
Darumb verwerffenn wir Schwengcfelds ketzerey, so er auß seinem tollenn, vorwirretenn,
vor- | 971 ʳ | tustertenn ⁹ ghyrn, jha aus eingebenn des Satans, erticht hatt, 15
one schriefft, one Gottes wortt. Dann so er bekennet, das Christus war Gott vnnd
mensch ist, warumb sagt er, das Christus jtzt jm Himmel nitt mehr ein Creatur sey?
Wann er ein Creatur nennett allein die Menschlich natur ann Christo, do sie noch
sterblich war, warumb redett er dann vff ein new weyse vnnd lestertt Christliche
Prediger vnnd richtett vnfried, jrthumb vnnd betrubniß der kirchenn ann? Wir nen- 20
nenn nach gewhonlicher weise aller lerer ᵇ »Creatur« die ding, wilche vonn Gott geschaffen
sindt auß nichts vnnd was aus denen heer kommet.
Der herr Christus bewar sein kirchenn vor boesen rotten vnnd tollenn geisternn.
Amen.
x)–x) möglicherweise von Bucer über der Zeile nachgetragen und eingewiesen für gestr.: geborenn:
a.
y) danach gestr.: Ephe. j: a.
z) möglicherweise von Bucer über der Zeile nachgetragen: a.
a) möglicherweise von Bucer über der Zeile nachgetragen: a.
b) korr. aus: lerenn: a.
1. Lk 24,39.
2. Röm 1,3.
3. sc. ihn.
4. Vgl. oben S.536, Anm. 6.
5. sc. ihn.
6. für, als.
7. Eph 5,30. Die Verfasser sind wohl vom Vulgata-Wortlaut »de carne eius et de ossibus eius« beeinflußt,
der in den heute maßgebenden neutestamentlichen Überlieferungen von Eph 5,30 fehlt.
8. Hebr 2,17.
9. sc. verdüsterten. Vgl. oben S. 534, Anm.6.
beyne vnnd fleisch« ¹ . Vnnd zu denn Röm., j. Cap.: »vonn seinem sohn, der jme geborn
ist aus dem Samen Dauid, nach dem fleisch« ² .
Wiewol wir nun auch lerenn, das Christus wharer Gott vnnd Mensch ist, der do
sitzt zu der | 970 ᵛ | rechtenn seines Himlischenn vaters, jhnen ³ anruffenn vnnd anbethenn
vnnd bekennenn, das die Menschlich Natur, mitt vnausprechlicher herli- 5
ckeitt gezierett vnnd vnsterblich sey, so bekennenn wir doch, das die Menschliche
natur do sey vnnd ˣ her khomen ˣ sey auß Maria, der jungfrawenn ʸ , Wilche Maria
ist auß dem samen Abrahe ⁴ vnnd Dauid. Darumb sagenn wir, das die Menscheit ein
Creatur sey, vnnd habenn dordurch ein mechtigenn, großenn trost jnn Christo,
dann wir erkennenn jhnen ⁵ vor ⁶ vnnsern Bruder. Wie der Spruch zu denn Ephe- 10
siern leutett Cap. V: »den wyr sind gelieder seines leybes, vonn seinem fleisch vnnd
vonn seynem gebeyne« ⁷ . Vnnd wie die ᶻ Epistel zu denn Hebreern etc. sagt ᵃ :
»Darumb muß er allennthalb sein Brudern gleich werdenn« ⁸ .
Darumb verwerffenn wir Schwengcfelds ketzerey, so er auß seinem tollenn, vorwirretenn,
vor- | 971 ʳ | tustertenn ⁹ ghyrn, jha aus eingebenn des Satans, erticht hatt, 15
one schriefft, one Gottes wortt. Dann so er bekennet, das Christus war Gott vnnd
mensch ist, warumb sagt er, das Christus jtzt jm Himmel nitt mehr ein Creatur sey?
Wann er ein Creatur nennett allein die Menschlich natur ann Christo, do sie noch
sterblich war, warumb redett er dann vff ein new weyse vnnd lestertt Christliche
Prediger vnnd richtett vnfried, jrthumb vnnd betrubniß der kirchenn ann? Wir nen- 20
nenn nach gewhonlicher weise aller lerer ᵇ »Creatur« die ding, wilche vonn Gott geschaffen
sindt auß nichts vnnd was aus denen heer kommet.
Der herr Christus bewar sein kirchenn vor boesen rotten vnnd tollenn geisternn.
Amen.
x)–x) möglicherweise von Bucer über der Zeile nachgetragen und eingewiesen für gestr.: geborenn:
a.
y) danach gestr.: Ephe. j: a.
z) möglicherweise von Bucer über der Zeile nachgetragen: a.
a) möglicherweise von Bucer über der Zeile nachgetragen: a.
b) korr. aus: lerenn: a.
1. Lk 24,39.
2. Röm 1,3.
3. sc. ihn.
4. Vgl. oben S.536, Anm. 6.
5. sc. ihn.
6. für, als.
7. Eph 5,30. Die Verfasser sind wohl vom Vulgata-Wortlaut »de carne eius et de ossibus eius« beeinflußt,
der in den heute maßgebenden neutestamentlichen Überlieferungen von Eph 5,30 fehlt.
8. Hebr 2,17.
9. sc. verdüsterten. Vgl. oben S. 534, Anm.6.