Kirchenordnung 1528
salicheit gegeven, so se id annemen, alse id
Christus gegeven hefft.
Umme des unwerdigen etendes unde drinken-
des unde prövendes willen, dar Paulus van
secht, hefft me der lüde conscientien martert
mit der orenbicht, dat se scholden hehrtellen
alle unde eyne jewelike sunde, welk nicht möge-
lick is, ock nicht uns bevalen edder mit Gades
wörde gebaden, dat se jo dorch sulk bichtent
unde nöchdönt vor de sunde, welk se mosten
laven unde toseggen, werdich mochten werden,
to nemen dat sacramente nicht tome gerichte
edder vordömenisse, unde sulk was dat prövent
by den lüden. Darmede de lüde lereden, sick
up de ungebadene bycht unde up öre werk
unde nöchdönt vorlaten unde wusten nicht, wat
gnade unde bermherticheit Gades sy, in Christo
uns geschenket. Wy weten anders neyn werk
unde nöchdönt vor de sunden ane alleyne de
werke unde nochdönt Christi imme kriitze. Dar-
up uns ock wiset dit sacramente. Unde de oren-
bicht is schedeliken in velen stucken misge-
bruket up vordehl der gotlosen büke unde to
vorvöringe der guden conscientien. Welcke bicht
me doch sus wol christlick konde den lüden
dorch Gades wört trostlick leren bruken, alse
in anderen böke bescreven steyt, ock yn dem
böke Philippi mit deme titel: Underichtinge
der visitatoren etc. 53
Darumme, wowol wy genöch tovoren gesecht
hebben van deme werdigen unde unwerdigen
etende unde drinkende unde van deme prö-
vende, so wille wy doch to mehr underrichtinge
datsulvige ock klärmaken uth den wörden Chri-
sti unde institutien edder bevehle, darmede he
uns dit sacramente gegeven hefft.
Wen dit sacramente gebruket wert, alse Chri-
stus bevalen hefft, so wert id recht unde wer-
dich genamen, unde de prövinge is dar. Wen id
overs nicht gebruket wert, alse Christus be-
valen hefft, so geyt de sake nicht rechte to,
unde de prövinge is nicht där. Eyn untrüwe
knecht handelt anders wen em syn here be-
valen hefft, dat wert em syn here nicht laten
53 Sehling I, S. 162.
to gude. Dit is wahr unde schal nemand anders
löven, wen ock alle mynschen anders seden,
ja ock eyn engel uth deme ’hemmele, went
mogelick were, alse Paulus secht, Gal. 1 [8]. De
Christene willen syn, scholden sick jo eynmal
schemen, dat se wedder sulke wörde mogen
mucken edder noch lude wedderropen unde
scriven. Eyn furste edder men eyn hüswert kan
nicht liden, dat syn knecht syneme bevehle
nicht nöchdeyt, vele ringer, dat he darwedder
deyt. Unde Christus schal tovreden syn unde
holden se darto vor hilge lüde, dat de got-
losen disseme syneme bevehle vamme sacra-
mente nicht nakamen unde darto noch schend-
lick darwedder handelen unde leren.
Sus lange hehr in unser unwetenheit hefft
Got wol mit den synen kond gedult hebben
unde syne bermherticheit hefft wol mate unde
wise wust alse stedes, wo he scholde de synen
midden in deme erdome erredden unde salich
maken, syne hand is noch newerlde to kort
geweset, de synen salich to makende. Overs
nu de wärheit des evangelii unde wo Christus
dit sacramente bevalen unde uns gegeven hefft,
noch klarer unde apenbarer wen de sunne an
den dach gekamen is, wat willen gotlose, mut-
willige, frevelige lüde mehr to entschuldinge
hebben? Se moten de warheit annemen' edder
Gades gerichte, welk over en holt, erwärten.
So vorsta wy nu den rechten unde gotliken
gebruck disses sacramentes uth deme bevehle
unde institutien Christi unweddersprecklick also:
Int erste: We to deme sacramente wil gän,
de schal syn eyn discipel, dat is eyn junger
Christi. Wente Christus hefft dit sacramente ge-
geven suis discipulis, dat is synen jungeren.
Den apostelen, de mit em tome aventmale que-
men, gaff he ock dat sacramente nicht alse
apostelen, sonder alse synen jungeren. Wente
dat sacramente eten unde drinken is nicht
eyn apostelampt edder presterampt, alse ock
nicht eyn presterampt is, sick laten döpen,
sonder dat is eyn apostelampt, alse Christus
secht [Mk 16, 15]: Gaht in die ganze werlt
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salicheit gegeven, so se id annemen, alse id
Christus gegeven hefft.
