Braunschweig-
myner lere uth Gades wörde, to wehren etliken
erdomen van den sacramenten, de uns Christus
mit synen wörden bevalen hefft, unde darneven
ock aftowende etlike schendlike unde unchrist-
like misbruke unde byloven, alse du macht lesen
unde besehn; dat de borgere na myneme afwesen
mögen in ören hüsen etlike stucke lesen, de ick
by en geprediget hebbe wedder etlike misbruke
unde ick also eyn weynich to schanden make den
düvel, de mit der tidt gerne wolde in synen ge-
sellen legen, ick hedde sulke stucke anders geleret.
De ordeninge is des erbarn rades unde der
ganzen gemeyne to Brunswig. Vor de lere overs,
hyrmank gescreven, wil ick dorch Got ant-
worden. Ick hape, se wert sick sulvest wol
vorantwerden ane my, wente se bringet Gades
wört stark genöch mit sick, wedder welk de
porten de hellen nicht werden bestande [Mt 16,
18], des sy Got gelavet in ewicheit dorch Jhesum
Christum, unsern Herren. Amen.
Der erbarn stadt Brunswig christlike ordeninge, to denste dem hilgen evangelio, christ-
liker leve, tucht, frede unde eynicheit. Ock darunder vele christlike lere vor de borgere.
Dorch Joannem Bugenhagen Pomeren bescreven.
Vor alle sint dre dink alse nödich angesehen.
Dat erste: gude scholen uptorichten vor de kin-
dere. Dat ander: predikere, de Gades wort reyn
dem volke vordragen, antonemen, ock latinische
lectien unde uthleginge der hilgen scrift vor
de gelerden to vorschaffen. Dat drudde: ge-
meyne kasten antorichten mit kerkenguderen
unde anderen gaven, daruth sulke unde andere
kerkendenste erholden unde der armen notroft
werde geholpen.
Darna is ock gehandelt, wat christlike cere-
monien unde andern kerkendenst andrept, so
vele alse denstlick tome evangelio, christliker
leve, 'ehre unde eynicheit is angesehen. Wente
ina erkenten warheit hefft de gemeyne man unde
christlike herten vele unnödige unde unchrist-
like ceremonien unde gotlose kremerye in der
kerken, darto de lögenpredigen unde andere
schinderye nicht lenger können gedülden.
Darumme, we sick darwedder gesettet wolde
hebben, de hedde wedder Got sulvest gevechtet
unde uprör to vorderve lives unde der selen
wedder gemeynen frede angerichtet. Wente
wedder Got unde synen Christum is böse to
striden, alse in dem andern psalme [Ps 2, 2 ff.]
gescreven steyt. Unde wowol sulk unlust unde
uprör vamme düvele hedde geweset, deste mehr
to straffen van Gade, dat sulks were unchrist-
lick under deme namen des evangelii geschehn, so
were doch de overicheit groff gevallen in Gades
gerichte, de mit unchristlikem wedderstreven
darto orsake gegeven hedde.
Got unse leve Vader sy gelavet unde ge-
priset dorch Jesum Christum unsen Herrn,
da he uth gnaden disse stadt in disser saken
mit groter bermherticheit hefft angesehen unde
gegeven, dat ein erbar radt mit velen vorsten-
digen, erenwerden unde redeliken borgeren imme
namen der ganzen gemeynen hyrinne christ-
lick unde eyndrechtichlick van anfange tome ende
na gelegenheit der tidt gehandelt hebbe.
So schal nu vortan nemand, he sy, we he sy,
unchristlike lere unde dink also vordegedingen 9,
dat daruth de lüde mochten unrowe werden to
uneynicheit, wente sulck wil ein erbar rath unde
de ganze stadt nicht liden.
Wo nödich overs de ersten dre stucken syn,
alse scholen uptorichten, predigere vorordenen
unde desulvigen unde arme lüde uth der ge-
meynen kasten besorgen, wert hyrna angescre-
ven werden, also dat nicht alleyne Christene,
sünder ock vornuftige, redelike lüde möten be-
kennen, dat sulk to vorsorgen recht sy.
