Zur Montantätigkeit der Walkenrieder Zisterzienser im Westharz 1 207
agrarisch genutzten Westteil (den eigentlichen Grangienhof mit dem Land west-
lich der heutigen Flurgrenze zwischen Kirchberg und Fürstenhagen einerseits
und Münchehof andererseits, dazu Torneberg, Rodenberg und Holenberg) be-
traf und nach weiteren Verkäufen der Seesen-Lautenthaler Forsten erfolgte in
den Jahren von 1367 bis 1381 noch einmal ein teilweiser Rückkauf der Lände-
reien. 1445-1447 wurden sie, diesmal unter Einschluss von Münchehof und
Pandelbachforst, dann für 900 Rheinische Gulden endgültig an die Herzöge von
Braunschweig-Wolfenbüttel abgestoßen. In der vorliegenden Verkaufserlaubnis
des Generalkapitels von 1345 werden die hundert Jahre zuvor hoch lukrativen
Besitzungen bereits als minus utiles bezeichnet, neben den oben genannten
Gründen spielte dabei sicherlich auch eine Rolle, dass sie relativ weit entfernt
vom Mutterkloster lagen.48
48 Urkundenbuch des Klosters Walkenried (wie Anm. 25), Bd. 2, Nr. 1092 (Walkenried erbittet
vom Generalkapitel die Erlaubnis zur Veräußerung der Grangie Immedeshusen, vom 12. Mai
1344, als Grund werden u. a. auch die geringe Qualität des Ackerbodens und häufige Fehden
angegeben: propter malum statum terrae, qui in ipsa superhabundat fere und propter pericu-
losum statum terrae, in qua dicta bona sunt situata); Nr. 1102 (Abt Johannes von Citeaux
gestattet Veräußerung, vom 17. September 1345); Nr. 1277 (Gehölz Edekesberg im Pandel-
bachforst wieder in Walkenrieder Besitz, Ritter Basilius von Freden verspricht, Rechte des
Klosters daran zu achten, vom 25. Januar 1425; Begünstigter ist ausdrücklich dat Godeshus
to Walkenrede unde [der] Hoff Ympteshusen, vertreten durch Erberlde, [den] Hofemester to
Ymptishuseri); Nr. 1349 (Abt Johann von Morimond gestattet Walkenried die Veräußerung
von Immedeshusen an die Herzöge von Braunschweig-Wolfenbüttel, vom 17. Mai 1447). Zum
ersten Verkauf von 1345 an die Herzöge von Braunschweig-Göttingen siehe Uhde, Die
Gutswirtschaft (wie Anm. 10), S. 228-235 („Zweifellos haben auf Seiten der Mönche [als
Gründe für den Verkauf] aber auch die Erschwerungen mitgewirkt, die etwa seit 1340 dem
Bergbau im Rammelsberg durch Grubeneinstürze und Wasserzuflüsse erwuchsen. Für seine
Beteiligung am Rammelsberg könnte 1344 Walkenried die Mutlosigkeit befallen haben.
Oder die Mönche hatten damals zur Sicherung und Rettung ihrer Gruben im Rammelsberg
[...] so kostspielige Versuche unternommen, daß sie sich jetzt durch weiteren Finanzbedarf
zum Verkauf der Grangie gezwungen sahen. 1344/45 sah sich das Kloster offenbar weitge-
hend auf seine Gruben im Innerstetal verwiesen. Dafür, daß es diese weiterbetreiben wollte,
spricht deutlich, daß es den Münchehof mit den dortigen Hüttenbetrieben, die Hütten an der
Nette und den Pandelbachforst nicht mit abgab. Alsbald kann dann aber auch diese Betriebe
die Pest getroffen haben." Ebd., S. 229-230, dort auch detaillierte Bezeichnung der jeweils
verkauften Flurstücke; zum Rückkauf der Grangie durch Walkenried 1367 und 1381 ebd.,
S. 236-239; zum zweiten und endgültigen Verkauf der Grangie 1445 an die Herzöge von
Braunschweig-Wolfenbüttel ebd., S. 240-244, dort auch mehrere Urkunden (vom 22. August
1445; vom 2. Februar 1446), die später im Urkundenbuch des Klosters Walkenried (wie
Anm. 25) fehlen! Zu den Motiven des Verkaufes heißt es auch hier: „Nachdem davon ausge-
gangen werden kann, daß Walkenried zur Erwerbung und Herausbildung der Grangie um
das Jahr 1225 in erster Linie durch sein Interesse am Bergbau veranlaßt wurde, liegt es nahe,
einen Zusammenhang des Verkaufes im Jahre 1445 mit einem Tiefstände des Bergbaues an-
zunehmen. Für den Rammelsberg ist ein solcher Tiefstand zweifellos gegeben. An der Ge-
werkschaft, die sich dort 1418 zur Sümpfung der Gruben bildete, beteiligte sich Walkenried
