Evangelische Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts

Braunschweig

unde blut unsichtlick imme sichtliken sacra-
mente, welke vor se sichtlick imme krütze in
den döt gegeven synt.

Wat reden se in sulker collatien, dar se van
frölick mögen syn? Se vorkundigen den döt des
Heren, to tröste den bedröveden conscientien,
to sterken de swackglövigen, to bevesten de lövi-
gen wedder alle mynschenlere unde rechticheit
der hüchelie. Wat is doch leffliker unde fröliker
to hören den mynschen, den gelegen is an
örer salicheit? Wente we sulker vorkundinge
lövet, de is gewisse salich, löven overs is, sick
up den döt Christi vorlaten, so werde wy uns
mit deme herten nichi: vorlaten up mynschlike
rechticheit unde werden ock nicht vortwivelen
umme unser sunde willen.

Is dat nu nicht eyne frölike collatie, de uns
Christus mit dissem sacramente hefft ange-
richtet? We wolde hyr nicht gerne dohn, wat
he gebut, so he anders eyn discipel edder junger
Christi is, besundergen dewile id Christus ock
fry let, dat wy sulks dohn, so vakene wy willen?

So steyt nu, alse gesecht is, de rechte ge-
brück unde werdige entfanginge disses sacra-
mentes nach deme bevehle Christi kortes up
dissen twen stucken, dat wy jungere Christi
löven, wat he hir secht, unde dohn, wat he
hyr gebut. Wen he secht: Dit is myn lyff,
dat vor ju gegeven wert. Dit is myn blut, dat
vor ju vorgaten wert to vorgevinge der sunden,
so antwerde mit dyneme herten: Got sy ge-
lavet. Dank hebbe, Here Jesu Christe, id is
gewisse wahr, ick löve id. Hemmel unde erden
mosten vorgän, ehr dyn wort nicht scholde
wahr syn, ehr my dyne tosage nicht scholde
salich syn. Darto, wen he gebut edder be-
vehlet dy, so vakene alse du kummest to syneme
dische: Nemet hen unde etet, so antwerde van
herten: Ja, Here, ick wil id dohn. Desgeliken
ock: Nemet hen unde drinket alle daruth. Ja,
Here, ick wil id dohn. Wat mehr? Sulk doht,
so vakene gy id dohn, to myner gedechtnisse.
Ja, Here, dat wil ick ock dohn.

AIso deystu hyr Christus willen nach syneme
bevehle unde kanst nicht unwirdich dat sacra-
mente entfangen, dy feyle ock noch sus, wat
dy feyle, wente de gelove, dat Christus lyff
unde blut vor dy gegeven is tor vorgevinge de
sunden, maket dick reyn van allen sunden, unde
de gedechtnisse Christi, dat is de vorkundinge
synes dodes, vormanet, sterket, tröstet unde
betert dick.

Wy swigen noch, dat id dy eyne sunderge
lust unde frowde schal syn, dat du mit disseme
rechten gebruke des sacramentes geyst unde
handelst recht in deme willen unde bevehle
dynes Heren Jesu Christi, des bustu seker uth
syneme wörde unde darvest dick nicht be-
fruchten, dat du unwerdich darto geyst dar-
umme, dat du nicht nach der mynschen gebade
bichtet unde vastet hast etc., wente sulke stucke
hefft Christus, alse du hörest, in dissem bevehle
tome sacramente nicht gebaden.

Daruth wil overs nicht volgen, alse etlike un-
vomuftich spotten, dat me scholde tome sacra-
mente lopen alse eyne söge tome trage 54.
Wente Christene könen der orenbycht wol
christlick, doch fry briiken. Unde wen etlike,
de doch vorstendige genöch synt, rede nicht
bychten, so erkennen se doch öre sunde vor
Gade unde is en leyt. Dat is de rechte bicht,
de wy ock vor den unsen int gemeyne alse
sundere mit ernste bekennen scholen, alse de
lüde deden, de to Joannes döpe quemen, de
bekenden int gemeyne öre sunde.

Doch scholen sulke ock de orenbicht to tiden,
besundergen in heymeliken anvechtingen, nicht
vorachten, sonder öreme predicanten edder vor-
stendigeme christenenbrodere seggen, wat se
allermeyst drucket unde ehn feylet, dat also
de düvel mit syner anvechtinge unde list vor-
raden werde unde de eyne den anderen mit
Gades wörde möge sterken, trösten, absolviren
unde bidden undereynander vor sick, alse wy
to sulken stuken rikelike tosegginge Christi
hebben, Matth. 18 [19], unde denet darto allent,
wat gescreven is vamme bede des lovens etc.

54 = wie eine Sau zum Troge.

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