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1. verteidigung der kindertaufe gegen marpeck
Man sehe weytter: wo her solle doch den Christenn der merer ¹ verstandt
kommen? freylich von dem geyst Gottes; dar zu würt nun ˣ fürderlich, nit
hinderlich sein, das die kinder in todt Christi getauffet weden vnnd für sy gepeten,
das sy mitt gottlichem geyst begabet werden.
Dise einred ² hette dann statt, so wyr das Christentumb in die vnredenden
kinder ³ stelleten; das thundt wyr aber nit, sonder wellen, die weyll die Christen
der genaden gottes verstendiger seind, das sy auch zeygen sollen, wie
weyt sich die erstrecket, vnnd so vyll sy ʸ deren mer kindig, das sy jr auch
hytziger begyrig seyen vnnd darumb auch die jren fluchs der selbigen vffopfferen,
auch sych da vberbinden, die jren so vff zu ziechen, das sy der gnaden
dester theylhefftiger werden.
Washinderet doch am merern ⁴ verstandt der kirchen, das man die kinder
dem geber des verstandts bald vffopfferet vnnd für sy bittet, Vnnd beuorab,
so man leyden mag, das man die kind mit dem händvfflegen got vffopfere, das
im wesen alls vill ist ᶻ alls taufen ᶻ ?dan by | 10 ᵛ / 744 |den Christen truckene
oder nasse hennd vfflegen gleych gillt; darumb muß ie der geyst irrig sein, der
ab dem tauffen so scheüchet; freylich was man Gott vffopferet, darüber rüeffet
man Gottes namen. Man opfert vnnd ergibts ⁵ in tod Christi, dann mann
durch disen allein mag gott vffgeopfert werden. Paulus last beschneydong
vnnd tauff gleych gelten ⁶ ,die da gleyche bedeüttong; warumb solte dann nit
auch tauffen vnnd hendt vfflegen gleych gelten?
Antwurt auff die ander einred:
Das exempel der Apostel haben wyr, das sy alten, so vor hin heyden oder
Juden waren, getauffet Vnnd, die weyl sy redend ⁷ waren, vor ⁸ von jnen bekantnuß
erfordert haben; das wöllen auch wier thun. Sollich exempel, die
weyll vnser dispütacion ist von der Christen kinder,ist wider vnns gar nicht;
wann man aber ᵃ hette der Apostel exempel, das sy solche der Christen ᵇ kinx)
danach gestr.: Nun.
y) danach gestr.: auch.
z)–z) von Hand 2 (vgl. oben S. 25, textkritische Anmerkung d) über der Zeile nachgetragen
und eingewiesen.
a) von Hand 2 (vgl. oben S.25, textkritische Anmerkung d) über der Zeile nachgetragen
und eingewiesen.
b) danach gestr.: k-.
1. größere; vgl. Grimm 12 (= VI), Sp.1884.
2. Dieser Einwand.
3. Diese Wendung kommt auch in der Zürcher Bibel von 1531 vor (Ps 8,3:»in den mund
der vnredenden vnd saugenden kindern«); vgl. Grimm 24 (= XI,3), Sp. 1251.
4. Vgl. oben Anm. 1.
5. Zur Bedeutung dieses Begriffs bei Bucer vgl. oben S. 24, Anm. 9.
6. Vgl. Kol 2,11–12.
7. sc. mündig.
8. vorher, zuvor.
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1. verteidigung der kindertaufe gegen marpeck
Man sehe weytter: wo her solle doch den Christenn der merer ¹ verstandt
kommen? freylich von dem geyst Gottes; dar zu würt nun ˣ fürderlich, nit
hinderlich sein, das die kinder in todt Christi getauffet weden vnnd für sy gepeten,
das sy mitt gottlichem geyst begabet werden.
Dise einred ² hette dann statt, so wyr das Christentumb in die vnredenden
kinder ³ stelleten; das thundt wyr aber nit, sonder wellen, die weyll die Christen
der genaden gottes verstendiger seind, das sy auch zeygen sollen, wie
weyt sich die erstrecket, vnnd so vyll sy ʸ deren mer kindig, das sy jr auch
hytziger begyrig seyen vnnd darumb auch die jren fluchs der selbigen vffopfferen,
auch sych da vberbinden, die jren so vff zu ziechen, das sy der gnaden
dester theylhefftiger werden.
Washinderet doch am merern ⁴ verstandt der kirchen, das man die kinder
dem geber des verstandts bald vffopfferet vnnd für sy bittet, Vnnd beuorab,
so man leyden mag, das man die kind mit dem händvfflegen got vffopfere, das
im wesen alls vill ist ᶻ alls taufen ᶻ ?dan by | 10 ᵛ / 744 |den Christen truckene
oder nasse hennd vfflegen gleych gillt; darumb muß ie der geyst irrig sein, der
ab dem tauffen so scheüchet; freylich was man Gott vffopferet, darüber rüeffet
man Gottes namen. Man opfert vnnd ergibts ⁵ in tod Christi, dann mann
durch disen allein mag gott vffgeopfert werden. Paulus last beschneydong
vnnd tauff gleych gelten ⁶ ,die da gleyche bedeüttong; warumb solte dann nit
auch tauffen vnnd hendt vfflegen gleych gelten?
Antwurt auff die ander einred:
Das exempel der Apostel haben wyr, das sy alten, so vor hin heyden oder
Juden waren, getauffet Vnnd, die weyl sy redend ⁷ waren, vor ⁸ von jnen bekantnuß
erfordert haben; das wöllen auch wier thun. Sollich exempel, die
weyll vnser dispütacion ist von der Christen kinder,ist wider vnns gar nicht;
wann man aber ᵃ hette der Apostel exempel, das sy solche der Christen ᵇ kinx)
danach gestr.: Nun.
y) danach gestr.: auch.
z)–z) von Hand 2 (vgl. oben S. 25, textkritische Anmerkung d) über der Zeile nachgetragen
und eingewiesen.
a) von Hand 2 (vgl. oben S.25, textkritische Anmerkung d) über der Zeile nachgetragen
und eingewiesen.
b) danach gestr.: k-.
1. größere; vgl. Grimm 12 (= VI), Sp.1884.
2. Dieser Einwand.
3. Diese Wendung kommt auch in der Zürcher Bibel von 1531 vor (Ps 8,3:»in den mund
der vnredenden vnd saugenden kindern«); vgl. Grimm 24 (= XI,3), Sp. 1251.
4. Vgl. oben Anm. 1.
5. Zur Bedeutung dieses Begriffs bei Bucer vgl. oben S. 24, Anm. 9.
6. Vgl. Kol 2,11–12.
7. sc. mündig.
8. vorher, zuvor.
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