278 I Andreas Rehberg
Ansehen des hl. Franziskus wurde auch Klara (Chiara) von Assisi in Rom bekannt.
Als erster Konvent schloss sich die Gemeinschaft von SS. Cosma e Damiano
(S. Cosimato)20 am Rande des Stadtteils (rione) Trastevere ihrer Bewegung an.21
II. Die Klostergründungen der Colonna
Vor einiger Zeit hat man festgestellt, dass - abgesehen von der Besetzung der
Position der Äbtissin - die Präsenz des römischen Baronaladels in den Frauen-
klöstern Roms nicht sehr stark gewesen sei.22 Doch muss man die Situation von
Kloster zu Kloster überprüfen, da die Bedeutung dieser Institute für die einzel-
nen Familien stark schwanken konnte. Das Interesse der Baronalgeschlechter,
ihnen eigene Töchter zuzuführen, war auch von ihrer jeweiligen wirtschaftli-
chen Stärke abhängig.23 Auch sollte man keineswegs vorschnell die Rechnung
aufmachen, dass der Adel bei der Übergabe der Töchter an Klöster diese einfach
materiell versorgen und womöglich noch bei der Mitgift habe sparen wollen.24
20 In den Konvent von SS. Cosma e Damiano, der zuvor ein Benediktinerkloster gewesen war,
führte wohl Gregor IX. Nonnen ein, die zunächst keine Verbindung zu Klara hatten. Siehe
zu diesem Konvent Brentano, Rome before Avignon (wie Anm. 10), S. 247-257; Joan Bar-
clay LLOYD/Karin Bull-Simonsen Einaudi, SS. Cosma e Damiano in Mica Aurea. Archi-
tettura, storia e storiografia di un monastero romano soppresso (Miscellanea della Societä
Romana di Storia Patria 38), Roma 1998; Kate Lowe, Artistic Patronage at the Clarissan
Convent of San Cosimato in Trastevere, 1400-1600, in: Papers of the British School at Rome
69 (2001), S. 273-297; ,San Chosm'e Damiano e '1 suo bel monasterio ...': il complesso monu-
mentale di San Cosimato ieri, oggi, domani. Un itinerario tra le memorie ed i tesori del Vene-
rabile Monastero dei Santi Cosma e Damiano in Mica Aurea, hg. von Gemma Guerrini
FERRi/Joan Barclay Lloyd, Roma 2013; Roest, Order and Disorder (wie Anm. 16), S. 81
Anm. 12 (der Konvent in Trastevere habe zu den „Damianite houses" gezählt). Knapp zum
Anschluss des Konvents an die Observanz äußert sich ebd. S. 246.
21 Man vergleiche allgemein die Expansion der Franziskaner in der Ewigen Stadt: Giulia Baro-
ne, Il monachesimo romano: un'identitä sbiadita, in: Roma religiosa. Monasteri e cittä (wie
Anm. 1), S. 263-270. Online verfügbar unter: https://doi.org/10.6092/1593-2214/5629 (zu-
l etzt abgerufen am 25.01.2020) und Alfonso Marini, Le fondazioni francescane femminili
nel Lazio nel Duecento, in Collectanea Franciscana 63 (1993), S. 71-96.
22 Carocci, Baroni (wie Anm. 6), S. 162f.
23 So stellt Carocci, Baroni (wie Anm. 6), S. 163 fest, dass sich unter den Nonnen oft Angehö-
rige ärmerer Seitenlinien („dei rami meno abbienti") befanden.
24 Siehe zu dem keineswegs überwiegenden Motiv des Versorgungsdenkens beim Klosterein-
tritt Reinhard Domanegg, Die adelige Frau im geistlichen Stand im Spätmittelalter am Bei-
spiel der Markgräfin Dorothea von Brandenburg, in: historia.scribere 2 (2010), S. 325-338.
Online verfügbar unter: http://historia.scribere.at (zuletzt abgerufen am 30.01.2020); Clau-
dia Moddelmog, Die Klarissen von Königsfelden und ihre Verwandten. Beziehungen und
Besitz, in: Königsmord, Kloster, Klinik: Königsfelden, hg. von Simon TEUSCHER/Claudia
Moddelmog, Baden 2012, S. 128-169, hier S. 144, S. 147-149.