agrarisch genutzten Westteil (den eigentlichen Grangienhof mit dem Land west-
lich der heutigen Flurgrenze zwischen Kirchberg und Fürstenhagen einerseits
und Münchehof andererseits, dazu Torneberg, Rodenberg und Holenberg) be-
traf und nach weiteren Verkäufen der Seesen-Lautenthaler Forsten erfolgte in
den Jahren von 1367 bis 1381 noch einmal ein teilweiser Rückkauf der Lände-
reien. 1445-1447 wurden sie, diesmal unter Einschluss von Münchehof und
Pandelbachforst, dann für 900 Rheinische Gulden endgültig an die Herzöge von
Braunschweig-Wolfenbüttel abgestoßen. In der vorliegenden Verkaufserlaubnis
des Generalkapitels von 1345 werden die hundert Jahre zuvor hoch lukrativen
Besitzungen bereits als minus utiles bezeichnet, neben den oben genannten
Gründen spielte dabei sicherlich auch eine Rolle, dass sie relativ weit entfernt
vom Mutterkloster lagen.48
48 Urkundenbuch des Klosters Walkenried (wie Anm. 25), Bd. 2, Nr. 1092 (Walkenried erbittet
vom Generalkapitel die Erlaubnis zur Veräußerung der Grangie Immedeshusen, vom 12. Mai
1344, als Grund werden u. a. auch die geringe Qualität des Ackerbodens und häufige Fehden
angegeben: propter malum statum terrae, qui in ipsa superhabundat fere und propter pericu-
losum statum terrae, in qua dicta bona sunt situata); Nr. 1102 (Abt Johannes von Citeaux
gestattet Veräußerung, vom 17. September 1345); Nr. 1277 (Gehölz Edekesberg im Pandel-
bachforst wieder in Walkenrieder Besitz, Ritter Basilius von Freden verspricht, Rechte des
Klosters daran zu achten, vom 25. Januar 1425; Begünstigter ist ausdrücklich dat Godeshus
to Walkenrede unde [der] Hoff Ympteshusen, vertreten durch Erberlde, [den] Hofemester to
Ymptishuseri); Nr. 1349 (Abt Johann von Morimond gestattet Walkenried die Veräußerung
von Immedeshusen an die Herzöge von Braunschweig-Wolfenbüttel, vom 17. Mai 1447). Zum
ersten Verkauf von 1345 an die Herzöge von Braunschweig-Göttingen siehe Uhde, Die
Gutswirtschaft (wie Anm. 10), S. 228-235 („Zweifellos haben auf Seiten der Mönche [als
Gründe für den Verkauf] aber auch die Erschwerungen mitgewirkt, die etwa seit 1340 dem
Bergbau im Rammelsberg durch Grubeneinstürze und Wasserzuflüsse erwuchsen. Für seine
Beteiligung am Rammelsberg könnte 1344 Walkenried die Mutlosigkeit befallen haben.
Oder die Mönche hatten damals zur Sicherung und Rettung ihrer Gruben im Rammelsberg
[...] so kostspielige Versuche unternommen, daß sie sich jetzt durch weiteren Finanzbedarf
zum Verkauf der Grangie gezwungen sahen. 1344/45 sah sich das Kloster offenbar weitge-
hend auf seine Gruben im Innerstetal verwiesen. Dafür, daß es diese weiterbetreiben wollte,
spricht deutlich, daß es den Münchehof mit den dortigen Hüttenbetrieben, die Hütten an der
Nette und den Pandelbachforst nicht mit abgab. Alsbald kann dann aber auch diese Betriebe
die Pest getroffen haben." Ebd., S. 229-230, dort auch detaillierte Bezeichnung der jeweils
verkauften Flurstücke; zum Rückkauf der Grangie durch Walkenried 1367 und 1381 ebd.,
S. 236-239; zum zweiten und endgültigen Verkauf der Grangie 1445 an die Herzöge von
Braunschweig-Wolfenbüttel ebd., S. 240-244, dort auch mehrere Urkunden (vom 22. August
1445; vom 2. Februar 1446), die später im Urkundenbuch des Klosters Walkenried (wie
Anm. 25) fehlen! Zu den Motiven des Verkaufes heißt es auch hier: „Nachdem davon ausge-
gangen werden kann, daß Walkenried zur Erwerbung und Herausbildung der Grangie um
das Jahr 1225 in erster Linie durch sein Interesse am Bergbau veranlaßt wurde, liegt es nahe,
einen Zusammenhang des Verkaufes im Jahre 1445 mit einem Tiefstände des Bergbaues an-
zunehmen. Für den Rammelsberg ist ein solcher Tiefstand zweifellos gegeben. An der Ge-
werkschaft, die sich dort 1418 zur Sümpfung der Gruben bildete, beteiligte sich Walkenried