Artifeelbuch 1527
schollen, dat doet ene ock, hyrynne ys datganze
gesette unde de propheten (Math. 7, 12; Roma.
13, 8 ff.; Gala. 5, 14 f.; Mat. 22, 39 f.).
Nu ys openbar, wen wy yn arrnode, jamer
unde not weren, dat wy van ander lüden hülpe,
trost unde reddynge begerden. Darumme gehört
sick dargegen, unse herte unde hande van den
rechten, waren armen nicht tho vorsluten, sun-
der ene na allem vormöge tho hülpe to komen
(1. Johan. 3,17; Jaco. 2,151; 2. Cor. 8,14). Christus
wert ock am jüngesten dage nen dink harder
anthen alse den plichtigen denst an den armen
(Mat. 25, 35 ff.). Dar wert he noch kleth, noch
geistlicheit, noch botter, noch fleyschetent for-
deren, sunder he sy hungerich, naket, elende
gewesen, unde wy hebben ene nicht gespyset,
gekledet etc. Hyrher hört ock de historie des
ryken mannes unde des armen Lazari [Luk 16,
19—31]. Den ryken hebben syne rykedöme nicht
vordömet, sunder dat he dem armen Lazaro dar-
mede nicht tho hülpe quam.Darümme ys not,
de rechten armen ane jenich süment tho be-
denken, tho dersulvygen behoff, alse berört, eine
ordeninge upthorychten, uppe dat se dusser
christlicken hülpe by den Christen geneten. De
weligen 28a bedelers ein ytlick na gelegenheit
yn syn land vorwyset werde, dat se dem armode
nicht hinderlick, beswerlick, noch vorfenglick
wesen.
De vöffteynde artikel.
V o n mysseholden.
Mysse tho holden umme eine vordingede edder
jarlyke besoldinge schal sick hyrnamals nemant
vorbynden öffte vorbynden laten, sunderde dar
beneven Goddes wort vorkündigen, welckere
nicht der mysse halven (dat nicht anders were
alse uth dem godtliken gnadenryken teken einen
schentlicken wynst maken), sunder darümme,
dat se am worde holden, alse ym verden artikel
vormeldet, tydtliker unde lyffliker neringe wer-
dig synt. Dat ock yn steden unde dörpen nen
mysse holden werde, yd sy denne, Goddes wort
28a = mutwilligen; vgl. Schiller u. Lübben V,
S. 663.
darby geprediket werde, alse des Sondages wönt-
lick. Yn anderen dagen överst, wo dar nicht
communicanten vorhanden synt, sick, alse vor-
geschreven, der myssen entholde.
Dusse artikel mach wol vorstaen werden, so
me ansüth thom ersten de vorklarynge des an-
deren artikels. Wente ein prester nicht darumme
prester ys, dat he myssen holde, sunder dat he
dem volke Goddes wort, dat evangelium, na dem
bevele Christi predycke (Mar. ulti. = Mk 16, 15),
ene ock den wech tho der salicheit lere, nicht
na mynschlyker upsate, sunder na der godtliken
schrift, wente so sprickt Got dorch den prophe-
ten (Mala. 2, 7), dat me uth des presters munde
Goddes gesette, Goddes wyllen forderen unde
hören scholle. Unde yn eynem anderen orde (5.
Mo. 17, 9 ff.), dat ein prester na Goddes worde
unde bevele dat volk underrichte. Unde Paulus
sprickt (1. Cor. 1, 17), dat en Christus nicht tho
döpende gesanth hebbe, sunder tho predicken.
To dem anderen, so me ansüth de ordeninge
Christi, wert der myssen ungrund lichtlick ge-
spört. Wente Christus unde syne jüngeren heb-
ben nicht na unser prester wyse myssen gehol-
den, ock nicht bevalen, se also tho holden, alse
apenbar ys, dat noch Christus noch syne jünge-
ren allene vor sick gelick unsen presteren tho
dem dyscke gegaen edder vor sick allene des sa-
cramentes hebben genaten, sunder alle, so vele
erer thosamende gewesen. Ys ock nicht van ene
na bestemmeder tydt, stunde edder stede gehol-
den, ock nicht tho holden bevalen, gelyck unsen
presteren, de vele mer to dem dyscke des He-
ren gaen uth dwange, uth gewaente tmde genete
als uth hunger unde leffte, alse leyder apenba-
rer den gudt ys, unde datsulve denne noch vor
sick allene ane medegenoten des sacramentes
bruken wedder den klaren text Pauli, dar he de
brukinge dusses sacramentes eine communien
nömet (1. Cor. 11 = 10, 16).
Tho deme de mysse schüth van unsen preste-
ren ane vorkündynge des evangelii, darümme se
doch meyst scholden geholden werden, alse me
64
513
schollen, dat doet ene ock, hyrynne ys datganze
gesette unde de propheten (Math. 7, 12; Roma.
