Kirchenordnung 1528
Item dat offer, dat up Sunte Autors dach plach
to vallen 40, dat schal ock up einen Sundach na
Sunte Autors dage in eynem bekene van dem
volke, welk offert, gesammelt werden unde ka-
men in der armen kaste, darto schal ock kamen
dat gelt, dat eyn erbar rädt togesecht hefft den
armen vor de unkost, de plach to schehn vamrne
rade in Sunte Autors dage.
Item tovorne hefft me unnutte den doden na
geoffert unde de levendigen armen vorsümet,
were id nu gut, dat me unnutte wanheit wen-
dede in nutte wanheit, dat de fruntschop des
doden mit den anderen vamme grave ginge dorch
de kerke unde offerde Christo, dat is, synen
notroftigen in de kaste der armen, dewile sulk
neyn bylove is, sonder me wet wol, wor id tho
kumpt.
Item tovorne hefft me ock geoffert, wen de
brut in de kerke gink, were id nicht christlick,
dat me denne den armen in de kaste offerde?
Wy willen denne tor hochtidt wol eten unde
drinken unde wol leven, welk Got wol liden kan,
wen dar sus nichts geschut, wat vorbaden is,
wente Christus is sulvest frolick geweset tor
hochtidt unde hefft den buren guden wyn darto
geschenket, were id denne ock nicht gut, dat
me de hungeregen unde dorstenden mit eyneme
helre edder penninge bedachte, dat wy nicht vor
Gade wurden vorklaget alse de rike slömer, de
den armen Lazarum vor der döre nicht wolde
ansehn.
Item so etlike, wen eyn dode is, wolden lüden
laten, dat schal en gegunt werden to ermaninge
den levendigen, dat se ock denken, dat se sterf-
lick synt, nicht to hulpe den doden. Overs dat
gelt vor dat lütent, ane wat den pulsanten hö-
ret, schal me steken in der armen kasten, de
schatkastenheren overs, dewile se vorstender
synt tor kerken, schal me umme dat lüdent an-
reden.
Item wat frame lüde christlick konen beden-
ken to hulpe disser kasten, schal ock darto
hören.
Item de diakene der armen scholen sick öres
christliken unde gotliken amptes nicht schemen,
des se ehre hebben vor Gade unde allen Chri-
stenen, sonder gän des hilgen dages vohr unde
na der predige umme in der kerken mit büde-
len, daranne eyn haveschelleken sy, dat se nicht
darven reden, dat de lüde hören, dat se dar
synt, we nicht gerne gifft, den scholen se nicht
vele nödigen, dewile Paulus secht [2. K 9, 7],
dat Got leff hefft eynen fröliken gever. Twe
scholen der ummegengere syn, de eyne schal
gän in der eynen, de andere in der anderen
siden der kerken, alles to gude deme kasten der
armen.
De predicanten scholen sick jo in ören pre-
digen sulken gadesdenst den armen to gude be-
valen laten syn, alse de anderen apostole ock
Sanctum Paulum vormaneden Gal. 2 [10], se ko-
nen vele gudes darto dohn etc.
To disser kaste der armen scholen erwelet
werden dre diakene vamme rade unde van den
vorordenten der gemeyne in deme wickbelde
sampt den diakenen der armen, de rede dar-
sulvest imme ampte synt. De scholen na deme
uthnemende dat gelt vorwaren in der garwen-
kamere, eder sus wör, unde anseggen den predi-
canten, wen dat volk vorsümelich is to geven,
dat me id vormane, dat se geven alse in den
anderen kerken unde nicht de vulesten syn to
sulkeme gadesdenste.
De predicanten synt sulck schuldich to dohn
unde konen id wol ehrlick ane alle vordechtnisse
dohn, dewile se ören bestemmeden sold hebben
rmde krigen nichts uth der armen kasten, id
were denne, dat en Got sunderge nöt toschik-
kede, alse tovoren van en gesecht is. So darf
me nicht van unsen presteren seggen, dat se
predigen in ören büdel, alse sus lange hehr ge-
schehn is.
De diakene, dewile se sulke lüde syn scholen,
alse tovoren bescreven is, werden wol vornuf-
tich syn unde willich, dat se nicht sparen, wör
id bewant is, sovele alse de gaven dregen konen,
4:0 Vgl. oben S. 398 u. Anm. 21.
