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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 8): Abendmahlsschriften 1529 - 1541 — Gütersloh, 2004

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https://doi.org/10.11588/diglit.29834#0318
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Nr. 7
Gutachten zum Augsburger Abendmahlsstreit

30. August 1538

Einleitung
1. Entstehung
Bucers Anteilnahme an dem Geschick der Reformation in Augsburg erreichte mit
seinem vermittelnden Gutachten vom Herbst 15331 keineswegs ihren Abschluß.2
Vielmehr steigerten sich in den folgenden Monaten und Jahren seine Bemühungen,
der evangelischen Bewegung in der Reichsstadt an Lech und Wertach eine tragfähige
organisatorische Grundlage zu verschaffen. Der Straßburger Reformator war ein
derart begehrter Gesprächspartner, daß es aer Wunsch vieler Augsburger war, ihn
auf Dauer für die Stadt zu gewinnen.3 Zwar war Bucer mcht bereit, seine elsässi-
sche Wirkungsstätte aufzugeben, ließ aber keine Gelegenheit aus, durch häufige
Besuche in Augsburg die Reformation der Stadt nach Kräften zu fördern. Die Wid-
mung seiner wichtigen Schrift »Bericht aus der Heiligen Geschrift«4 an den Augs-
burger Rat am 5. März 1534 trug viel dazu bei, die aufgrund des Abendmahlsstreits
marginalisierten Anhänger Luthers in Augsburg versöhnlich zu stimmen.5 Vom 6.
November bis zum 9. Dezember 1534 hielt sich Bucer in Augsburg auf6 und über-
redete die dortigen Prediger - trotz der Widerstände des Kreises um Michael Kel-
ler7 und Bonifatius Wolfhart8 - zur Annahme der den Lutheranern entgegenkom-
menden Stuttgarter Konkordie vom August 1534.9 Ein erneuter Aufenthalt in
Augsburg vom 26. Februar bis zum 22. April 1535 brachte den Durchbruch: Dem
Straßburger Reformator gelang es, trotz erneuter, massiver Opposition seitens der
Zwinglianer, die Augsburger Prediger für zehn Artikel10 zu gewinnen, die eine klare

1. Vgl. oben Nr. 5, S. 251-292.
2. Zur ausführlichen Beschreibung der Intervention Bucers 1533 vgl. oben S.251-258.
3. Vgl. die Belege bei de Kroon, Augsburger Reformation, S. 66, Anm. 30.
4. Edition in: BDS 5, S. 109-258.
5. Vgl. de Kroon, Augsburger Reformation, S. 80; zur bedrängten Lage der Luther-Anhänger in
Augsburgvon 1531 bis 1534 vgl. Roth, Augsburgs Reformationsgeschichte II, S.7-144 sowie oben
S.251-253.
6. Vgl. de Kroon, ebd.
7. Zu ihm vgl. oben S. 251, Anm. 3.
8. Zu ihm vgl. oben S.252, Anm. 3.
9. Vgl. Seebaß, Bucer und Augsburg, S.487; zum Zustandekommen der Stuttgarter Konkordie
und zu ihrer durch Zufall entstandenen lutherischen Akzentuierung vgl. neuerdings Leppin, Theo-
logischer Streit, S. 159-166 (darin bes. S. 164L).
10. Edition in: BDS 6,1, S. 77-82.
 
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