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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 8): Abendmahlsschriften 1529 - 1541 — Gütersloh, 2004

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https://doi.org/10.11588/diglit.29834#0233
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BEILAGE 2 ZU 4. GUTACHTEN FUR DEN KEMPTENER RAT

229

Vber das kompt die schrifftd vnd ist seine herrlikait noch weitter vercleren vnd spricht: »er
sitzet zur rechte hand gottes«. So hat nun got alle ding in seiner rechte hand, das ist: in gantzem,
volkumlichstem gewalt, das sich nichs rege noch bewege mag, in hymel, erde vnd helle, dann
wie er will. Also hat got Christum Jesum vnsren hferren] in den aller hechsten, gresseste vnd
volkumlichsten gewalt gesetzt, Das er im nit mindren oder claineren gwalt geben, dann er selb
hat. Diser artickel bringt vns abermal Christum, das er egegen wertig vnd an allen orten iste,
dann die rechte hand gottes ann allen orten jst, Als Dauid spricht Ps. 139: »Ich fare gen hymel
oder in die helle oder komme an das end der Welt, So ist alweg Deine rechte gegenwerttig, die
ist[, die] mich fiere«1. Darumb sagt auch Paulus ephe. i[20-2i] von Christo vnd vercleret, was
es sey, das er sitzet zur rechte hand gottes vnd spricht: »er hat in aufferweckt von den todten
vnd gesetzt zuo seiner rechte im hymlischen Wesen«, nitt das er miessig sitze vnd freud mit
im2 selbs haben, Sonder also, das er sitze vnd regiere, wie Paulus sagt: »Vber alle fürstethum,
herschafft, macht vnd gwalt«, vnd vber alles, so genennet mag werden, nit alain in diser welt,
sonder auch in der zuo kinfftige welt, vnd hat im3 alles vnder die fieß gethan«.
Darumb dise Artickel, das Christus ist gen hymel gefaren vnd sitzet zur rechte hand gottes
im hymlischen Wesen etc., Den Worten Christi im abendtmal nichs nemen oder abbrechen, das
das brot im abendtmal nit der leib Christi vnd der Wein nit sein bluot sey, vnd nit gegenwertig
sein künne, wie seine wort clar lautten, Sonder dise Artickel seind vns ain sterckung, Das wirs
noch baßer4 glauben künnen.

Diener der kürchen zuo Kempten
Joannes Rottach 1532

d) konj. für fälschlich: schiff.
e) -e) von Bucer unterstrichen; dazu von ihm am linken Rand notiert: O blasphemia.
1. Rottach paraphrasiert Ps 139,8 und 10.
2. sich.
3. ihm.
4. besser.
 
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