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Kreative Impulse. Innovations- und Transferleistungen religiöser Gemeinschaften im mittelalterlichen Europa <Veranstaltung, 2019, Heidelberg>; Burkhardt, Julia [Hrsg.]
Kreative Impulse und Innovationsleistungen religiöser Gemeinschaften im mittelalterlichen Europa — Klöster als Innovationslabore, Band 9: Regensburg: Schnell + Steiner, 2021

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https://doi.org/10.11588/diglit.72131#0034
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Innovationsleistungen religiöser Gemeinschaften im Mittelalter 1 33

geographisch einen ganz anderen Fokus hat: Zurek nimmt Klöster im spätmit-
telalterlichen Prag in den Blick und zeichnet die vielfältigen Beziehungen zwi-
schen dem Königshof Karls IV. und Prager Klöstern bzw. Religiösen nach. So
gelingt es ihm, den zentralen Stellenwert und die Funktion von Prager Klöstern
als „Orte des Wissens" aufzuzeigen. Die hier anklingenden Dimensionen klös-
terlicher „Sprechautorität" führt Eva Schlotheuber in einem Panorama klös-
terlicher Wissenszugänge, Selbstbilder sowie Fremdzuschreibungen zusammen.
Ausgehend von Chancen und Grenzen des monastischen Wissensraums behan-
delt ihr Essay die gesellschaftliche Wirkmacht von Religiösen. Erst der privile-
gierte Wissenszugang von Nonnen und Mönchen machte sie zu Expertinnen und
Experten „für das Erkennen der göttlichen Ordnung". Aus dieser Funktion leitet
Schlotheuber eine besondere Verantwortung für die Laiengesellschaft ab:
Durch die Erfüllung religiöser und karitativer Angebote sowie Funktionen als
Ratgeber trugen Nonnen und Mönche neue Gesellschaftsentwürfe in die Welt.
Innovations- und Transferleistungen religiöser Gemeinschaften im europäi-
schen Mittelalter lassen sich, so zeigt unser kursorischer Rundblick, in ganz
unterschiedlichen Bereichen ausmachen. Unabhängig davon, ob „kreative Im-
pulse" immer zu nachhaltigen Innovationen führten, ist die Dynamik der sozi-
alen, politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklungen, die in mit-
telalterlichen Klöstern angestoßen wurden, unbestreitbar.
Ebenso unbestreitbar ist, dass sich der Erfolg gemeinsamen Handelns immer
am Zusammenwirken eines „Ganzen" bemisst. Das erfahren wir immer wieder
in unserem Heidelberger Forschungsteam. Unser besonderer Dank für die Un-
terstützung der Tagungsorganisation sowie der Druckvorbereitung dieses Ban-
des gilt (in alphabetischer Reihenfolge) Rouven Bälz, Timon Grüninger, Wende-
lin Kiefer, Isabel Kimpel, Tamara Klaric, Asya Kurtuldu und Andreas Müller.
Bernd Schneidmüller und Stefan Weinfurter (f) haben uns bei der Konzeption
der Tagung zur Seite gestanden; unsere Dresdener Projektpartner Mirko Brei-
tenstein, Gert Melville und Jörg Sonntag waren „kreative Impulsgeber" in jeder
Hinsicht. Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften und das Team der
Geschäftsstelle haben den wissenschaftlichen Diskussionen bei unserer Tagung
einen inspirierenden Rahmen geboten. Unser Dank gilt Bernd Schneidmüller
und Gert Melville für die Aufnahme in die Reihe „Klöster als Innovations-
labore" sowie dem Verlag Schnell und Steiner für die fachkundige Betreuung.
Mit diesem Band wird, so hoffen wir, das Themenfeld klösterlicher Impulse und
Innovationen an Tiefe und Schärfe gewonnen haben. Das würde der ungebro-
chenen Faszinationskraft des Themas Rechnung tragen. Ob im Mittelalter oder
heute: Innovationen bewegen die Welt - und unsere Köpfe.
 
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