Lüneburg
gemöte, nicht alse hersschoppers aver dat erve,
sünder weset ein gudt vorbilde der herde, so
werde gy, wen nu erschynen wert de erzeherde,
de unvorgenkliken kronen entfangen.
So nu von den herden sülcke trüwe, flidt unde
willicheyt wert gefördert, wil syck nicht tee-
men, ys ock Goddes worde unde allen rechten
genzlick entjegen, eynem medtlynge de schape, so
Christus mit synem blode verlöset, yn mutwil-
lige varlickheyt unde vorderf aver to geven,
dat syck underdes de rechten kerckheren eres
affwesendes ane sorge unde arbeit der melck unde
wulle, schyndens unde schavens schölen erfröu-
wen unde doch geschreven ys (2. Tessa. 3, 10):
We nicht wil arbeiden, de schal ock nicht eten.
Schölen alle rechte kerckheren na vermöge gödt-
likes wordes, ock genanten geistliken rechtes
ere kercken persönlick mit flyte unde trüwe
tho bewonen van der overicheit gedwungen wer-
den. Alse denne ock vele andere schrifte, so mit
bemelten spröken stemmen, genögaftig uthwy-
sen.
De ander artikel.
Wat dem volke schal gepredicket
werden.
Dat ein ytlick kerckher yn der jegenwarde
stedes unde sünder behelp residerende, synem'
bevolen parfolke dat evangelium lutter, reyne
unde klar predicke, alse datsülvige van Chri-
sto synen jüngeren bevolen unde uns yn bey-
derley testamenten genochsam vorfatet unde na-
gelaten ys, fabulen unde ander unnütte wasche-
rye vormeden, Christus allene unde de leve des
negesten möge gepredicket werden.
Dusse ander artikel beslut, dat ein ytlick
kerckhere, so he syne egene kercken besytt,
nicht lere, wat eme gudt dünket, sünder wat
eme tho leren von Godde ys bevolen unde ys yn
der schrift genochsam gegründet, dar Christus
synen jüngeren dat wort yn den mund deyt unde
secht (Mar. 16, 15 f.): Gaet yn de ganzen werlt
unde predicket dat evangelium allen creaturen.
We gelövet unde gedofft wert, de wert salich
werden. We överst nicht gelövet, de wert vor-
dömet werden. Item (Matthe. 28, 20): Leret se
holden allent, wat ick juw bevolen hebbe (Luc. 23
= 24, 47).
Dat överst de kerckheren unde selsorgere nicht
mögen leren, wat ene bedünket, edder wat de
gewaenheit medebrynget, ys klar uth dem worde
Goddes, dar he secht (1. Mose 4 = Dt 4, 2; 1.
Mos. 12 = Dt 12, 32): Gy schölt ock nichtes
dartho doen, wat ick juw gebede, unde schölt
ock nichtes darvan doen, uppe dat gy beholden
de gebode des Heren juwes Goddes, de ick ju
gebede. Allent wat ick juw gebede, schöle gy
allene holden, dat gy darna doen. Gy schöltnich-
tes darto noch darvan doen. Item (Prove. 30,
5 f.) alle wort Goddes synt dorchluttert und synt
ein schild den, de up ene truwen. Do nichtes
tho synen worden, dat he dy nicht en straffe unde
werdest lögenhaftig gefunden. Dartho dörch den
propheten Ezechiel (Ezech. 20, 18 f.) vorbüt Godt
dem volke unde secht, dat se yn den seden erer
veder nicht wanderen, ere gerichte nicht holden,
ock mit eren affgöden nicht schölen vorunrey-
niget werden. Ick byn de Here, juwe Godt, wan-
dert yn mynen geboden, holdet myne gerichte
unde vullenbringet se.
Vorder gyfft Paulus allene der hilligen schrift
de eere (2. Timo. 3, 16), dat alle schrift, van
Godde yngegeven, is nütte thor lere, thor straffe,
thor beteringe, thor tüchtinge yn der gerechti-
cheit. Tho den Galateren (Gala. 1, 8 f.) överst
vorwerpet he alle lere, de dem evangelio nicht
gelickformich is, öfft se uns ock ein engel vam
hemmel vorkündigede. Uth welckeren spröken
apenbar is, dat allene de schrift schal unde moth
gepredicket werden, de van Godde yngegeven
is, de men canonicas nömet, welcker yn der
biblien doch yn underscheden werden vorfatet.
Dede ock nicht anders leren, wenn dat düsse
Jhesus sy Christus, unde wo de negeste tho
beleven. Hir wert syck nu ein getruwer lerer
unde husholder Goddes wol weten tho holden,
dat alle andere rede, so tho vorklaringe bemel-
ter schrifte denen, nicht egene gudtdünkendes,
sünder na dem snor dersulven schrift vorsichti-
gen unde truwelicken gerichtet unde vorhandelt
werden.
