VERANTWORTUNG
159
wol wissen zu halten. Das bitt ich sye umb Christus willen mit höchstem
fleiß.
Uff den Ersten artickel, das man in schylt
ein ußgeloffenen münch.
5 Diser artickel ist falsch und mir mit lugen zugemessen. | Dann ich nit
allein kein verlauffener münch (das doch bey woren christen mer ein
eer dann ein schand wer, nit weniger dann so einer ein verlauffener
jud gescholten würd, der von juden zu Christlichem glauben were
getretten), sonder nye kein münch gewesen bin15, wiewol ich bitz ins
10 fünfftzehend jar ein Predigerkutten hab antragen. Und diß ist also
rechtlich erkant worden durch den erwürdigen und gelerten herren
Antonium16, götlicher schrifft Doctor und Weyhbischoff zu Speir, ver-
ordneten richter durch den hochgebornen Fürsten Bischoff zu Speir,
dem der Bapst die sach zu richten befolhen hat. Welcher herr Antoni
15 auch die Prediger Münch, mein gegentheil, durch ein Notarium citiert
und nach erfarnem grundt der sachen erkent hat, das ich nichts weder
Predigerorden noch ander Münchery zu thun bin und mit recht in auch
nye verpflicht gewesen sey. So dan nun mit Recht und auß befelch,
der doch bey mein mißgünstigen unwidersprochen sein sol, erkant
20 offentlich und gesprochen ist, das ich nye kein Münch gewesen sey,
des über sigel und brieff darüber gegeben, noch vil erlicher lebendiger
zeügen seint, wie dörffen sye mir dann zumessen, ich sey ein verloffener
münch? Und dise antwort gib ich den Papisten.
Antwort für die Christen.
25 Den Christen will ich weyteren bescheyt geben. Als ich meines alters
bin gewesen xv jar, hat sichs begeben, das die predigermünch, die sich
die reformierten nennen, haben ingenommen das predigercloster zu
Schietstat I7, deren unerkanter schein und gleissen hat bewegt mein
großvatter Claus Butzer, der gott befolhen ist, das er mir darinzukummen
30 ryete, und dieweil er mich erzogen hat, gäntzlich von mir haben wolt
oder zu der leer mir kein hülffe nymermer thun, dann er ab der gemeynen
Priester leben, das er dann sähe der leer Christi ungemeß, ein solches
abscheühen trüg, das er mir zu solchem standt in keinem weg wollte
beroten sein. Bey den münchen, so sich reformiert | rhümen, meynt er,
15. B. behauptet, nie Mönch gewesen zu sein, mit der Begründung, daß bei ihm
die Voraussetzungen des Mönchtums nicht zutrafen und er trotz der Kutte kein
rechtmäßiges Gelübde abgelegt hätte. Vgl. Anlage 2, S. 285fr.
16. Über den Weihbischof von Speyer Antonius Engelbrecht, der später evan-
gelischer Prediger in Straßburg wurde, vgl. Adam, S. 69. Über das Verfahren zu B.s
Freigabe aus dem Orden s. Anlage 2, S. 285 ff.
17. Vgl. Adam: Territorien, S. 414fr.
A 3 b
Butzer den München
nichtzpflichtig.
A 4 a
159
wol wissen zu halten. Das bitt ich sye umb Christus willen mit höchstem
fleiß.
Uff den Ersten artickel, das man in schylt
ein ußgeloffenen münch.
5 Diser artickel ist falsch und mir mit lugen zugemessen. | Dann ich nit
allein kein verlauffener münch (das doch bey woren christen mer ein
eer dann ein schand wer, nit weniger dann so einer ein verlauffener
jud gescholten würd, der von juden zu Christlichem glauben were
getretten), sonder nye kein münch gewesen bin15, wiewol ich bitz ins
10 fünfftzehend jar ein Predigerkutten hab antragen. Und diß ist also
rechtlich erkant worden durch den erwürdigen und gelerten herren
Antonium16, götlicher schrifft Doctor und Weyhbischoff zu Speir, ver-
ordneten richter durch den hochgebornen Fürsten Bischoff zu Speir,
dem der Bapst die sach zu richten befolhen hat. Welcher herr Antoni
15 auch die Prediger Münch, mein gegentheil, durch ein Notarium citiert
und nach erfarnem grundt der sachen erkent hat, das ich nichts weder
Predigerorden noch ander Münchery zu thun bin und mit recht in auch
nye verpflicht gewesen sey. So dan nun mit Recht und auß befelch,
der doch bey mein mißgünstigen unwidersprochen sein sol, erkant
20 offentlich und gesprochen ist, das ich nye kein Münch gewesen sey,
des über sigel und brieff darüber gegeben, noch vil erlicher lebendiger
zeügen seint, wie dörffen sye mir dann zumessen, ich sey ein verloffener
münch? Und dise antwort gib ich den Papisten.
Antwort für die Christen.
25 Den Christen will ich weyteren bescheyt geben. Als ich meines alters
bin gewesen xv jar, hat sichs begeben, das die predigermünch, die sich
die reformierten nennen, haben ingenommen das predigercloster zu
Schietstat I7, deren unerkanter schein und gleissen hat bewegt mein
großvatter Claus Butzer, der gott befolhen ist, das er mir darinzukummen
30 ryete, und dieweil er mich erzogen hat, gäntzlich von mir haben wolt
oder zu der leer mir kein hülffe nymermer thun, dann er ab der gemeynen
Priester leben, das er dann sähe der leer Christi ungemeß, ein solches
abscheühen trüg, das er mir zu solchem standt in keinem weg wollte
beroten sein. Bey den münchen, so sich reformiert | rhümen, meynt er,
15. B. behauptet, nie Mönch gewesen zu sein, mit der Begründung, daß bei ihm
die Voraussetzungen des Mönchtums nicht zutrafen und er trotz der Kutte kein
rechtmäßiges Gelübde abgelegt hätte. Vgl. Anlage 2, S. 285fr.
16. Über den Weihbischof von Speyer Antonius Engelbrecht, der später evan-
gelischer Prediger in Straßburg wurde, vgl. Adam, S. 69. Über das Verfahren zu B.s
Freigabe aus dem Orden s. Anlage 2, S. 285 ff.
17. Vgl. Adam: Territorien, S. 414fr.
A 3 b
Butzer den München
nichtzpflichtig.
A 4 a