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12. GUTACHTEN FUR DEN ULMER RAT
inn die eh1 kommen1, vnnd schreibt, »bulerey zu vermeiden, habei ieder sem weib,
iede iren man«2.
Also würdt nun summa summarum sein, wo ieman, kder der eh bedarff1, erbar zule-
ben^, seines gemahels, das 1mm ehliche gunst vnnd dienst leyste, beraubt würdt -
mdas kumme dann herm auß was wol- oder übelhandlung, auß was gewalt oder leibs
vnuermoglikeyt, wien solichs imer mehr°3 kommenn kan - das als dan wol alle weg
vnnd mittel, so imer thunlichp, sollen versuchet vnnd furgenommen werden, so lang
zwey, die inn der eh einmal byeinander gewesen, noch leben vnnd qdes by recht er-
barem verstand^ hoffnung sein mag, das mann sie zu recht ehhcher gemeynschafft
wider bringer; Wo aber solichs entweders gar nit meer zu verhoffen oder so mißlich
ist vnnd besserung so lang verzogen4 würdt, das sein war chnsthcher verstandt5 der
zucht vnnd erbarkeyt ^bei den verlassenerü ubesorgen muß", das mann solichen die
eh mit anderen5 eygentlichv keins wegs abschlagew, Dann soliche ie6 xkeyne eh-
lichex gemahel haben, bülerey^ zu vermeiden. So hat aber I 92 v I Gott geordnet, das
ein ieder sem weib habe, iede iren man vnnd dasz, die bulereya zu vermeiden7, bWie-
wol auch vnnd furnemlicher^, wie oben8 anzeyget, gunst, heb, freintschafft, dienst
vnnd hilff dieses lebens by den menschen durch einanderc9 zu fürderen. Darumb
schlecht10: wer mt hat vnnd darffe11, dem müß man geben, dan Got selb sagt, das nit
haben inn diserd sachen by denen, die nit an der natur vnuermöghch odere zu höhe-
rem berufft seind12, seye1 nit güt13. Nün hat aber gder jeg14 nit, dem sem gemahel
j) habe ein: Ed. 3. - W)-k) fehlt in Ed. 1-3. - 1) bedürfftig: b.
m) —m) Es khome daher: b; das kome daher: Ed. 1—3.
n) übergeschr. und eingewiesen m a; fehlt m b. — o) fehlt m b. — p) müglich: Ed. 1 — 3.
q) —q) dessen bey rechtem erbarem verstanndt: b; des bey recht erbaren Leuten: Ed. 1—3; des:
korr. aus: das: a.
r) bringen: b. — s)—s) ware Chnsthche Leute: Ed. 1—3.
t)—t) vor dem Zeilenanfang erg. m a; fehlt m b. — u)—u) sorgen tragen müssten: Ed. 1—3.
v) einzugehen: Ed. 1—3. - w) abschlagen: b. — x)—x) kainen Eehchen: b.
y) hurerey: Ed. 1—3. — z) übergeschr. und eingewiesen m a.
a) hurerey: Ed. 1—3. — b)—b) wiewol auch vnd furnämhch: b; vnd vornemhch: Ed. 1 — 3.
c) korr. aus: einanderen: a. - d) korr. aus: der: a; der: b. — e) vnd: b.
f) fehlt in Ed. 1-3. - g)—g) je: b; der ja: Ed. 1-3.
1. Vgl. I Tim 5,14-
2. I Kor 7,2.
3. fortwährend, stets von neuem.
4. verzögert.
5. sc. mit einem neuen Ehepartner.
6. ja.
7. Vgl. I Kor 7,2.
8. Vgl. oben S. 383,4-383,18.
9. miteinander, m Gegenseitigkeit.
10. schlechterdings.
11. bedarf, benötigt, braucht.
12. Vgl. Mt 19,12.
13. Gen 2,18.
14. jedenfalls.
12. GUTACHTEN FUR DEN ULMER RAT
inn die eh1 kommen1, vnnd schreibt, »bulerey zu vermeiden, habei ieder sem weib,
iede iren man«2.
Also würdt nun summa summarum sein, wo ieman, kder der eh bedarff1, erbar zule-
ben^, seines gemahels, das 1mm ehliche gunst vnnd dienst leyste, beraubt würdt -
mdas kumme dann herm auß was wol- oder übelhandlung, auß was gewalt oder leibs
vnuermoglikeyt, wien solichs imer mehr°3 kommenn kan - das als dan wol alle weg
vnnd mittel, so imer thunlichp, sollen versuchet vnnd furgenommen werden, so lang
zwey, die inn der eh einmal byeinander gewesen, noch leben vnnd qdes by recht er-
barem verstand^ hoffnung sein mag, das mann sie zu recht ehhcher gemeynschafft
wider bringer; Wo aber solichs entweders gar nit meer zu verhoffen oder so mißlich
ist vnnd besserung so lang verzogen4 würdt, das sein war chnsthcher verstandt5 der
zucht vnnd erbarkeyt ^bei den verlassenerü ubesorgen muß", das mann solichen die
eh mit anderen5 eygentlichv keins wegs abschlagew, Dann soliche ie6 xkeyne eh-
lichex gemahel haben, bülerey^ zu vermeiden. So hat aber I 92 v I Gott geordnet, das
ein ieder sem weib habe, iede iren man vnnd dasz, die bulereya zu vermeiden7, bWie-
wol auch vnnd furnemlicher^, wie oben8 anzeyget, gunst, heb, freintschafft, dienst
vnnd hilff dieses lebens by den menschen durch einanderc9 zu fürderen. Darumb
schlecht10: wer mt hat vnnd darffe11, dem müß man geben, dan Got selb sagt, das nit
haben inn diserd sachen by denen, die nit an der natur vnuermöghch odere zu höhe-
rem berufft seind12, seye1 nit güt13. Nün hat aber gder jeg14 nit, dem sem gemahel
j) habe ein: Ed. 3. - W)-k) fehlt in Ed. 1-3. - 1) bedürfftig: b.
m) —m) Es khome daher: b; das kome daher: Ed. 1—3.
n) übergeschr. und eingewiesen m a; fehlt m b. — o) fehlt m b. — p) müglich: Ed. 1 — 3.
q) —q) dessen bey rechtem erbarem verstanndt: b; des bey recht erbaren Leuten: Ed. 1—3; des:
korr. aus: das: a.
r) bringen: b. — s)—s) ware Chnsthche Leute: Ed. 1—3.
t)—t) vor dem Zeilenanfang erg. m a; fehlt m b. — u)—u) sorgen tragen müssten: Ed. 1—3.
v) einzugehen: Ed. 1—3. - w) abschlagen: b. — x)—x) kainen Eehchen: b.
y) hurerey: Ed. 1—3. — z) übergeschr. und eingewiesen m a.
a) hurerey: Ed. 1—3. — b)—b) wiewol auch vnd furnämhch: b; vnd vornemhch: Ed. 1 — 3.
c) korr. aus: einanderen: a. - d) korr. aus: der: a; der: b. — e) vnd: b.
f) fehlt in Ed. 1-3. - g)—g) je: b; der ja: Ed. 1-3.
1. Vgl. I Tim 5,14-
2. I Kor 7,2.
3. fortwährend, stets von neuem.
4. verzögert.
5. sc. mit einem neuen Ehepartner.
6. ja.
7. Vgl. I Kor 7,2.
8. Vgl. oben S. 383,4-383,18.
9. miteinander, m Gegenseitigkeit.
10. schlechterdings.
11. bedarf, benötigt, braucht.
12. Vgl. Mt 19,12.
13. Gen 2,18.
14. jedenfalls.