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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 8): Abendmahlsschriften 1529 - 1541 — Gütersloh, 2004

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https://doi.org/10.11588/diglit.29834#0206
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ABENDMAHLSBEKENNTNIS JOHANNES SEEGERS

frolich vnd getrost dauon werden? Wie kynds gseyn, das ich nitt füro hyn1 keyfer2 wer jnn
memem hertzen dann sonst? etc. Das sag lch yetz nur zur ainzaigung diß stucks weyter.
Item Christus spricht auch, »das thund zu meinem gedechtnuß«3, welches auch ain anzai-
gung ist, das hie bey disem leibhchen essen glaub seyn soll, da geyebt4 vnd getriben werden.
Dann Christus will hie mitt disen worten vns leren, das wir bey disem sacrament sellen sein s
eingedenck seyn, verstand nach rechter art^ des glaubens, das ist: das wir mitt glauben fassen
vnd annemen, das5 6 er vns versprochen hat vnd geben will. Item Paulfus] legt dise gedechtnuß
also auß vnd nennets ain predig vnd verkyndigung des tods Christi66, damitt angezaigt, das
wir bey disem sacrament sellen predigen das Euangelion vnd verkyndigen die wolthaten Chri-
sti, vns gethan,! 66*/33 I jnn sonder aber seinen tod vnd was er vns da durch erworben hat. Vnd 10
diß soll aber darumb bey disem sacrament gehalten werden, auff das wir durch das predigampt
jnn sellichem glauben vnderwisen vnd geleert werden vnd dadurch zum glauben vnd vertra-
wen an Christum vermanet vnd getriben werden.
Auß disem allem kanstu nun wol verstan, das von noten sey, das wa diß leiblich essen hie jm
sacrament soll wirdigklich geschehen, das auch warer glaub dabey seyn muß, also das wa es on 15
glauben empfangen wirt, das7 on frucht vnd zu ewigem verderben empfangen wirdt. Darumb
so soltu nun hie dise vergleichung vnd gemainsame diser beyder nyessungen wol mercken,
dann es nutz vnd gut ist.
Allso vermain ich nun, das ich auch jnn disem artickel von der nyessung des leibs vnd bluts
Christi mein verstand vnd glauben, Wie wol kurtzlich, doch aber gnugsam vnd vnderschyde- 20
lich8 dargethan vnd bewisen haben. Jch acht auch, du kyndest hierauß gute vnderrichtung ha-
ben, was von beyderlay nyessung des leibs vnd bluts Christi zu wissen, zu glauben vnd zu hal-
ten sey, Dann erstlich soll man sye halten als zway vnderschydeliche ding, doch also das sye
wol mygen vnd sellen bei ain ander seyn. Item so magstu hierauß auch wol vernemen den
vnderschyd des 6. cfapitel] Joh. vnd des Abendmals, dauon biß her viß doch aber verwirret vnd 25
verborgen geredt vnd disputiert ist worden. Derhalben hab ich mich jnn sonderhait von bey-
derlay sachen, leiblichem vnd gaistlichem nyessen, Vom 6. cfapitel] Joh. vnd dem Abendmal
deutlich vnd vnderschydelich9 zu reden vnd dar zu thun10, Damitt du deste leychter zu wa-
rem, rechten verstand der sach kommen mechtest; Vnd zwar11 selliche vnderschidung ist jnn
allen dingen nutzlich, gut vnd fürderlich zum verstand vnd erkanntnuß, jnn sonder aber jnn 30

d) vom linken Rand eingewiesen.
e) dazu von Capito am linken Rand notiert: Memoria Christi.
f) über der Zeile nachgetragen und eingewiesen.
1. forthin, weiterhm.
2. stärker, fester. Grimm n (= V), Sp.442.
3. Lk 22,19; I Kor 11,24.25.
4. geübt.
5. was.
6. Vgl. I Kor 11,26.
7. daß.
8. sc. auf eine Weise, die die Unterschiede genau feststellt und anerkennt. Vgl. Gnmm 24
(= XI,3), Sp. 1773, s.v. unterschiedlich 7.a.
9. Vgl. oben Anm. 8.
10. ergänze: bemüht, beflissen.
11. für wahr, sicherlich.
 
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