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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]; Schulz, Hans [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 10): Schriften zu Ehe und Eherecht — Gütersloh, 2001

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https://doi.org/10.11588/diglit.30230#0464
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13- SCRIPTUM MAIUS

man an euch vonn wegen der hartigheit ewers hertzens le mtn möge Ehliche trewe
vnd liebe gegen eweren weiberen bekomen, das yr sie frey lasset; Jnn dem die on-
schuldt vnd vnbilhge qual der frommen weyber bedacht vnd die ehbrechensche har-
tigheit ewers hertzens gar nit gebilliget worden ist. I 146* I
79. Darumb lch euch sage: Welcher sem weib - merckt: sein weib, das lst, die bey
yrem man ist, mag vnd will bey ym bleyben, ein fleisch mitt ym vnd sein leib vnnd
gehilf sein in allen Ehlichen diensten -, ia, welcher ein solche, ein recht Ehweib vnnd
sein Eh weib, vonn sich scheidet, der bricht die Ehe° nit des freylossens halb, das
Gott haben will vnnd recht ist, wenn erp qdas weyb? ye nitt will als sein Ehweib hal-
ten, sonder das er yr nitt meer mag, sic nit als sein Ehweib lieben vnnd halten will
vnnd sie kein gunst noch liebe bey ym fmden lasset.
80. Vnnd wer ein solche nymmet, das ist, die on redlich vnd nottwendig vrsach vonn
yrem man weichet, der bricht auch die Ehe295, Dann wa eyne on yr schuld geschey-
den würt vnd, der1 yr man sein solte, will yr endtlich mtt, würt auch nitt, das er sye
welle, angehalten, da ist ein solche, wie der hfeilige] Paulus sagt, »mcht gefan-
gen«296: sie weychet mcht, sonder yrs >vngleubiger< man weichet vonn yr297 'oder
verstosset sief; vnnd wer sie nimpt, der mmpt ein frey vnd ledige vnd bricht kein
Ehe, wie ein solche auch m keyner Ehe mer ist, dann Gott selb 1m gesatz eyner sol-
chen vergunnet, eynen anderen man zu nemen298, der doch kein Eh bruch 1m299
vergunnet hatt noch vergunnen mögen. Er ist ie alles recht, zucht vnnd heyhgheit.
Darumb ists ia onleugbar, das der herr an disem ort den allein des Eh bruchs be-
schuldiget“, der eyne mmpt, die mt rechtmessig vonn yrem man gescheyden lst, die
bey yrem man wol bleyben mochte300.
81. Diss alles haben die Christhchen keysser bedacht vnd derohalb die Eh schey-
dung nyman allerding abgestricket301, es hette des rechtmessig vrsach oder mt, allem
n) übergeschr. und eingewiesen.
o) danach gestr.: »d-«.
p) korr. aus: ers.
q—q) von Bucer am Zeilenende und vor dem Zeilenanfang ergänzt.
r) korr. aus: derer.
s) danach gestr.: man.
t—t) von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen.
u) ohne Einweisung vor den linken Rand notiert: mt. ö ajto?i£A,'up8vr]V Yaftfjoag poixaxai [= Mt

5>32]-
295-
Vgl. Mt 19,9.
296.
I Kor 7,15.
297-
Vgl. ebd.
298.
Vgl. Dtn 24,2.
299-
bei sich; oder: verlesen aus: ie.
300.
sc. konnte, könnte.
301.
verboten.
 
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