Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2023
— 2023(2024)
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https://doi.org/10.11588/diglit.71221#0127
DOI Kapitel:
A. Das akademische Jahr
DOI Kapitel:III. Veranstaltungen
DOI Kapitel:Gedenkfeier zum 100. Geburtstag von Altpräsident Albrecht Dihle
DOI Artikel:Markschies, Christoph Johannes: Antike und Christentum. Zu einer magistralen Dimension im Werk und Wirken von Albrecht Dihle (1923–2020)
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.71221#0127
- Titelblatt
- 5-10 Inhaltsverzeichnis
-
11-194
A. Das akademische Jahr
-
11-43
I. Jahresfeier am 24. Juni 2023
- 11-12 Begrüßung durch den Präsidenten Bernd Schneidmüller
- 13-17 "Politik braucht Wissenschaft". Grußwort der Ministerin Petra Olschowsk
- 18-21 Grußwort von Christoph Markschies, Präsident der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften
- 22-27 „Von Demut und vom Zweifeln in der Wissenschaft“. Bericht des Präsidenten
- 28-29 Kurzbericht der Sprecherin des WIN-Kollegs Katharina Jacob
- 30-42 Festvortrag von Matthias Kind: „Energieversorgung im Zeichen des Klimawandels“
- 43 Verleihung der Preise
-
44-110
II. Wissenschaftliche Vorträge
- 111-194 III. Veranstaltungen
-
11-43
I. Jahresfeier am 24. Juni 2023
- 195-246 B. Die Mitglieder
- 247-368 C. Die Forschungsvorhaben
-
369-430
D. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
-
369-383
I. Preise der Akademie
- 384 II. Die Junge Akademie|HAdW
-
385-413
III. Das WIN-Kolleg der Jungen Akademie|HAdW
- 386 Verzeichnis der WIN-Kollegiatinnen und -Kollegiaten des 7. Teilprogramms
- 387 Verzeichnis der WIN-Kollegiatinnen und -Kollegiaten des 8. Teilprogramms
- 388-392 Tag der interdisziplinären Wissenschaftskommunikation
- 393-403 Siebter Forschungsschwerpunkt. „Wie entscheiden Kollektive?“
- 404-413 Achter Forschungsschwerpunkt. „Stabilität und Instabilität von Zuständen – Schlüssel zum Verständnis von Umbrüchen, Wendepunkten und Übergangsphasen“
- 414-421 IV. Das Akademie-Kolleg der Jungen Akademie | HAdW
- 422-430 V. WIN-Konferenzen der Jungen Akademie | HAdW
-
369-383
I. Preise der Akademie
- 431-452 E. Anhang
Vortrag von Christoph Markschies
Indien - und auch wenn einzelne Themen wie die Frage nach der Entstehung des
Willens sich in seinem CEuvre durchhalten, interessierte sich Albrecht Dihle doch
immer wieder für Neues.
Ein letzter Punkt, an dem wir alle von Dihle lernen können, ist mir sehr
wichtig: Ich meine nicht nur seine persönliche Bescheidenheit und Demut (um
ein letztes Mal einen großen seiner Lexikonartikel anzuspielen), seine Hilfsbe-
reitschaft gegenüber Kolleginnen und Kollegen wie seine Sensibilität gegenüber
ostdeutschen und osteuropäischen Kollegen, sondern sein Vertrauen auf die zivi-
lisatorische Kraft der Einsichten des antiken Christentums. Ungeachtet aller Pro-
bleme, die viele Menschen in einem fast schon postchristlichen Zeitalter heute
mit der teleologischen Geschichtsbetrachtung von Dihle haben dürften, lohnt es,
seinen Impetus, mit dem er wieder und wieder die zivilisatorische Kraft des Chris-
tentums, den Realismus christlicher Ethik, betont, in Zeiten nicht zu vergessen, da
offenkundig an verschiedenen Orten unklar ist, ob wirklich die Zivilisation über
die Barbarei den Sieg davongetragen hat - auf diesen Punkt weist am Ende seines
beeindruckenden Nachrufs im Jahrbuch der Heidelberger Akademie auch Oliver
Primavesi hin41 und insofern freue ich mich, gemeinsam mit ihm an einen hoch
verehrten gemeinsamen Lehrer erinnern zu dürfen.
41 Vgl. Oliver Primavesi, „Nachruf auf Albrecht Dihle (28.3.1923-29.1.2020)," Heidelberger
Akademie der Wissenschaften Jahrbuch 2020, Heidelberg 2021, (88-120) 116 mit Anm. 133.
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Indien - und auch wenn einzelne Themen wie die Frage nach der Entstehung des
Willens sich in seinem CEuvre durchhalten, interessierte sich Albrecht Dihle doch
immer wieder für Neues.
Ein letzter Punkt, an dem wir alle von Dihle lernen können, ist mir sehr
wichtig: Ich meine nicht nur seine persönliche Bescheidenheit und Demut (um
ein letztes Mal einen großen seiner Lexikonartikel anzuspielen), seine Hilfsbe-
reitschaft gegenüber Kolleginnen und Kollegen wie seine Sensibilität gegenüber
ostdeutschen und osteuropäischen Kollegen, sondern sein Vertrauen auf die zivi-
lisatorische Kraft der Einsichten des antiken Christentums. Ungeachtet aller Pro-
bleme, die viele Menschen in einem fast schon postchristlichen Zeitalter heute
mit der teleologischen Geschichtsbetrachtung von Dihle haben dürften, lohnt es,
seinen Impetus, mit dem er wieder und wieder die zivilisatorische Kraft des Chris-
tentums, den Realismus christlicher Ethik, betont, in Zeiten nicht zu vergessen, da
offenkundig an verschiedenen Orten unklar ist, ob wirklich die Zivilisation über
die Barbarei den Sieg davongetragen hat - auf diesen Punkt weist am Ende seines
beeindruckenden Nachrufs im Jahrbuch der Heidelberger Akademie auch Oliver
Primavesi hin41 und insofern freue ich mich, gemeinsam mit ihm an einen hoch
verehrten gemeinsamen Lehrer erinnern zu dürfen.
41 Vgl. Oliver Primavesi, „Nachruf auf Albrecht Dihle (28.3.1923-29.1.2020)," Heidelberger
Akademie der Wissenschaften Jahrbuch 2020, Heidelberg 2021, (88-120) 116 mit Anm. 133.
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