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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (6. Band = Niedersachsen, 1. Hälfte, 1. Halbband): Die Fürstentümer Wolfenbüttel und Lüneburg mit den Städten Braunschweig und Lüneburg — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1955

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https://doi.org/10.11588/diglit.30040#0573
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Kirchenordnung 1564

Darnach das deudsche Kyrie.

Darnach: Allein Gott in der höhe sey ehretc.

Darnach wende der priester sich gegen dem
volke und spreche oder singe:

Der Herr sey mit euch.

Antwortet der custos:

Und mit deinem geiste.

Darauf folget die collecta oder gebet, wie die
auf die Sontag und fest verordnet sind, diese
lieset der priester gegen dem altar.

Darnach wendet er sich widerumb gegen dem
volk und lieset oder singet nach der gelegenheit
die epistel deudsch mit lauter stim, das die
kirche die wort vernemen könne, und hebet an:
Diese epistel beschreibet der heilige Paulus oder
N. in N. epistel.

Nach der epistel singet man einen deudschen
psalm, darnach wende sich der pfarherr aber-
mal gegen dem volk und lese oder singe das
evangelium desselben Sontags oder festes und
fehet also an:

Das heilige evangelium beschreibet S. N. in N.
capitel.

Darnach wende er sich wider gegen den altar
und singe: Wir gleuben all an einen Gott etc.,
das sol die ganze kirc.he singen.

Darauf folget die predigt, in welcher anfang
der catechismus von wort zu wort ganz und
darnach das evangelium abermal sol gelesen
und hernach erkleret werden. Zu ende der pre-
digt geschicht das gemeine gebet, wie obstehet.

Die vermanung in der kirchen, bey der com-
munion zu bleiben, sol etlich mal im jar ge-
schehen.

Nach der predigt fehet der pfarherr auf der
kanzel einen psalm an zu singen.

Auf die hohen fest mag eine deudsche prae-
fatio gesungen werden.

Darnach thut er die vermanung, wie oben ste-
het.

Darnach singet der pfarherr vor dem altar
das Vater unser und die wort von der einset-
zung des abendmals Jhesu Christi.

Nach den worten des testaments sol man sin-
gen: Jhesus Christus, unser heiland etc., und un-
ter diesem gesang die leute communicirn.

Wenn der communicanten viel sind, singe man
dieweile auch andere gesenge, als: Gott sey ge-
lobet etc., item den psalm: Ich danke dem Herrn
etc. und zuletzt: O lamb Gottes unschüldich etc.
oder: Christe, du lamb Gottes.

Darnach, wenn sie alle communicirt sein,
spreche der pfarherr die coLLect: Wir danken
dir, allmechtiger Herr Gott etc., item die bene-
diction: Der Herr segne dich etc., wie dis alles
oben verzeichnet.

Wenn nicht communicanten da sind, sol es mit
dem gesang und Lection vor der predigt aller
ding gehalten werden, wie oben beschrieben.
Auch sol in der predigt erinnerung und verma-
nung geschehen, das man ofter zur communion
komen woLLe.

Nach der predigt aber sol allein die Litaney
gesungen werden und der segen darauf.

ZuLetzt singe man: ErhaLt uns, Herr, bey dei-
nem wort etc. und Verleihe uns friede gne-
diglich.

Weil auch bisher gebreuchlich gewesen, das
bey der communion der priester, so mess helt,
mit dem kirchenornat belvleidet und wachs-
Liechter auf dem altar angezündet werden, so
sol es fürder darbey gelassen und also in dör-
fern auch gehalten werden.

Es soILen auch sonst die priester mit ehrlichen
und zimlichen langen kleidern jederzeit ge-
kleidet sein.

Nach mittage am Sontage 47 und feiertagen
auf den dörfern,

SoLLen die Leute in alLewege darzu gehalten
werden, das sie widerumb in die kirchen komen
und den catechismum hören Lesen und handlen.

Darbey sollen sie singen Dis sind die heiligen
zehen gebot etc., item: Vater unser im himel-
reich etc.

47 Vgl. S. 156 u. die Anmerkungen dort.

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