5
10
15
20
25
1. ein sehr väterlicher ratschlag
laß, da man mit ernst vnd fleiß von widerbringung der Religion vnnd kirchen
handlen will. Gehab dich wol. | A3a |
Der Rhadtschlag, so der Rhömisch Bischoff Keyserlicher Maiestat für die Lutherischen
jüngst überantwort hat.
GEstern, als der aller Erwürdigest Herr, der Legat gehört het den Durchleuchtigen
herrn Granuella inn namen Keyserlicher Mai[estät] vnd des aller Durchleuchtigsten
Römischen Königs fürtragen, wie jre Maiestaten für nutz vnnd
notwendig ansehe, auffzuheben den zwitracht der Religion in Teutschem land,
welche yetzt zu vil lange zeit die Christliche gottsäligkeyt beschädigt hett
vnnd noch täglich mehr beschädiget, auch dem Türckischen handel rhat zuthu
ᵒ n, dweyl man gut kuntschafft hett, das der Türck diß jar mit gwaltiger
rüstung das Hungerland ¹ vnderstünde zu überziehen, das | A3b | man ein
versamlung der Altglaubigen Fürsten auff der Heiligen Dreyfaltigkeyt tag zu
Speyr haben solt, in welcher gehandelt solt werden, wie man der Altglaubigen
bundt mehren möchte.
Eusebius Pamphili
DAs ist dem Bapst zugeben worden, sunst hetten die Gottsäligen Fürsten
dem rhatschlag kein solchen vnglückhafftigen anfang wöllen geben. Dann
wie möcht die sach vnglückhafftiger angefangen werden, das Teutschland zu
vereinigen, dann mit mährung des bunds, da man auff eym theil dem andern
allein zu schaden sich verpflichtet? Darumb hetten die Fürsten lieber gewölt,
das die vrsach des zwispalts hingenommen wurd, damit die parten zu warer,
heyliger vnnd Christlicher einigkeyt bracht wurden. Welchs dann leichtlich
zuthun wer, namlich so man allein die leer vnd zucht Christi zu ließ vnd die
laster bessert, die da wider bey den geistlichen vnd weltlichen eingerissen
seindt. Aber wie gsagt, so hatt man das dem Allerheyligsten zugeben müssen,
der da wol merckt, wa er bleiben sol, das das reych | A4a | Christi nit auffgericht
werden mög, doch so fehlt er an dem, das er hofft, die macht Christi mög
mit bündtnissen vnd hilff der menschen vndergedruckt vnd gedempt werden.
1. sc. Ungarn.
27
10
15
20
25
1. ein sehr väterlicher ratschlag
laß, da man mit ernst vnd fleiß von widerbringung der Religion vnnd kirchen
handlen will. Gehab dich wol. | A3a |
Der Rhadtschlag, so der Rhömisch Bischoff Keyserlicher Maiestat für die Lutherischen
jüngst überantwort hat.
GEstern, als der aller Erwürdigest Herr, der Legat gehört het den Durchleuchtigen
herrn Granuella inn namen Keyserlicher Mai[estät] vnd des aller Durchleuchtigsten
Römischen Königs fürtragen, wie jre Maiestaten für nutz vnnd
notwendig ansehe, auffzuheben den zwitracht der Religion in Teutschem land,
welche yetzt zu vil lange zeit die Christliche gottsäligkeyt beschädigt hett
vnnd noch täglich mehr beschädiget, auch dem Türckischen handel rhat zuthu
ᵒ n, dweyl man gut kuntschafft hett, das der Türck diß jar mit gwaltiger
rüstung das Hungerland ¹ vnderstünde zu überziehen, das | A3b | man ein
versamlung der Altglaubigen Fürsten auff der Heiligen Dreyfaltigkeyt tag zu
Speyr haben solt, in welcher gehandelt solt werden, wie man der Altglaubigen
bundt mehren möchte.
Eusebius Pamphili
DAs ist dem Bapst zugeben worden, sunst hetten die Gottsäligen Fürsten
dem rhatschlag kein solchen vnglückhafftigen anfang wöllen geben. Dann
wie möcht die sach vnglückhafftiger angefangen werden, das Teutschland zu
vereinigen, dann mit mährung des bunds, da man auff eym theil dem andern
allein zu schaden sich verpflichtet? Darumb hetten die Fürsten lieber gewölt,
das die vrsach des zwispalts hingenommen wurd, damit die parten zu warer,
heyliger vnnd Christlicher einigkeyt bracht wurden. Welchs dann leichtlich
zuthun wer, namlich so man allein die leer vnd zucht Christi zu ließ vnd die
laster bessert, die da wider bey den geistlichen vnd weltlichen eingerissen
seindt. Aber wie gsagt, so hatt man das dem Allerheyligsten zugeben müssen,
der da wol merckt, wa er bleiben sol, das das reych | A4a | Christi nit auffgericht
werden mög, doch so fehlt er an dem, das er hofft, die macht Christi mög
mit bündtnissen vnd hilff der menschen vndergedruckt vnd gedempt werden.
1. sc. Ungarn.
27