Ansehen des hl. Franziskus wurde auch Klara (Chiara) von Assisi in Rom bekannt.
Als erster Konvent schloss sich die Gemeinschaft von SS. Cosma e Damiano
(S. Cosimato)20 am Rande des Stadtteils (rione) Trastevere ihrer Bewegung an.21
II. Die Klostergründungen der Colonna
Vor einiger Zeit hat man festgestellt, dass - abgesehen von der Besetzung der
Position der Äbtissin - die Präsenz des römischen Baronaladels in den Frauen-
klöstern Roms nicht sehr stark gewesen sei.22 Doch muss man die Situation von
Kloster zu Kloster überprüfen, da die Bedeutung dieser Institute für die einzel-
nen Familien stark schwanken konnte. Das Interesse der Baronalgeschlechter,
ihnen eigene Töchter zuzuführen, war auch von ihrer jeweiligen wirtschaftli-
chen Stärke abhängig.23 Auch sollte man keineswegs vorschnell die Rechnung
aufmachen, dass der Adel bei der Übergabe der Töchter an Klöster diese einfach
materiell versorgen und womöglich noch bei der Mitgift habe sparen wollen.24
20 In den Konvent von SS. Cosma e Damiano, der zuvor ein Benediktinerkloster gewesen war,
führte wohl Gregor IX. Nonnen ein, die zunächst keine Verbindung zu Klara hatten. Siehe
zu diesem Konvent Brentano, Rome before Avignon (wie Anm. 10), S. 247-257; Joan Bar-
clay LLOYD/Karin Bull-Simonsen Einaudi, SS. Cosma e Damiano in Mica Aurea. Archi-
tettura, storia e storiografia di un monastero romano soppresso (Miscellanea della Societä
Romana di Storia Patria 38), Roma 1998; Kate Lowe, Artistic Patronage at the Clarissan
Convent of San Cosimato in Trastevere, 1400-1600, in: Papers of the British School at Rome
69 (2001), S. 273-297; ,San Chosm'e Damiano e '1 suo bel monasterio ...': il complesso monu-
mentale di San Cosimato ieri, oggi, domani. Un itinerario tra le memorie ed i tesori del Vene-
rabile Monastero dei Santi Cosma e Damiano in Mica Aurea, hg. von Gemma Guerrini
FERRi/Joan Barclay Lloyd, Roma 2013; Roest, Order and Disorder (wie Anm. 16), S. 81
Anm. 12 (der Konvent in Trastevere habe zu den „Damianite houses" gezählt). Knapp zum
Anschluss des Konvents an die Observanz äußert sich ebd. S. 246.
21 Man vergleiche allgemein die Expansion der Franziskaner in der Ewigen Stadt: Giulia Baro-
ne, Il monachesimo romano: un'identitä sbiadita, in: Roma religiosa. Monasteri e cittä (wie
Anm. 1), S. 263-270. Online verfügbar unter: https://doi.org/10.6092/1593-2214/5629 (zu-
l etzt abgerufen am 25.01.2020) und Alfonso Marini, Le fondazioni francescane femminili
nel Lazio nel Duecento, in Collectanea Franciscana 63 (1993), S. 71-96.
22 Carocci, Baroni (wie Anm. 6), S. 162f.
23 So stellt Carocci, Baroni (wie Anm. 6), S. 163 fest, dass sich unter den Nonnen oft Angehö-
rige ärmerer Seitenlinien („dei rami meno abbienti") befanden.
24 Siehe zu dem keineswegs überwiegenden Motiv des Versorgungsdenkens beim Klosterein-
tritt Reinhard Domanegg, Die adelige Frau im geistlichen Stand im Spätmittelalter am Bei-
spiel der Markgräfin Dorothea von Brandenburg, in: historia.scribere 2 (2010), S. 325-338.
Online verfügbar unter: http://historia.scribere.at (zuletzt abgerufen am 30.01.2020); Clau-
dia Moddelmog, Die Klarissen von Königsfelden und ihre Verwandten. Beziehungen und
Besitz, in: Königsmord, Kloster, Klinik: Königsfelden, hg. von Simon TEUSCHER/Claudia
Moddelmog, Baden 2012, S. 128-169, hier S. 144, S. 147-149.