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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 1): Frühschriften 1520 - 1524 — Gütersloh, 1960

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https://doi.org/10.11588/diglit.29138#0307
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ANLAGEN UND GUTACHTEN

303
andern puncten offentlich andere ler, stot mir zu, das ich mich zu vor
solchem gemeß halte, vnd dieweil frembde das burgrecht begeren vnd
annemen, gepurt sich solchs mir fil mer, der ich mein vater hie hab4.
So hab ich kein hendel oder geschefft mit ieman, wie sich dan dise zeyt,
5 die ich aneinander hie gewont hab, etwas uber ein halb jar, wol be-
schynen hat. vnd ob ieman vermeinen wolt, etwas gegen mir zu haben,
des ich doch in der welt nieman weiß, so beger ich laut e.g. articel ge-
halten werden5, nemlich das ir, m.g.h., euch der hendel, so mir, eh ich
zu burger angenomen byn, zugestanden weren, nichs annemen, wie ich
10 auch des wort gotes halb, das ich ler, vnd alles, das ich druff biss her
gehandelt hab oder noch handlen mochte, kein andern schirm dan vor
gewalt beger, wie ir dan ein jeden in e.g. stat beschirmen, Also bitt ich
nun e. g. uffs unterthenigst vnd demutigst, | dieweil mich hie zu dringt f° 1 v
das gotlich recht vnd an mir kein hindernuß nit ist vnd mir ubel an
15 stund, lenger also wie ein abgesundert schoff gon, gleich als weigert ich
mich gemeiner burgerlicher gehorssam wider das gepot gotes oder wer
nit alss gut, das man mich solte zu eim burger annemen, der ich mich
doch zu vor vor e.g. erbotten hab, mein leer vnd leben der maßen vnd
mit dem beding zu verantworten gegen meniglich, wo erfunden wurd,
20 das ich anders dan christlich handlete, das man mich an meinem leib
straffe6: das e.g. mir gnediglich gunnen wöll meins vaters burgrecht;
will ich mich aller burgerlichen gepur und gehorsam halten, meins ver-
möges zu allen burgerlichen diensten befleißen und bereyt sein, bitt,
e.g. wölle mir vff dise mein billige bit ein gnedig antwort laßen wider-
25 faren.
E.g. undertheniger vnd gehorsamer
Martinus Bucerus.
4. B.s Vater siedelte 1501 nach Straßburg über; vgl. Eells, S. 433, Anm. 7.
5. »Articul der Priester, so das Burgrecht kauffen oder empfahen«, 13. Juni 1523
(Straßburg, Thomas-Archiv Nr. 87 und Nr. 170): »... hat er (scl. der Priester, der
das Burgrecht erwirbt) ein vorgehenden Krieg, dar zu soll man inn weder berahten
noch beholffen sein ...«
6. Vgl. Anlage 4, S. 295.
 
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