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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 8): Abendmahlsschriften 1529 - 1541 — Gütersloh, 2004

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https://doi.org/10.11588/diglit.29834#0011
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Geleitwort

Am Beginn dieses Bandes steht ein dankbares Gedenken. Denn am 4. September
2003 starb in Münster nur wenige Tage vor seinem 99. Geburtstag Professor Dr.
theol. Dr. phil. habil. Robert Stupperich. Noch unter den Nachwirkungen des
Zweiten Weltkrieges und mit dem Willen, sie zu überwinden, plante er mit einer
Reihe ausländischer und deutscher Kollegen, unterstützt vor allem von der Straß-
burger Theologischen Fakultät, Anfang der fünfziger Jahre des vorigen Jahrhun-
derts die Herausgabe der Opera omnia Martini Buceri. Von den drei geplanten
series - Deutsche Schriften, Opera latina und Correspondance - übernahm er die
Verantwortung für die erste und wurde über Jahrzehnte zum Herausgeber der
Deutschen Schriften Martin Bucers. Das alles geschah in einer Zeit, in der in
Deutschland die Lutherrenaissance Karl Holls über dessen Schüler- zu denen auch
Stupperich zählte - kräftig nachwirkte und Bucer theologiegeschichtlich im Schat-
ten der eher negativen Urteile Luthers stand. In dieser Situation war der Beginn ei-
nes solchen Unternehmens alles andere als selbstverständlich, sondern eine Großtat
reformationsgeschichtlicher Grundlagenforschung. Zwar hatte Heinrich Born-
kamm ein klar konturiertes Bild der Person und des Lebenswerkes von Martin Bu-
cer gezeichnet. Dennoch trat erst im Zuge dieser Edition das reformatorische Werk
Bucers, traten vor allem seine Bemühungen um die Einheit einer evangelisch refor-
mierten Kirche immer deutlicher zu Tage, so daß sich bei den Bucer-Jubiläen der
Jahre 1991 und 2001 das Urteil über den Straßburger Reformator und die europa-
weiten Ausstrahlung seines Wirkens gründlich gewandelt hatte. All dies wäre ohne
das unermüdliche Wirken Stupperichs für seine Bucer-Ausgabe - denn über lange
Jahre hinweg erschienen ausschließlich die Deutschen Schriften - nicht möglich ge-
wesen. Und so wird sein Name unlöslich mit dieser großen Edition verbunden blei-
ben, und in der Bucer-Forschung und weit darüber hinaus wird man ihm ein ehren-
des Andenken bewahren.
Freilich übersah damals - trotz der sehr bald wiederum von Stupperich vorgelegten
Bibliographie der Schriften Martin Bucers - wohl kaum jemand, auf welch ein Un-
ternehmen man sich dabei eingelassen hatte. Das wurde erst deutlich, als die Mitar-
beiter für die Deutschen Schriften und der unvergessene Jean Rott für die Corre-
spondance unermüdlich weitreichende Recherchen unternahmen. Die Vielzahl
handschriftlicher Überlieferungen von Bucers Gutachten und Briefen sowie ihre
multilokale, weit verstreute Archivierung machten es freilich ganz unmöglich, mit
der Edition der Opera omnia erst zu beginnen, nachdem das gesamte QEuvre und zu
edierende Material gesammelt und gesichtet war. Man hätte für solche, über Jahre
und Jahrzehnte sich hinziehenden Vorarbeiten 1m Vorfeld der eigentlichen Edition
zweifellos jede Form der Fmanzierung des Unternehmens und die Geduld jedes Fi-
nanciers überfordert und es damit überhaupt in Frage gestellt.
Das ist denn auch der Grund dafür, daß die Edition der Deutschen Schriften Martm
Bucers nicht konsequent chronologisch vorgehen konnte, selbst wenn das chrono-
 
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