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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 8): Abendmahlsschriften 1529 - 1541 — Gütersloh, 2004

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https://doi.org/10.11588/diglit.29834#0297
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Nr. 6
Gutachten für die Zürcher Prediger
»Summari der Fragen, so die Prediger zu Zürich
an Martin Bucer getan«
i. Mai 1538

Einleitung
1. Entstehung
Über die Entstehung weniger Abendmahlsschriften Bucers sind wir derart gut
unterrichtet, wie über das Zustandekommen des folgenden Dokuments: Der Straß-
burger Reformator verfaßte es während der Zürcher Tagsatzung - einer Zusammen-
kunft der Ratsdelegierten und Theologen der reformierten Städte der Eidgenossen-
schaft, die vom 28. April bis zum 3. Mai 1538 stattfand und zu der auch Bucer und
Capito eingeladen waren.1 Die ausführlichen Aufzeichnungen des Gesprächsver-
laufs durch den Chronisten Johannes Stumpf2 gewähren uns Einblick in die ge-
nauen Hintergründe dieser erstmals am 1. Mai 1538 vorgelegten Schrift und infor-
mieren uns auch darüber, wie die Tagungsteilnehmer unmittelbar darauf reagiert
haben.3
1. Zum folgenden vgl. auch Köhler, Zwingli und Luther II, S. 514-517; Bizer, Studien, S.218-
221; Greschat, Bucer, S. 152; Fnedrich, Martin Bucer, S. 137; Strasser, Letzte Anstrengungen, S. 13-
15. Zu Bucers und Capitos eifriger Werbung für die Wittenberger Konkordie in der Schweiz vom
Mai 15 3 6 bis Dezember 1537 und besonders zu ihrer einflußreichen Intervention in der Herbstsyn-
ode in Bern im September 1537 vgl. Köhler, Zwingli und Luther II, S.491-510; Bizer, Studien,
S. 146-208; Greschat, Bucer, S. 150-152;Friedrich, Martin Bucer, S. 133-135; Guggisberg, Bernische
Kirchengeschichte, S. 202-210; Henrich, Ein Berner »Kunzechismus«, S. 86—88; Gordon, Swiss Re-
formation, S. 155 f.; Rüetschi, Bucer und Bullinger, S.433-43 5. Eine Zusammenstellung der wichtig-
sten an die Schweizer gerichteten Abendmahlsgutachten Bucers während dieser Zeit bietet BDS 6,1,
S. 135-388 (von entscheidender Bedeutung sind vor allem die »Retractationes« vom September
1536, ebd., S. 300-388). Vgl. auch die Angaben zu diesem Zeitraum in der Chronologia Bucerana
unseres Bandes, oben S. 12-14.
2. Geb. 1500 in Bruchsal, gest. um 1577/78 in Zürich; Imrnatrikulation in Heidelberg 1519, ab
1520 Protonotar des bischöflichen Konsistoriums in Speyer, wo Anton Engelbrecht, der Bucer spä-
ter vom Ordensgelübde entlassen sollte (vgl. BCor I, Nr. 33, S. 153-162; Greschat, Bucer, S.47), ihn
beeinflußte; 1521 Eintritt in den Johanniterorden, 1522 Priesterweihe und Pfarrertätigkeit in Bubi-
kon; endgültige Entscheidung für die Reformation im selben Jahr; 1528 Teilnahme an der Berner
Disputation; nach der Schlacht von Kappel Dekan des Kapitels Wetzikon; er verfaßte mehrere,
lange nachwirkende Chroniken. Zu ihm vgl. HBBW IV, S. 76, Anm. 1 und Büsser, Beschreibung des
Abendmahlsstreites, S. 12-16.
3. Stumpfs handschriftliche Aufzeichnungen tragen den Titel »Von dem span, hader und
zweyung zwüschen doct. Martin Luthern zu Wittenberg und Huldrichen Zwinglin zu Zürich, pre-
dicanten, betreffende des herren abendmal, namlich ob der lyb und blut unsers hern Jesu Christi im
nachtmal warlich und wesenlich mit brot und wyn vereynt oder darin verwandlet zugegen sy, etc.«
(Zürich SArch, E II 345, S. 1-115). Eine moderne textkritische Edition bietet Büsser, Beschreibung
 
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