22. Ehegerichtsordnung 1565
Klagschatz
Und ist auch sonderlich bedacht, das ein yede Par-
they, die sich also rechtlich einlaßt, ein Böhemisch
darlegen, wölches Gelt auch in ein Büchß gelegt, den
Stettrechnern überantwurt, und sie dargegen das
überig Gelt, so yedem Fürsprechen zugeben zuge-
sagt, bezalen und sie darauff und darmit ires Solds
entrichten.
Volgen nun Taxen umb Besoldung der nachbenannten Personen
Erstlichs Tax der Zeugen verhörung
Und soll in Verhörung eines yeden Gezeugen, wann
summarie procediert, ein Plappart1, und ob articu-
liert wurdeu, nach zimblicher billicher Tax und Mes-
sigung gegeben werden.
Tax der Verzeichnussen
Gleichsfals und was sonst von den Partheyen zuver-
zeichnen begert, von derselben Verzeichnuß soll von
einem Blat ein Böhemisch oder was sich der Tax
nach mehr oder minder erlauffen würdt, genommen
werden. | XXIII |
Tax der Urtheilbrieff zuschreiben und Sigel
Von einem Urtheilbrieff zuschreiben solle ein halber
Guldin oder was sich deßhalben der Tax nach zu-
rechnen gebüren würdt, und denselben zuversiglen,
auch ein halber Guldin genommen, auch solch Si-
gelgelt in die darzu verordnet Büchß (die der Ge-
richtschreiber in seiner Verwarung behelt) gelegt
werden.
Der Fürsprechen Besoldung
Item und soll ein sollicher Fürsprechev zu anfang
des Handels für ein Hafftgelt von einer Parthey
wnemmen ein Böhemisch und nit mehr. So aber ein
sollicher Handel Gerichtlichen volnfürt und außge-
t EhegerichtsO 1600, 1617: Zehner.
u EhegerichtsO 1600, 1617: ain mehrers.
v EhegerichtsO 1600, 1617: Fürspreche oder Procurator.
w-w EhegerichtsO 1600, 1617: Sechs kreutzer und dann für
yeden Gerichtsstand, so mündtlich, füntzehen kreutzer,
tragen wurde, also das Klag, Antwort, verhöre der
Kundtschafften und andere Urtheil erlanget, so soll
die Tax seiner Belonung bey den verordneten Ehe-
richtern stehn, doch nicht über zöhen Böhemisch,
darmit sich auch ein Fürsprech benügen soll lassen.
Wo aber Klag, Antwort, Kuntschafft verhört und
die Sachen gütlichen vertragen wurden, also das
kein Endurtheil erlangt, soll ime die Parthey nicht
mehr dann fünff Böhemisch zugeben schuldig, und
was fürterhin sein Besoldung, darvon ist im Articul,
den Klagschatz betreffend, weitter begriffenw.
Des Büttels besoldung
Desselben Sold soll sein, so er zur Kundtschafft oder
zum Rechten durch die gestelten Tagzedel gebeut,
alles das, dasx sonst der Brauch und was im in glei-
chem Fahl, so er an dem obern Gericht handelte,
gebürt, und soll er niemandts weitter darüber be-
schwären.
Pflicht der Herrn Consulenten und Rhatgeber, zu
den Eesachen verordnet | XXIIII |
Denselben Herrn ist bey iren Eyden, darmit sie uns,
den Eltern, Burgermeister und Rhat, verwannt und
zugethon seind, bevolhen und auffgelegt, das sie alle
Ehegerichts Sachen und Handlungen, so inen yeder
Zeit zuberhatschlagen, für- oder einbracht werden,
mit höchstem, besstem und getrewestem Fleiß,
Nämlich Klag, Antwurt, Rede, Widerrede, Kundt-
da aber schrifftlich gehanndlet wurde, Zehen kreutzer
neben sonnderm unnd billichen Tax unnd anschlag sol-
cher schrifften, und aber weitters nichts fordern und
nemmen.
x EhegerichtsO 1600, 1617: so.