Umme des unwerdigen etendes unde drinken-
des unde prövendes willen, dar Paulus van
secht, hefft me der lüde conscientien martert
mit der orenbicht, dat se scholden hehrtellen
alle unde eyne jewelike sunde, welk nicht möge-
lick is, ock nicht uns bevalen edder mit Gades
wörde gebaden, dat se jo dorch sulk bichtent
unde nöchdönt vor de sunde, welk se mosten
laven unde toseggen, werdich mochten werden,
to nemen dat sacramente nicht tome gerichte
edder vordömenisse, unde sulk was dat prövent
by den lüden. Darmede de lüde lereden, sick
up de ungebadene bycht unde up öre werk
unde nöchdönt vorlaten unde wusten nicht, wat
gnade unde bermherticheit Gades sy, in Christo
uns geschenket. Wy weten anders neyn werk
unde nöchdönt vor de sunden ane alleyne de
werke unde nochdönt Christi imme kriitze. Dar-
up uns ock wiset dit sacramente. Unde de oren-
bicht is schedeliken in velen stucken misge-
bruket up vordehl der gotlosen büke unde to
vorvöringe der guden conscientien. Welcke bicht
me doch sus wol christlick konde den lüden
dorch Gades wört trostlick leren bruken, alse
in anderen böke bescreven steyt, ock yn dem
böke Philippi mit deme titel: Underichtinge
der visitatoren etc. 53
Darumme, wowol wy genöch tovoren gesecht
hebben van deme werdigen unde unwerdigen
etende unde drinkende unde van deme prö-
vende, so wille wy doch to mehr underrichtinge
datsulvige ock klärmaken uth den wörden Chri-
sti unde institutien edder bevehle, darmede he
uns dit sacramente gegeven hefft.
Wen dit sacramente gebruket wert, alse Chri-
stus bevalen hefft, so wert id recht unde wer-
dich genamen, unde de prövinge is dar. Wen id
overs nicht gebruket wert, alse Christus be-
valen hefft, so geyt de sake nicht rechte to,
unde de prövinge is nicht där. Eyn untrüwe
knecht handelt anders wen em syn here be-
valen hefft, dat wert em syn here nicht laten
53 Sehling I, S. 162.
to gude. Dit is wahr unde schal nemand anders
löven, wen ock alle mynschen anders seden,
ja ock eyn engel uth deme ’hemmele, went
mogelick were, alse Paulus secht, Gal. 1 [8]. De
Christene willen syn, scholden sick jo eynmal
schemen, dat se wedder sulke wörde mogen
mucken edder noch lude wedderropen unde
scriven. Eyn furste edder men eyn hüswert kan
nicht liden, dat syn knecht syneme bevehle
nicht nöchdeyt, vele ringer, dat he darwedder
deyt. Unde Christus schal tovreden syn unde
holden se darto vor hilge lüde, dat de got-
losen disseme syneme bevehle vamme sacra-
mente nicht nakamen unde darto noch schend-
lick darwedder handelen unde leren.
Sus lange hehr in unser unwetenheit hefft
Got wol mit den synen kond gedult hebben
unde syne bermherticheit hefft wol mate unde
wise wust alse stedes, wo he scholde de synen
midden in deme erdome erredden unde salich
maken, syne hand is noch newerlde to kort
geweset, de synen salich to makende. Overs
nu de wärheit des evangelii unde wo Christus
dit sacramente bevalen unde uns gegeven hefft,
noch klarer unde apenbarer wen de sunne an
den dach gekamen is, wat willen gotlose, mut-
willige, frevelige lüde mehr to entschuldinge
hebben? Se moten de warheit annemen' edder
Gades gerichte, welk over en holt, erwärten.
So vorsta wy nu den rechten unde gotliken
gebruck disses sacramentes uth deme bevehle
unde institutien Christi unweddersprecklick also:
Int erste: We to deme sacramente wil gän,
de schal syn eyn discipel, dat is eyn junger
Christi. Wente Christus hefft dit sacramente ge-
geven suis discipulis, dat is synen jungeren.
Den apostelen, de mit em tome aventmale que-
men, gaff he ock dat sacramente nicht alse
apostelen, sonder alse synen jungeren. Wente
dat sacramente eten unde drinken is nicht
eyn apostelampt edder presterampt, alse ock
nicht eyn presterampt is, sick laten döpen,
sonder dat is eyn apostelampt, alse Christus
secht [Mk 16, 15]: Gaht in die ganze werlt
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