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Item dat offer, dat up Sunte Autors dach plach
to vallen 40, dat schal ock up einen Sundach na
Sunte Autors dage in eynem bekene van dem
volke, welk offert, gesammelt werden unde ka-
men in der armen kaste, darto schal ock kamen
dat gelt, dat eyn erbar rädt togesecht hefft den
armen vor de unkost, de plach to schehn vamrne
rade in Sunte Autors dage.
Item tovorne hefft me unnutte den doden na
geoffert unde de levendigen armen vorsümet,
were id nu gut, dat me unnutte wanheit wen-
dede in nutte wanheit, dat de fruntschop des
doden mit den anderen vamme grave ginge dorch
de kerke unde offerde Christo, dat is, synen
notroftigen in de kaste der armen, dewile sulk
neyn bylove is, sonder me wet wol, wor id tho
kumpt.
Item tovorne hefft me ock geoffert, wen de
brut in de kerke gink, were id nicht christlick,
dat me denne den armen in de kaste offerde?
Wy willen denne tor hochtidt wol eten unde
drinken unde wol leven, welk Got wol liden kan,
wen dar sus nichts geschut, wat vorbaden is,
wente Christus is sulvest frolick geweset tor
hochtidt unde hefft den buren guden wyn darto
geschenket, were id denne ock nicht gut, dat
me de hungeregen unde dorstenden mit eyneme
helre edder penninge bedachte, dat wy nicht vor
Gade wurden vorklaget alse de rike slömer, de
den armen Lazarum vor der döre nicht wolde
ansehn.
Item so etlike, wen eyn dode is, wolden lüden
laten, dat schal en gegunt werden to ermaninge
den levendigen, dat se ock denken, dat se sterf-
lick synt, nicht to hulpe den doden. Overs dat
gelt vor dat lütent, ane wat den pulsanten hö-
ret, schal me steken in der armen kasten, de
schatkastenheren overs, dewile se vorstender
synt tor kerken, schal me umme dat lüdent an-
reden.
Item wat frame lüde christlick konen beden-
ken to hulpe disser kasten, schal ock darto
hören.
Item de diakene der armen scholen sick öres
christliken unde gotliken amptes nicht schemen,
des se ehre hebben vor Gade unde allen Chri-
stenen, sonder gän des hilgen dages vohr unde
na der predige umme in der kerken mit büde-
len, daranne eyn haveschelleken sy, dat se nicht
darven reden, dat de lüde hören, dat se dar
synt, we nicht gerne gifft, den scholen se nicht
vele nödigen, dewile Paulus secht [2. K 9, 7],
dat Got leff hefft eynen fröliken gever. Twe
scholen der ummegengere syn, de eyne schal
gän in der eynen, de andere in der anderen
siden der kerken, alles to gude deme kasten der
armen.
De predicanten scholen sick jo in ören pre-
digen sulken gadesdenst den armen to gude be-
valen laten syn, alse de anderen apostole ock
Sanctum Paulum vormaneden Gal. 2 [10], se ko-
nen vele gudes darto dohn etc.
To disser kaste der armen scholen erwelet
werden dre diakene vamme rade unde van den
vorordenten der gemeyne in deme wickbelde
sampt den diakenen der armen, de rede dar-
sulvest imme ampte synt. De scholen na deme
uthnemende dat gelt vorwaren in der garwen-
kamere, eder sus wör, unde anseggen den predi-
canten, wen dat volk vorsümelich is to geven,
dat me id vormane, dat se geven alse in den
anderen kerken unde nicht de vulesten syn to
sulkeme gadesdenste.
De predicanten synt sulck schuldich to dohn
unde konen id wol ehrlick ane alle vordechtnisse
dohn, dewile se ören bestemmeden sold hebben
rmde krigen nichts uth der armen kasten, id
were denne, dat en Got sunderge nöt toschik-
kede, alse tovoren van en gesecht is. So darf
me nicht van unsen presteren seggen, dat se
predigen in ören büdel, alse sus lange hehr ge-
schehn is.
De diakene, dewile se sulke lüde syn scholen,
alse tovoren bescreven is, werden wol vornuf-
tich syn unde willich, dat se nicht sparen, wör
id bewant is, sovele alse de gaven dregen konen,
4:0 Vgl. oben S. 398 u. Anm. 21.
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