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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (6. Band = Niedersachsen, 1. Hälfte, 1. Halbband): Die Fürstentümer Wolfenbüttel und Lüneburg mit den Städten Braunschweig und Lüneburg — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1955

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https://doi.org/10.11588/diglit.30040#0489
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Bestallungsordnung für Chemnitz 1567

gen dienstlich und notich were, die auch meine
hern christlich, ehrlich und billich erkenneten,
das sie auch gar keine ursachen hetten, uber
einigen artikel mit mir zu disputieren, ließen
man dieselben durchauß wolgefallen, wolten
auch denselben treuwlig nachleben, wie sie es
fur Godt und jedermenniglich verantworten
wolten, und weil in kurz veruckter zeit in et-
lichen unterredunge etlich scharfe harte wort
gefallen 26 weren, welches doch so gar bose
nicht gemeinet gewesen, so weren sie auch
fleisch und blut und bete derowegen ein erbarer
rath, wir wolten soliches nicht so immer eife-
ren, sonderen gonstiglich fallen laßen. Es muste
hinforder ein erbarer rath meine person und
ampt auch gegen daß ganze ministerium sich
dermaßen erhalten, daß wir zur billigkeit nicht
solten daruber zu klagen haben. Daruff ist bald
hernach der her Doctor Morlin gefordert und
hat also sein ampt resignirt, welches mir wie-
derumb commendirt und befohlen ist worden.
Der liebe Godt gebe uns umb seines lieben Sohns
willen seine gnade, Geist und segen dazu, daß

26 Vgl. S. 463 u. Anm. 14.

27 Heinrich Lampe, geb. 1503 zu Gronau, war

1525 Mietprediger zu St. Michael und wurde

1526 an die Magnuskirche berufen. Eifrig för-
derte er das Reformationswerk in B. 1564
wurde cr mit der Würde des Seniors beklei-
det. Er starb 1583. Vgl. Ph. J. Rehtmeyer III,
S. 23 ff., 37 ff.; J. Beste, Geschichte, S. 13 ff.,
680, Anm. 105; Album, S. 63.

28 Conrad Fröhiich aus Wunstorf, zuvor Mönch
im Franziskanerkloster, wurde 1531 als ev.
Prediger an die Andreaskirche berufen. Er
starb 1571 in B. Vgl. Ph. J. Rehtmeyer III,
S. 97, 399; J. Beste, Album, S. 54.

29 Johannes Lentz, ein Braunschweiger, früher
Kollege an der Martinsschule, wurde 1545 als
Prediger an die Catharinenkirche berufen. Er
starb 1579 in B. an der Pest. Vgl. Ph. J. Reht-
meyer III, S. 172; J. Beste, Album, S. 44.

30 Theodericus Meyer, ein Braunschweiger, wurde
vom Bürgermeister Joh. Ripius, der ihn
in Wittenberg hatte studieren lassen und ihm
dann zum Rektorat an der Aegidienschule in
B. verholfen hatte, 1551 an die Magnuskirche

es gereichen moge zu seines nahmens ehren
und der kirchen erbauwunge. Amen. Amen.

Subscriptio domini Licentiati Melchioris Cru-
geri:

Daß diese handelunge und underedunge der-
maßen, wie in dieser schrift verfaßet, ergangen
und geschloßen sein, bekenne ich, Melchior Cru-
ger, licentiat und syndicus, mit dieser meiner
egen handschrift, die ich von einem blate auf
daß andere geteilet, domit es umb so viel desto
weiniger verdacht bringen mochte und habe es
in fine alles wiederumb repetirt und conjungiert.

Daßelbige zu bezeugen haben wir auch, die
wir itzund alhie im ministerio sein, ein jeder
mit eigener hand unterschrieben:

Martinus Cemnitius, superintendens

Hinricus Lampadius, senior 67

Ego, Conradus Frolingk, propria manu

suscripsi 28

Johannes Lentz 29

Theodericus Meiger 30

Johannes Zanger 31

M. Georgius Stancken 32

berufen. Er starb 1586. Vgl. Ph. J. Rehtmeyer
III, S. 198; J. Beste, Album, S. 29, 63.

31 Johannes Zanger, geb. 1517 zu Weinbrück in
Ungarn, war Schüler Melanchthons inWitten-
berg. Von diesem wurde er 1545 nach B. ge-
sandt. Zunächst wurde er Kantor an der Mar-
tinsschule, dann Rektor an der Catharinen-
schule, 1553 Pastor an der Petrikirche, 1571
Pastor an der Martinskirche. 1577 wurde er
an Stelle von Pouchenius zum Koadjutor be-
rufen. Er war Chemnitzens treuer Freund und
wissenschaftl. Gehilfe. Mehrere Schriften von
Chemnitz hat er ins Deutsche übersetzt. Er
starb 1587. Vgl. Ph. J. Rehtmeyer III, S. 414 f.;
ferner J. Beste, Geschichte, S. 97 f.; Album,
S. 26.

32 Mag. Georg Stancke od. Stamcke, aus Braun-
schweig gebürtig, wurde 1557 von Flensburg,
wo er Rektor der Schulen gewesen war, zum
Pastor von St. Catharinen berufen. 1572 folgte
er einem Ruf nach Hamburg, wo er 1600
starb. Vgl. Ph. J. Rehtmeyer III, S. 234; J.
Beste, Album, S. 44.

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