13, 8 ff.; Gala. 5, 14 f.; Mat. 22, 39 f.).
Nu ys openbar, wen wy yn arrnode, jamer
unde not weren, dat wy van ander lüden hülpe,
trost unde reddynge begerden. Darumme gehört
sick dargegen, unse herte unde hande van den
rechten, waren armen nicht tho vorsluten, sun-
der ene na allem vormöge tho hülpe to komen
(1. Johan. 3,17; Jaco. 2,151; 2. Cor. 8,14). Christus
wert ock am jüngesten dage nen dink harder
anthen alse den plichtigen denst an den armen
(Mat. 25, 35 ff.). Dar wert he noch kleth, noch
geistlicheit, noch botter, noch fleyschetent for-
deren, sunder he sy hungerich, naket, elende
gewesen, unde wy hebben ene nicht gespyset,
gekledet etc. Hyrher hört ock de historie des
ryken mannes unde des armen Lazari [Luk 16,
19—31]. Den ryken hebben syne rykedöme nicht
vordömet, sunder dat he dem armen Lazaro dar-
mede nicht tho hülpe quam.Darümme ys not,
de rechten armen ane jenich süment tho be-
denken, tho dersulvygen behoff, alse berört, eine
ordeninge upthorychten, uppe dat se dusser
christlicken hülpe by den Christen geneten. De
weligen 28a bedelers ein ytlick na gelegenheit
yn syn land vorwyset werde, dat se dem armode
nicht hinderlick, beswerlick, noch vorfenglick
wesen.
De vöffteynde artikel.
V o n mysseholden.
Mysse tho holden umme eine vordingede edder
jarlyke besoldinge schal sick hyrnamals nemant
vorbynden öffte vorbynden laten, sunderde dar
beneven Goddes wort vorkündigen, welckere
nicht der mysse halven (dat nicht anders were
alse uth dem godtliken gnadenryken teken einen
schentlicken wynst maken), sunder darümme,
dat se am worde holden, alse ym verden artikel
vormeldet, tydtliker unde lyffliker neringe wer-
dig synt. Dat ock yn steden unde dörpen nen
mysse holden werde, yd sy denne, Goddes wort
28a = mutwilligen; vgl. Schiller u. Lübben V,
S. 663.
darby geprediket werde, alse des Sondages wönt-
lick. Yn anderen dagen överst, wo dar nicht
communicanten vorhanden synt, sick, alse vor-
geschreven, der myssen entholde.
Dusse artikel mach wol vorstaen werden, so
me ansüth thom ersten de vorklarynge des an-
deren artikels. Wente ein prester nicht darumme
prester ys, dat he myssen holde, sunder dat he
dem volke Goddes wort, dat evangelium, na dem
bevele Christi predycke (Mar. ulti. = Mk 16, 15),
ene ock den wech tho der salicheit lere, nicht
na mynschlyker upsate, sunder na der godtliken
schrift, wente so sprickt Got dorch den prophe-
ten (Mala. 2, 7), dat me uth des presters munde
Goddes gesette, Goddes wyllen forderen unde
hören scholle. Unde yn eynem anderen orde (5.
Mo. 17, 9 ff.), dat ein prester na Goddes worde
unde bevele dat volk underrichte. Unde Paulus
sprickt (1. Cor. 1, 17), dat en Christus nicht tho
döpende gesanth hebbe, sunder tho predicken.
To dem anderen, so me ansüth de ordeninge
Christi, wert der myssen ungrund lichtlick ge-
spört. Wente Christus unde syne jüngeren heb-
ben nicht na unser prester wyse myssen gehol-
den, ock nicht bevalen, se also tho holden, alse
apenbar ys, dat noch Christus noch syne jünge-
ren allene vor sick gelick unsen presteren tho
dem dyscke gegaen edder vor sick allene des sa-
cramentes hebben genaten, sunder alle, so vele
erer thosamende gewesen. Ys ock nicht van ene
na bestemmeder tydt, stunde edder stede gehol-
den, ock nicht tho holden bevalen, gelyck unsen
presteren, de vele mer to dem dyscke des He-
ren gaen uth dwange, uth gewaente tmde genete
als uth hunger unde leffte, alse leyder apenba-
rer den gudt ys, unde datsulve denne noch vor
sick allene ane medegenoten des sacramentes
bruken wedder den klaren text Pauli, dar he de
brukinge dusses sacramentes eine communien
nömet (1. Cor. 11 = 10, 16).
Tho deme de mysse schüth van unsen preste-
ren ane vorkündynge des evangelii, darümme se
doch meyst scholden geholden werden, alse me
64
513