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Klagschatz
Und ist auch sonderlich bedacht, das ein yede Par-
they, die sich also rechtlich einlaßt, ein Böhemisch
darlegen, wölches Gelt auch in ein Büchß gelegt, den
Stettrechnern überantwurt, und sie dargegen das
überig Gelt, so yedem Fürsprechen zugeben zuge-
sagt, bezalen und sie darauff und darmit ires Solds
entrichten.
Volgen nun Taxen umb Besoldung der nachbenannten Personen
Erstlichs Tax der Zeugen verhörung
Und soll in Verhörung eines yeden Gezeugen, wann
summarie procediert, ein Plappart1, und ob articu-
liert wurdeu, nach zimblicher billicher Tax und Mes-
sigung gegeben werden.
Tax der Verzeichnussen
Gleichsfals und was sonst von den Partheyen zuver-
zeichnen begert, von derselben Verzeichnuß soll von
einem Blat ein Böhemisch oder was sich der Tax
nach mehr oder minder erlauffen würdt, genommen
werden. | XXIII |
Tax der Urtheilbrieff zuschreiben und Sigel
Von einem Urtheilbrieff zuschreiben solle ein halber
Guldin oder was sich deßhalben der Tax nach zu-
rechnen gebüren würdt, und denselben zuversiglen,
auch ein halber Guldin genommen, auch solch Si-
gelgelt in die darzu verordnet Büchß (die der Ge-
richtschreiber in seiner Verwarung behelt) gelegt
werden.
Der Fürsprechen Besoldung
Item und soll ein sollicher Fürsprechev zu anfang
des Handels für ein Hafftgelt von einer Parthey
wnemmen ein Böhemisch und nit mehr. So aber ein
sollicher Handel Gerichtlichen volnfürt und außge-
t EhegerichtsO 1600, 1617: Zehner.
u EhegerichtsO 1600, 1617: ain mehrers.
v EhegerichtsO 1600, 1617: Fürspreche oder Procurator.
w-w EhegerichtsO 1600, 1617: Sechs kreutzer und dann für
yeden Gerichtsstand, so mündtlich, füntzehen kreutzer,
tragen wurde, also das Klag, Antwort, verhöre der
Kundtschafften und andere Urtheil erlanget, so soll
die Tax seiner Belonung bey den verordneten Ehe-
richtern stehn, doch nicht über zöhen Böhemisch,
darmit sich auch ein Fürsprech benügen soll lassen.
Wo aber Klag, Antwort, Kuntschafft verhört und
die Sachen gütlichen vertragen wurden, also das
kein Endurtheil erlangt, soll ime die Parthey nicht
mehr dann fünff Böhemisch zugeben schuldig, und
was fürterhin sein Besoldung, darvon ist im Articul,
den Klagschatz betreffend, weitter begriffenw.
Des Büttels besoldung
Desselben Sold soll sein, so er zur Kundtschafft oder
zum Rechten durch die gestelten Tagzedel gebeut,
alles das, dasx sonst der Brauch und was im in glei-
chem Fahl, so er an dem obern Gericht handelte,
gebürt, und soll er niemandts weitter darüber be-
schwären.
Pflicht der Herrn Consulenten und Rhatgeber, zu
den Eesachen verordnet | XXIIII |
Denselben Herrn ist bey iren Eyden, darmit sie uns,
den Eltern, Burgermeister und Rhat, verwannt und
zugethon seind, bevolhen und auffgelegt, das sie alle
Ehegerichts Sachen und Handlungen, so inen yeder
Zeit zuberhatschlagen, für- oder einbracht werden,
mit höchstem, besstem und getrewestem Fleiß,
Nämlich Klag, Antwurt, Rede, Widerrede, Kundt-
da aber schrifftlich gehanndlet wurde, Zehen kreutzer
neben sonnderm unnd billichen Tax unnd anschlag sol-
cher schrifften, und aber weitters nichts fordern und
nemmen.
x EhegerichtsO 1600, 1617: so.
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