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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 1): Frühschriften 1520 - 1524 — Gütersloh, 1960

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https://doi.org/10.11588/diglit.29138#0454
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MARTIN BUCERS FRÜHSCHRIFTEN

köchingentgegen, die besycht im den prunnen im seckelh21, so hat er
darnach der kirchengnugi: denn so stelt er sich für die kromlädenk, dal
studiert er alle menschen auß, wer auff und nyder gatm. oder setztnsich
ainer inßo weinhauß, woper seinsq fugs22 findt, dar lernt er rechnen
und müntz kennen auf der karten oder wirffel. leüt man dannt zu vigilg23,
trägt er nit vil, so bleibt er sytzen, trägt es aber etwas guts. So laufft er
fluchs in die kirchen wie ain wolff inu schaffstalv | Sobaldw er die presenß
ergreyfftx, so zapffty24 er sich bald wider darvon den nächsten [weg]
widerz zu seinen kundena25, den bringt er ain neüsb geltlinc, dad betet
er die vigilg selb vierte. Sitzt darnach, fülltfsich biß mitternacht, das
man in haym füerenh muß: am morgen sichti er wie ain abgestochner
kalbskopf. ist dann sunst ain ander so erber, der söllichs) nit thut und |
bleybtk dahayml, so hat er sunst seinmkirchtag mit seinern gertraud-
teno26, die ist her im hauß, gatp zuq kirchen und straßr her brangen,
als ob sy mein fraw richterin sey, wär sy nits kendt, der hatst für27erber,
so sy schonudarvor vill stäl durchloffenv hatt, die ist geschickt zu
gaistlichaitw, der pfründ gut und gültx zu verzeren. sölichsz ist dann
ewer aller arbeit. < schaw dann ainer, wie ir so erbera ainsb tayls geklaydtc
daher gondd, mit außgeschnyttn schuchene und lappetten28 barettenf
wie die lantzknecht.> meer will ich eüch sagen: als ich kürtzlich von
geschäffth wegen zu Worms geweseni bin, dajk hab ich vil seltzmaner
wunder gesehenl mitt grossem gebrengm der gaistlichen, deßgleich von
unzimlichemn fressen und zutrincken an iren höfen, das mich warlich
zu grob gedauchto. so hab ich gehörtp ,das die Römer, so da gelegen

g) köchen EM. - h) beuttel M. - i) genug CGK. - j) am Rande: Spatziren E
(M). - k) kramladen GIM. - 1) do DL. - m) gät CL. - n) setz D. - o) in das L. -
p) wa D. - q) seines I. - r) do L. - s) am Rande: Kirchgang. EM. - t) denn K. -
u) in ein L. - v) schoffstal D. - w) sobalde I. - x) ergrifft M. - y) drollt EM. -
z) negsten wech widder I. - a) kinden K. - b) newes GIL. - c) geltleyn EM. -
d) do L. - e) salbviert D. - f) fult CK; fülleth G; fulleth I. - g) am Rande:
Fullerey. EM. - h) fyeren BD; furen CEIKM; fieren F. - i) sich F. - j) sollichs
FGIKM; sölliches L. - k) bleybet I. - 1) doheim LM. - m) ain B (DGIM). -
n) syner I. - o) Elßen EM. - p) gät L. - q) zur K. - r) strassen L. - s) nicht
Gl. - t) hat sie L. - z) schön EM. - v) durchlauffen GHIKL. - w) geysthlickeit
Gl. - x) gelt E; gilt H. - y) am Rande: Kleydung. EM. - z) solichs FGIKLM. -
a) sie so erbar CK. - b) eines L. - c) gecleidet I. - d) gand Gl; geen L. -
e) schüchen EM; schuhen FL; schuwen I. - f) baretter F.; Bareytten Gl; birreten L.
- g) am Rande: Wormbs. EM. - h) gescheffte I; geschefftz L. - i) gewesen F. -
j) ja EM. - k) do L. - 1) gsehen BEFHM. - m) breng FL. - n) unzimlichen I. -
o) daucht L. - p) gehort CK; ghört H. - q) am Rande: Römer. E (M).

2i. Vgl. Götze, ARG 4, 47.
23. Totenamt.
25. Bekannten.
27. Der hält sie für.

22. Zu ihm passend.
24. Sich wegstehlen.
26. Haushälterin.
28. Mit Fransen verziert.
 
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