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gemöte, nicht alse hersschoppers aver dat erve,
sünder weset ein gudt vorbilde der herde, so
werde gy, wen nu erschynen wert de erzeherde,
de unvorgenkliken kronen entfangen.
So nu von den herden sülcke trüwe, flidt unde
willicheyt wert gefördert, wil syck nicht tee-
men, ys ock Goddes worde unde allen rechten
genzlick entjegen, eynem medtlynge de schape, so
Christus mit synem blode verlöset, yn mutwil-
lige varlickheyt unde vorderf aver to geven,
dat syck underdes de rechten kerckheren eres
affwesendes ane sorge unde arbeit der melck unde
wulle, schyndens unde schavens schölen erfröu-
wen unde doch geschreven ys (2. Tessa. 3, 10):
We nicht wil arbeiden, de schal ock nicht eten.
Schölen alle rechte kerckheren na vermöge gödt-
likes wordes, ock genanten geistliken rechtes
ere kercken persönlick mit flyte unde trüwe
tho bewonen van der overicheit gedwungen wer-
den. Alse denne ock vele andere schrifte, so mit
bemelten spröken stemmen, genögaftig uthwy-
sen.
De ander artikel.
Wat dem volke schal gepredicket
werden.
Dat ein ytlick kerckher yn der jegenwarde
stedes unde sünder behelp residerende, synem'
bevolen parfolke dat evangelium lutter, reyne
unde klar predicke, alse datsülvige van Chri-
sto synen jüngeren bevolen unde uns yn bey-
derley testamenten genochsam vorfatet unde na-
gelaten ys, fabulen unde ander unnütte wasche-
rye vormeden, Christus allene unde de leve des
negesten möge gepredicket werden.
Dusse ander artikel beslut, dat ein ytlick
kerckhere, so he syne egene kercken besytt,
nicht lere, wat eme gudt dünket, sünder wat
eme tho leren von Godde ys bevolen unde ys yn
der schrift genochsam gegründet, dar Christus
synen jüngeren dat wort yn den mund deyt unde
secht (Mar. 16, 15 f.): Gaet yn de ganzen werlt
unde predicket dat evangelium allen creaturen.
We gelövet unde gedofft wert, de wert salich
werden. We överst nicht gelövet, de wert vor-
dömet werden. Item (Matthe. 28, 20): Leret se
holden allent, wat ick juw bevolen hebbe (Luc. 23
= 24, 47).
Dat överst de kerckheren unde selsorgere nicht
mögen leren, wat ene bedünket, edder wat de
gewaenheit medebrynget, ys klar uth dem worde
Goddes, dar he secht (1. Mose 4 = Dt 4, 2; 1.
Mos. 12 = Dt 12, 32): Gy schölt ock nichtes
dartho doen, wat ick juw gebede, unde schölt
ock nichtes darvan doen, uppe dat gy beholden
de gebode des Heren juwes Goddes, de ick ju
gebede. Allent wat ick juw gebede, schöle gy
allene holden, dat gy darna doen. Gy schöltnich-
tes darto noch darvan doen. Item (Prove. 30,
5 f.) alle wort Goddes synt dorchluttert und synt
ein schild den, de up ene truwen. Do nichtes
tho synen worden, dat he dy nicht en straffe unde
werdest lögenhaftig gefunden. Dartho dörch den
propheten Ezechiel (Ezech. 20, 18 f.) vorbüt Godt
dem volke unde secht, dat se yn den seden erer
veder nicht wanderen, ere gerichte nicht holden,
ock mit eren affgöden nicht schölen vorunrey-
niget werden. Ick byn de Here, juwe Godt, wan-
dert yn mynen geboden, holdet myne gerichte
unde vullenbringet se.
Vorder gyfft Paulus allene der hilligen schrift
de eere (2. Timo. 3, 16), dat alle schrift, van
Godde yngegeven, is nütte thor lere, thor straffe,
thor beteringe, thor tüchtinge yn der gerechti-
cheit. Tho den Galateren (Gala. 1, 8 f.) överst
vorwerpet he alle lere, de dem evangelio nicht
gelickformich is, öfft se uns ock ein engel vam
hemmel vorkündigede. Uth welckeren spröken
apenbar is, dat allene de schrift schal unde moth
gepredicket werden, de van Godde yngegeven
is, de men canonicas nömet, welcker yn der
biblien doch yn underscheden werden vorfatet.
Dede ock nicht anders leren, wenn dat düsse
Jhesus sy Christus, unde wo de negeste tho
beleven. Hir wert syck nu ein getruwer lerer
unde husholder Goddes wol weten tho holden,
dat alle andere rede, so tho vorklaringe bemel-
ter schrifte denen, nicht egene gudtdünkendes,
sünder na dem snor dersulven schrift vorsichti-
gen unde truwelicken gerichtet unde vorhandelt
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