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13. SCRIPTUM MAIUS
121 .v Nach der scheydung weren des guts halb die sachen zu halten, wie es der keys-
ser Justinianus geordnet, das, wo scheydung vonn misshandlung wegen furgoht426,
das schuldige teyl dotem vnd donationem propter nuptias oder, wo des nichts ge-
ordnet, den fierden teyl des guts dem vnschuldigen lasse zu niessen seyn leben lang,
wa kinder da sind, wa nicht, auch zum aygentthumb427, Wa aber auss anderem on-
fal428, das iedes das sein wider habe429 vnd das die kinder vom gut des vermog-
licheren430 vnd bey dem erzogen werden, da das zum eerlichsten vnd besten gesche-
hen khann431. So vil ordnung, achtet ich, weren fur die Ehrichter zu setzenw.
122. Der prozesss im Ehgericht, weil die Eh so heylig vnnd nottwendig ist vnd kein
vergebnen verzug I 133 v I leyden mag, wurd warlich zu ordnen sein, das erx de pleno
vnd summarie gehalteny werde, welchs aber die eerwurdigen hoch gelerten, m[ei-
ner] g[nädig]en herren Iureconsulti wol ordnen werden.
v) vor dem Text des Abschnitts von unbekannter Hand: Not[andum].
w) danach folgender Textabschnitt gestr.: Aber zum volck were meyns achtens weyter mcht zu
gepieten vnnd furzugegen, dann das nyman seyn weib vonn sich stiesse, auch kein weyb sich vonn
yrem man thete auss eymger vrsach, das auch nyman, des gmahel noch 1m leben, es were bey ym
oder mt, hielte oder hette sich gehalten, wie es wolte, sich anders verheyradtete on eyns Erbaren Eh-
gerichts erkantnus. Denn was ein tedes, es sey man oder weib, der Eh halb beschweret, darin solle
ym nach goetthchen vnd k[aiserhch]em rechten getrawhch geradten vnd geholfen werden.
x) von Bucer zwischen den Worten übergeschr.
y) von Bucer vor dem Zeilenanfang ergänzt, korr. und eingewiesen für gestr.: procedir[t].
426. geschieht.
427. Vgl. dazu Cod. Just. 5,17,11, ClCiv II, S. 213, und Nov. 117,9, ClCiv III, S. 558-560.
428. Unglück, Mißgeschick.
429. Vgl. dazu Cod. Just. 5,17,10, ClCiv II, S. 213.
430. Vermögenderen.
431. Vgl. Cod. Just. 5,24, CICiv II, S. 216.
13. SCRIPTUM MAIUS
121 .v Nach der scheydung weren des guts halb die sachen zu halten, wie es der keys-
ser Justinianus geordnet, das, wo scheydung vonn misshandlung wegen furgoht426,
das schuldige teyl dotem vnd donationem propter nuptias oder, wo des nichts ge-
ordnet, den fierden teyl des guts dem vnschuldigen lasse zu niessen seyn leben lang,
wa kinder da sind, wa nicht, auch zum aygentthumb427, Wa aber auss anderem on-
fal428, das iedes das sein wider habe429 vnd das die kinder vom gut des vermog-
licheren430 vnd bey dem erzogen werden, da das zum eerlichsten vnd besten gesche-
hen khann431. So vil ordnung, achtet ich, weren fur die Ehrichter zu setzenw.
122. Der prozesss im Ehgericht, weil die Eh so heylig vnnd nottwendig ist vnd kein
vergebnen verzug I 133 v I leyden mag, wurd warlich zu ordnen sein, das erx de pleno
vnd summarie gehalteny werde, welchs aber die eerwurdigen hoch gelerten, m[ei-
ner] g[nädig]en herren Iureconsulti wol ordnen werden.
v) vor dem Text des Abschnitts von unbekannter Hand: Not[andum].
w) danach folgender Textabschnitt gestr.: Aber zum volck were meyns achtens weyter mcht zu
gepieten vnnd furzugegen, dann das nyman seyn weib vonn sich stiesse, auch kein weyb sich vonn
yrem man thete auss eymger vrsach, das auch nyman, des gmahel noch 1m leben, es were bey ym
oder mt, hielte oder hette sich gehalten, wie es wolte, sich anders verheyradtete on eyns Erbaren Eh-
gerichts erkantnus. Denn was ein tedes, es sey man oder weib, der Eh halb beschweret, darin solle
ym nach goetthchen vnd k[aiserhch]em rechten getrawhch geradten vnd geholfen werden.
x) von Bucer zwischen den Worten übergeschr.
y) von Bucer vor dem Zeilenanfang ergänzt, korr. und eingewiesen für gestr.: procedir[t].
426. geschieht.
427. Vgl. dazu Cod. Just. 5,17,11, ClCiv II, S. 213, und Nov. 117,9, ClCiv III, S. 558-560.
428. Unglück, Mißgeschick.
429. Vgl. dazu Cod. Just. 5,17,10, ClCiv II, S. 213.
430. Vermögenderen.
431. Vgl. Cod. Just. 5,24, CICiv II, S. 216.