9 = verteidigen.
myner lere uth Gades wörde, to wehren etliken
erdomen van den sacramenten, de uns Christus
mit synen wörden bevalen hefft, unde darneven
ock aftowende etlike schendlike unde unchrist-
like misbruke unde byloven, alse du macht lesen
unde besehn; dat de borgere na myneme afwesen
mögen in ören hüsen etlike stucke lesen, de ick
by en geprediget hebbe wedder etlike misbruke
unde ick also eyn weynich to schanden make den
düvel, de mit der tidt gerne wolde in synen ge-
sellen legen, ick hedde sulke stucke anders geleret.
De ordeninge is des erbarn rades unde der
ganzen gemeyne to Brunswig. Vor de lere overs,
hyrmank gescreven, wil ick dorch Got ant-
worden. Ick hape, se wert sick sulvest wol
vorantwerden ane my, wente se bringet Gades
wört stark genöch mit sick, wedder welk de
porten de hellen nicht werden bestande [Mt 16,
18], des sy Got gelavet in ewicheit dorch Jhesum
Christum, unsern Herren. Amen.
Der erbarn stadt Brunswig christlike ordeninge, to denste dem hilgen evangelio, christ-
liker leve, tucht, frede unde eynicheit. Ock darunder vele christlike lere vor de borgere.
Dorch Joannem Bugenhagen Pomeren bescreven.
Vor alle sint dre dink alse nödich angesehen.
Dat erste: gude scholen uptorichten vor de kin-
dere. Dat ander: predikere, de Gades wort reyn
dem volke vordragen, antonemen, ock latinische
lectien unde uthleginge der hilgen scrift vor
de gelerden to vorschaffen. Dat drudde: ge-
meyne kasten antorichten mit kerkenguderen
unde anderen gaven, daruth sulke unde andere
kerkendenste erholden unde der armen notroft
werde geholpen.
Darna is ock gehandelt, wat christlike cere-
monien unde andern kerkendenst andrept, so
vele alse denstlick tome evangelio, christliker
leve, 'ehre unde eynicheit is angesehen. Wente
ina erkenten warheit hefft de gemeyne man unde
christlike herten vele unnödige unde unchrist-
like ceremonien unde gotlose kremerye in der
kerken, darto de lögenpredigen unde andere
schinderye nicht lenger können gedülden.
Darumme, we sick darwedder gesettet wolde
hebben, de hedde wedder Got sulvest gevechtet
unde uprör to vorderve lives unde der selen
wedder gemeynen frede angerichtet. Wente
wedder Got unde synen Christum is böse to
striden, alse in dem andern psalme [Ps 2, 2 ff.]
gescreven steyt. Unde wowol sulk unlust unde
uprör vamme düvele hedde geweset, deste mehr
to straffen van Gade, dat sulks were unchrist-
lick under deme namen des evangelii geschehn, so
were doch de overicheit groff gevallen in Gades
gerichte, de mit unchristlikem wedderstreven
darto orsake gegeven hedde.
Got unse leve Vader sy gelavet unde ge-
priset dorch Jesum Christum unsen Herrn,
da he uth gnaden disse stadt in disser saken
mit groter bermherticheit hefft angesehen unde
gegeven, dat ein erbar radt mit velen vorsten-
digen, erenwerden unde redeliken borgeren imme
namen der ganzen gemeynen hyrinne christ-
lick unde eyndrechtichlick van anfange tome ende
na gelegenheit der tidt gehandelt hebbe.
So schal nu vortan nemand, he sy, we he sy,
unchristlike lere unde dink also vordegedingen 9,
dat daruth de lüde mochten unrowe werden to
uneynicheit, wente sulck wil ein erbar rath unde
de ganze stadt nicht liden.
Wo nödich overs de ersten dre stucken syn,
alse scholen uptorichten, predigere vorordenen
unde desulvigen unde arme lüde uth der ge-
meynen kasten besorgen, wert hyrna angescre-
ven werden, also dat nicht alleyne Christene,
sünder ock vornuftige, redelike lüde möten be-
kennen, dat sulk to vorsorgen recht sy.
9 = verteidigen.